Theatergeschichte: Staatstheater Meiningen feiert runden Fürstengeburtstag

Das Theater – nicht nur in Meiningen – hat Herzog Georg II. viel zu verdanken. Sein 200. Geburtstag prägt die nächsten Spielzeiten am Staatstheater.

Seiner Galionsfigur widmet das Staatstheater Meiningen die kommenden zwei Spielzeiten: Zum 200. Geburtstag des „Theaterherzogs“ Georg II. setzt das Theater in jeder Sparte auf Projekte mit Bezug zum Jubiläum. Es gehe nicht darum, einen Monarchen, sondern die Leistung eines Politikers und kreativen Menschen zu feiern, betont Intendant Jens Neundorff von Enzberg im Interview im neuen Spielzeitbuch.

Zum Programm gehört etwa eine Inszenierung von Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“, mit der das damalige Theaterensemble unter Georg II. erfolgreiche Gastspiele absolvierte. Auch ein Musical mit dem Herzog im Zentrum ist geplant. Im März 2026 sollen bei einem Festival besondere Abschlussinszenierungen von Regieabsolventen gezeigt werden. 

„Malerfürst“ Lüpertz wieder dabei

Auch der bekannte Künstler Markus Lüpertz gestaltet das Jubiläum mit. Mit ihm sei verabredet, dass er, ausgehend vom Porträt des Herzogs im Theaterfoyer, eine „eigene Form der Auseinandersetzung“ mit Georg II. finden werde, so Neundorff von Enzberg. Lüpertz wird zudem Richard Wagners „Rheingold“ in Meiningen auf die Bühne bringen und dabei Regie, Bühnenbild und Kostüme verantworten.

Georg II. aus dem Haus Sachsen-Meiningen (1826 – 1914) gilt als prägende Persönlichkeit für das europäische Theater. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Meininger Theater zu einer europaweit beachteten Bühne und feierte bei vielen Gastspielen Erfolge. Der Regent etablierte ein festes Schauspielensemble in Meiningen, legte Wert auf Bühnenbilder, Kostüme und wird als Begründer des modernen Regietheaters betrachtet.

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