Rohstoffabbau: Grüne wollen strenge Regeln für Rohstoffabbau

Jeder Bergbau ist ein Eingriff in die Natur und hat Folgen für die Umwelt. Das wird auch beim geplanten Lithiumabbau im Osterzgebirge nicht anders sein. Die Grünen fordern deshalb Auflagen.

Der Abbau von Rohstoffen darf nach Ansicht der Grünen nicht auf Kosten der Natur gehen. Deshalb bestehen sie auf klaren Regeln und Standards auch für den Abbau von Lithium. „Die größere Unabhängigkeit bei Schlüsselrohstoffen darf nicht zulasten unserer natürlichen Lebensgrundlagen gehen. Die Goldgräberstimmung einzelner Investoren wird von der Bevölkerung im Osterzgebirge zurecht mit Argwohn betrachtet“, erklärte Wolfram Günther, vormals Minister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.

Grüne wollen Leitplanken für Lithiumabbau und Bürgerbeteiligung

Ein Antrag der Grünen im Landtag soll Leitplanken für die Lithiumgewinnung setzen. „Ziel ist es, den Rohstoffabbau mit strengsten ökologischen, wasserwirtschaftlichen und sozialen Standards zu verknüpfen. Gleichzeitig soll der Schutz der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft sichergestellt werden“, teilte die Fraktion mit. Die Bündnisgrünen würden die Sorgen der Anwohner ernst nehmen. „Mit unserem Antrag setzen wir das Thema auf die Agenda der Landespolitik. Denn wer auf dem Auge des Naturschutzes blind ist, wird sich nicht lange an den Gewinnen des Abbaus erfreuen können.“

„Lithium wird für die Energiewende und den technologischen Fortschritt benötigt. Aber die Förderung darf nicht auf Kosten von Trinkwasser, Mooren, Schutzgebieten oder der Bevölkerung vor Ort erfolgen“, argumentierte Günther. Seine Partei wolle, dass der Abbau nur unter strengsten Bedingungen geschieht – mit transparenter Bürgerbeteiligung, öffentlich zugänglichem Monitoring und einer klaren europäischen Wertschöpfungsperspektive. „Der Schutz von Natur und Region muss Vorrang haben. Nur so gelingt ein fairer Ausgleich zwischen Rohstoffinteressen und nachhaltiger Entwicklung.“

Grüne mit Antrag zum Thema Lithium

In ihrem Antrag verlangen die Grünen von der sächsischen Regierung unter anderem umfassende Berichte zum Stand des bergrechtlichen Verfahrens, eine enge Zusammenarbeit mit Tschechien, den Schutz der Unesco-Welterbestätte Erzgebirge/Krušné hory sowie eine bedarfsgerechte Stärkung der zuständigen Behörden. Auf Bundes- und EU-Ebene drängen sie auf eine Reform des Bergrechts und klare europäische Leitlinien für nachhaltige Rohstoffgewinnung.

Lagerstätte soll für etwa 70 Jahre reichen

Die Firma Zinnwald Lithium GmbH will in der Gegend von Altenberg ein Bergwerk zur Gewinnung von Lithiumerz errichten. Etwa 1,5 Millionen Tonnen Lithiumerz sollen jährlich gefördert werden – in einer Tiefe von 100 bis 400 Meter. Die Lagerstätte für etwa 70 Jahre reichen. Geschäftsführer Marko Uhlig bezeichnet den Abbau als „nachhaltig, störungs- und risikoarm“. Die Aufbereitung soll neun Kilometer entfernt in Liebenau erfolgen. 

Erschließung der Lagerstätte kostet eine Milliarde Euro

Laut einer vorläufigen Studie ist der geplante Lithiumabbau machbar. Das Projekt sei wirtschaftlich, geologisch und ökologisch umsetzbar, fasste Geschäftsführer Uhlig die Ergebnisse der Untersuchungen unlängst zusammen. Die Erschließung der Lagerstätte wird auf eine Milliarde Euro beziffert. Wenn alles nach Plan läuft, könnte 2028 mit dem Bau des Bergwerkes begonnen werden, zwei Jahre später die Produktion. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 1.200 direkten und indirekten Arbeitsplätzen.

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