Statistik: Ämter genehmigen deutlich weniger neue Wohnungen

Die Wohnungsnot ist auch im Südwesten groß. Neue Zahlen zeigen: Die Trendwende im Wohnungsbau bleibt nicht nur aus – es geht weiter abwärts.

Der Wohnungsbau im Südwesten kommt weiter nicht in Schwung. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden um fast ein Viertel auf 26.969 gesunken, wie das Statistische Landesamt in Fellbach bei Stuttgart mitteilte. Die Zahl der genehmigten Wohnungen im Land hat sich in den vergangenen Jahren damit in etwa halbiert: 2021 wurden den Statistikern zufolge noch 54.557 Wohnungen zum Bau freigegeben. 2022 lag die Zahl bei 50.083, 2023 waren es 35.481.

In Wohngebäuden wurden im vergangenen Jahr 20.550 Wohnungen zum Bau freigegeben. Mit einem Minus von 30 Prozent am stärksten betroffen waren Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Doch auch in Zwei- und Einfamilienhäusern wurden deutlich weniger Wohnungen genehmigt. Die Zahlen umfassen sowohl genehmigte Wohnungen in Neubauten als auch im Bestand. 2024 lagen die Neubaugenehmigungen – wie bereits bekannt – auf einem historischen Tief. 

Bauwirtschaft pessimistisch

Die Branche befürchtet, dass der Wohnungsmarkt zu einem sozialen Pulverfass werden könnte. Der Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft, Thomas Möller, teilte mit, dass durch die Entwicklung auch mit einem Einbruch bei den Baufertigstellungen zu rechnen sei. Es zeichne sich keine Trendwende ab. Das sei ein schlechtes Zeichen für alle Wohnungssuchenden, aber auch für die Bauunternehmen. „Wenn sich die Lage nicht bald aufhellt, drohen gravierende soziale Verwerfungen auf dem Wohnungsmarkt.“

In der Bauwirtschaft herrscht bereits seit einiger Zeit Alarmstimmung. Vor allem die Preisanstiege für Material und Energie sowie höhere Kreditzinsen machen Bauen für viele Auftraggeber unrentabel. Im Bauhauptgewerbe gab es nach Angaben es Statistischen Landesamtes 2024 fast 8.500 Unternehmen.

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