In Innsbruck ist der erste Prozess gegen den österreichischen Ex-Milliardär und Immobilienunternehmer René Benko am Mittwochmorgen laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA fortgesetzt worden. Am zweiten Tag der Verhandlung sollen mehrere Zeugen aussagen, darunter ehemalige Manager von Benkos insolventer Signa-Holding. Benko hatte sich am Dienstag für nicht schuldig erklärt. Das Urteil soll nach Angaben einer Gerichtssprecherin noch am Mittwoch fallen.
Benko drohen mehrere Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-Jährigen Konkursvergehen vor, er soll Vermögen aus der Insolvenzmasse beiseitegeschafft haben. Der Prozess am Landesgericht Innsbruck betrifft nur einen von mehreren Ermittlungssträngen im Zusammenhang mit der Pleite von Benkos Signa-Konzern sowie seiner Privatinsolvenz. Im Raum stehen Vorwürfe wie schwerer Betrug, Untreue und verschiedene Korruptionsdelikte. Der Ex-Milliardär war im Januar festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Benko hatte mit dem Kauf von Immobilien ein Millionenvermögen angehäuft. In Deutschland gehörten dem Unternehmer zeitweise unter anderem die Warenhauskette Galeria und das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin. Dem rasanten Aufstieg folgte jedoch ein ebenso steiler Abstieg. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und weitere Probleme führten den Handels- und Immobilienkonzern in die Insolvenz, die Ende November 2023 erklärt worden war. Im März 2024 stellte Benko Antrag auf Privatinsolvenz.