Friedhöfe in der Stadt: Paris verlost Grabplätze neben berühmten Persönlichkeiten

Die Friedhöfe von Paris sind berühmt – doch es gibt kaum noch Plätze. Jetzt bietet sich eine Chance, eine letzte Ruhestätte neben Jim Morrison, Heine oder Proust zu bekommen.

Auf dem Friedhof Père-Lachaise im 20. Arrondissement von Paris haben einige Berühmtheiten ihre letzte Ruhestätte gefunden. Rockstar Jim Morrison liegt dort begraben, ebenso wie die Schriftsteller Oscar Wilde und Marcel Proust oder der Komponist Frédéric Chopin. Wer heutzutage auf dem größten Friedhof der französischen Hauptstadt bestattet werden möchte, muss Geld mitbringen – und Glück haben.

Eigentlich sind Grabplätze auf den bekannten Pariser Friedhöfen extrem rar und schwer zu bekommen. Das gilt nicht nur für Père-Lachaise, sondern auch Montparnasse und Montmartre. Jetzt bietet sich eine seltene Chance: Die Pariser Stadtverwaltung verlost Plätze auf den Friedhöfen. Es geht um historische Grabdenkmäler, die unter Denkmalschutz stehen, aber restaurierungsbedürftig sind. 

30 Gräber in Paris werden verlost

Bedingung ist, dass Interessierte sich dazu verpflichten, ein bestehendes Grab für 4000 Euro zu kaufen und es auf eigene Kosten zu restaurieren. Danach wird ein Pachtvertrag geschlossen. Ein Grab für zehn Jahre kostet 976 Euro, wer auf unbegrenzte Zeit dort ruhen möchte, muss 17.668 Euro bezahlen. 

Allerdings können nur 30 Käufer berücksichtigt werden: jeweils zehn auf Père-Lachaise, Montparnasse und Montmartre. So entscheidet am Ende das Los, wer wirklich einen der begehrten Plätze auf den Pariser Friedhöfen erhält. Registrierungen für die Verlosung sind bis zum Ende des Jahres möglich, gezogen wird dann im Januar.

„Seit Jahrzehnten äußern Friedhofsnutzer in ganz Frankreich ihre Bereitschaft, einen alten Grabstein im Tausch gegen eine Grabstätte zu restaurieren“, teilte die Stadt mit. „Da bereits viele Pariser ihren Wunsch geäußert haben, an diesem ersten Test teilzunehmen, schien die gerechteste Lösung darin zu bestehen, ein Losverfahren zu organisieren, um zwischen den Kandidaten zu entscheiden.“ Mit der Initiative möchte man den Stadtbewohnern neue Grabstätten anbieten, bestehende restaurieren und gleichzeitig Einnahmen generieren.

Wer den Zuschlag bekommt, kann nicht nur auf Père-Lachaise seine letzte Ruhestätte in der Nähe von berühmten Personen der Geschichte finden. So liegt auf Montmartre unter anderem der deutsche Schriftsteller Heinrich Heine begraben, auf Montparnasse Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Samuel Beckett. Jährlich kommen deshalb Millionen Besucher auf die bekannten Pariser Friedhöfe.

Quellen: Stadtverwaltung Paris, TF1 Info, „Le Parisien“

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