Schauspielerpaar erstmals gemeinsam vor der Kamera: Chryssanthi Kavazi und Tom Beck im Interview: „Knutschen wir jetzt richtig?“ – „Ja klar!“

In der Serie „The other gAIrl“ (Sonntag, 23. November, 20.15 Uhr, ZDFneo) steht das Schauspieler-Ehepaar Chryssanthi Kavazi und Tom Beck erstmals gemeinsam vor der Kamera – als Paar in der Liebeskrise. Im Interview verraten sie unter anderem, wie sie selbst die Romantik trotz hektischem Alltag lebendig halten.

Langzeitbeziehungen müssen gepflegt werden. Sonst schleicht sich schnell der Alltag ein. Nicht nur darin ist sich das Schauspieler-Paar Tom Beck (47) und Chryssanthi Kavazi (36) einig. Die beiden sind seit über zehn Jahren glücklich und seit 2018 verheiratet. Nun standen sie zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera: In der sechsteiligen Romantic-Comedy-Serie „The other gAIrl“ (ab Freitag, 7. November, in der ZDF Mediathek, und am Sonntag, 23. November, ab 20.15 Uhr, bei ZDFneo) spielen sie ein Paar, bei dem nach einigen Ehejahren Romantik und Leidenschaft beruflichem Stress und Elternpflichten gewichen sind. Durch die mangelnde Aufmerksamkeit entsteht Platz für eine unerwartete Bedrohung für die Beziehung: „The other gAIrl“ Maia ist eine KI-Partnerin, die die Ehe von Lisa und Frank ordentlich durchrüttelt.

Im Interview verraten Tom Beck (gerade auch in der Netflix-Serie „Alphamännchen“ zu sehen) und Chryssanthi Kavazi (feiert bald bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ ihr Comeback), wie sie ihre Liebe trotz Jobs, zwei kleinen Kindern und Hausbau lebendig halten.

teleschau: Wie war es, als Ehepaar für „The other gAIrl“ vor der Kamera ein Paar zu stehen?

Tom Beck: Es hat Spaß gemacht. Das war mir bereits vor dem Dreh klar, dass wir auch im Job gut harmonieren werden.

Chryssanthi Kavazi: Es war toll, Tom beim Dreh zu erleben. Wir haben bemerkt, dass wir uns am Set in vielen Dingen ähneln und absolute Teamplayer sind. Nur beim Umgang mit dem Regisseur und dem „Verhandeln“ von Szenen bin ich wohl …

Beck: … etwas diplomatischer (lacht). Du bist auch generell diplomatischer.

teleschau: In der Serie gibt es viele lustige Szenen. Ging es am Set auch humorvoll zu?

Kavazi: Absolut. Ich liebe es, dass Tom immer eine Portion Comedy mit hineinbringt. Du bist einfach unglaublich unterhaltsam und schüttelst das aus dem Ärmel. Dein Naturell ist einfach humorvoll. Nicht nur bei der Arbeit. Dadurch hat es besonders viel Spaß gemacht.

Beck: Und deine Familie stammt ja bekanntlich aus der griechischen Stadt Drama. (lacht)

Kavazi: … Genau deshalb kann ich das vermutlich ganz gut – Drama. (lacht)

Beck: Da ergänzen wir uns super. (lacht).

„Ich musste definitiv eine Hemmschwelle überwinden“

teleschau: Es war doch bestimmt auch toll, keinen Filmkuss machen zu müssen und richtig knutschen zu können, oder?

Kavazi: Stimmt! Ich habe Tom aber vorher kurz gefragt: „Knutschen wir jetzt richtig? – und er so: „Ja, klar!“ (lacht)

Beck: Dadurch, dass wir privat ein Paar sind, das sich liebt, müssen wir die Gefühle und Intimität nicht „herstellen“ für die Rolle. Das ist ein großer Vorteil. Dennoch müssen wir trotzdem der Szene entsprechend den Kuss spielen und eine bestimmte Stimmung damit übermitteln.

teleschau: Neben den gemeinsamen Küssen hatten Sie, Tom, auch einige pikante „Solo“-Szenen. Lief der Dreh dabei auch humorvoll ab?

Beck: Lustig war es eher nicht. Ich musste definitiv eine Hemmschwelle überwinden.

teleschau: Sie mussten beispielsweise im Dinopark auf der Toilette Hand anlegen.

Beck: Ich habe mich nicht auf die Szene gefreut. Vorher dachte ich auch kurz: „Oh Mann, da sitz ich jetzt und hol‘ mir einen …“ – Aber man muss sich bewusst machen, dass es eben nur eine Rolle ist. Sobald ich in diesem Mindset drin bin, legt sich ein Schalter um und ich bin ganz in der Rolle. Aber die angenehmsten Szenen waren es mit Sicherheit nicht.

„Wir planen Date Nights oder zelebrieren kleine Momente“

teleschau: Ebenso wie Sie, sind auch die Serienfiguren Frank und Lisa seit über zehn Jahren zusammen. Das Paar verliert sich und seine Bedürfnisse aus den Augen und wird offen für Einflüsse von außen. Hat Sie der Inhalt der Serie zum Nachdenken über die eigene Beziehung angeregt?

Kavazi: Als ich das Drehbuch las, dachte ich: Das Thema betrifft viele Menschen. Ein Paar, das eigentlich eine gute Ehe führt, aber schon so lange zusammen ist, dass es aneinander vorbeilebt. Mir war immer bewusst, dass man eine Beziehung pflegen muss. Denn von nichts kommt nichts. Je länger man zusammen ist, desto mehr sieht man den anderen als selbstverständlich. Ich habe auch manchmal das Gefühl: Ich brauche wieder mehr Zeit mit meinem Mann.

teleschau: Planen Sie dann bewusst Zeit zu zweit?

Beck: Unbedingt! Bei uns steht der Alltag auch oft im Vordergrund: Wir haben zwei Kinder, möchten beide arbeiten, bauen grad‘ ein Haus in der Nähe von Berlin. Das muss man gut organisieren. Wir planen Date Nights oder zelebrieren kleine Momente, wenn die Kinder im Bett sind. Auch wenn das manchmal zu kurz kommt, ist es uns wichtig, bewusst miteinander Zeit zu verbringen: zu zweit, aber auch komplett als Familie.

„Ich bin der Staudamm und du der reißende Fluss“

teleschau: Apropos Hausbau: In den sozialen Netzwerken haben Sie gezeigt, dass bei Ihnen Chryssanthi, also die Frau, das Sagen hat, wenn es um die Einrichtung und Dekoration geht. Also „happy wife, happy life“?

Kavazi: Genau. (lacht)

Beck: Und was darf ich entscheiden?

Kavazi: Du darfst die Preise vergleichen. (lacht) – Hey, aber ohne dich wäre ich ziemlich aufgeschmissen.

Beck: Ach ja?

Kavazi: All das Bürokratische, die vielen Briefe, Preise vergleichen. Diese Sachen macht Tom. Ich kann das nicht gut.

Beck: Du kannst besser das Geld ausgeben. Ohne mich wärst du wahrscheinlich oft pleite! (lacht) – Du greifst immer zum teuersten Teil im Regal.

Kavazi: So funktioniert Energie: Man muss das Geld ausgeben, damit es fließt und wieder reinkommt.

Beck: Bei dir fließt es immer raus, und ich halte es dann irgendwie zusammen. Ich bin der Staudamm und du der reißende Fluss. (lacht).

teleschau: Was sind noch typische Eigenschaften von Ihnen?

Beck: (grinst) Es wäre sehr untypisch, wenn hier nicht einmal die Woche etwas zu Bruch gehen würde.

Kavazi: Möchtest du sagen, ich bin ein Tollpatsch? (lacht)

Beck: Und wenn ich den Autoschlüssel an seinem vorgesehenen Platz wiederfinden würde, wäre das auch untypisch für Chryssa.

Kavazi: Weißt du, was du oft bist? Unpünktlich! Und du bist ein Pfennigfuchser.

Beck: Stimmt.

Kavazi: Bei Tom lautet die Devise: Geiz ist geil.

Beck: Und bei Chryssa: Alles, was teuer ist, ist geil. (beide lachen)

teleschau: Und was lieben Sie besonders am anderen?

Kavazi: Du kümmerst dich sehr toll um mich und unsere Kinder. Du bist ein sehr umsichtiger Mensch.

Beck: Wirklich?

Kavazi: Ja, Schatz, das bist du sehr.

Beck: Und Chryssa ist der empathischste und loyalste Mensch, den ich kenne.

„Sätze wie ‚Männer weinen nicht‘ gibt’s bei uns einfach nicht“

teleschau: In den Serien „The other gAIrl“ und „Alphamännchen“ geht es unter anderem um Rollenmuster von Frauen und Männern. Gibt es bei Ihnen eine klassische Rollenverteilung?

Kavazi: Nein! Wir ergänzen uns sehr gut. Wir machen einfach beide alles, was anfällt – je nachdem, wer Zeit hat. Uns ist auch wichtig, dass unsere Kinder sehen, dass es kein „das machen Männer“ und „das machen Frauen“ gibt.

teleschau: Sie haben einen sechsjährigen Sohn und eine einjährige Tochter: Welche Werte versuchen Sie an Ihre Kinder zu vermitteln?

Beck: Vor allem Selbstliebe. Wir wünschen uns, dass sie sich toll finden, so wie sie sind. Uns ist wichtig, ihnen keine genderspezifischen Ansichten überzustülpen. Sätze wie „Männer weinen nicht“ gibt’s bei uns einfach nicht.

Kavazi: Unser Sohn hat zum Beispiel lange Haare. Im Kindergarten kam es kürzlich zum ersten Mal zu der Situation, dass jemand gesagt hat: Jungs müssen kurze und Mädchen lange Haare tragen. Da erklärten wir ihm, dass das nicht stimmt, und jede/r tragen kann, was er/sie will.

„Musik spielt eine große Rolle in unserem Leben“

teleschau: „The other gAIrl“ beginnt mit einer Tanzszene im Wohnzimmer. Tom, Sie sind neben der Schauspielerei auch Musiker. Wie wichtig sind Musik und Tanz in Ihrem Familienleben?

Kavazi: Musik spielt eine große Rolle in unserem Leben. Es ist ein Geschenk, dass Tom Musiker ist. Bei uns wird viel gesungen und getanzt. Unser Sohn setzt sich oft ans Keyboard und singt. Das macht so viel Spaß. Unsere Kleine hat sich bereits im Bauch bewegt, wenn sie Musik wahrgenommen hat, und liebt es immer noch. Musik ist nicht wegzudenken aus unserem Familienleben, dank Tom.

Beck: Und du tanzt viel mit den Kindern. Seitdem unsere Tochter sitzen kann, wippt sie mit und dreht sich im Kreis. Sie wird mal Breakdancerin und unser Sohn Rapper irgendwann. (lacht)

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