Seit mehr als einem Jahr zieht sich der Streit um die Kündigung der früheren Erfurter Gleichstellungsbeauftragten durch die Stadt hin. Jetzt gibt es Signale für eine Einigung.
Im juristischen Streit um die Klage der früheren Erfurter Gleichstellungsbeauftragten Mary-Ellen Witzmann gegen ihre Kündigung durch die Stadt zeichnet sich eine außergerichtliche Einigung ab. Beide Parteien hätten mitgeteilt, es hätten am Donnerstag erneut Gespräche zwischen ihnen stattgefunden, teilte das Arbeitsgericht Erfurt mit. Eine „grundsätzliche Einigung“ habe dabei erzielt werden können. Ein für Freitag angesetzter Verhandlungstermin vor dem Arbeitsgericht wurde auf Antrag beider Parteien daraufhin kurzfristig aufgehoben.
Zum Inhalt der Einigung wurde zunächst nichts bekannt. Weitere Abstimmungen sollen folgen und in der kommenden Woche abgeschlossen werden, wie das Gericht weiter mitteilte.
Witzmann hatte Vorwürfe mutmaßlicher sexueller Grenzüberschreitungen und Machtmissbrauch am Theater Erfurt öffentlich gemacht und war daraufhin im November 2023 entlassen worden. Gegen ihre Kündigung hatte sie geklagt. Im vergangenen Herbst war eine erste Einigung zwischen der Stadt und Witzmann am Veto des Personalrats der Stadtverwaltung gescheitert. Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU) hatte deshalb einen bereits ausgehandelten Vergleich mit Witzmann widerrufen müssen. Horn hatte sie als Compliance-Beauftragte in die Stadtverwaltung zurückholen wollen.