Weil sie Ausrüstungsgegenstände gestohlen haben sollen, stehen vier Ex-Soldaten der Bundeswehr seit Herbst vergangenen Jahres in Eckernförde vor Gericht. Jetzt sind die Plädoyers gehalten worden.
Im Prozess gegen vier ehemalige Bundeswehr-Soldaten vor dem Amtsgericht Eckernförde fordert die Staatsanwaltschaft Haftstrafen. Sie wirft ihnen unter anderem gemeinschaftliche Einbrüche und Diebstahl in Bundeswehr-Kasernen vor.
Die Taten sollen sich zwischen dem 28. Januar und dem 22. Mai 2022 ereignet haben. Tatorte waren demnach Alt Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Eckernförde und Seedorf (Landkreis Rotenburg) in Niedersachsen. Dabei sollen die Angeklagten unter anderem Digitalkameras, Spezialkopfhörer mit Sprechsatz, Kompasse, Funkgeräte und Ferngläser gestohlen haben. Durch den Weiterverkauf der Ausrüstung hätten sie sich demnach eine Einnahmequelle verschaffen wollen.
Für die beiden am schwersten belasteten Angeklagten forderte Staatsanwalt Lorenz Frahm Freiheitsstrafen von zwei Jahren und sechs Monaten beziehungsweise zwei Jahren und drei Monaten. Einem von ihnen wird auch der Besitz von Waffen und Sprengstoff zur Last gelegt. Für die beiden anderen Angeklagten forderte der Staatsanwalt Bewährungsstrafen von einem Jahr und fünf Monaten beziehungsweise einem Jahr und drei Monaten.
Die Verteidiger der vier Angeklagten wiesen in ihren Plädoyers die Forderungen des Staatsanwalts als viel zu hart und unangemessen zurück. Es habe sich bei den Taten um „spätpubertäre Fantasien“ gehandelt, sagte ein Anwalt, eine Kollegin sprach von „nicht durchdachten Schnapsideen“. Außerdem litten alle Angeklagten unter der langen Verfahrensdauer und der medialen Berichterstattung.
Das Gericht will noch am Nachmittag ein Urteil verkünden.