Umwelt: Laubbläser lärmen – Was gilt in Berlin und Brandenburg?

Laubbläser pusten mehr als Blätter auf: Auch Staub, Bakterien und Pollen wirbeln durch die Luft. In Zürich gelten bald strengere Regeln. Was müssen Berliner und Brandenburger jetzt im Herbst beachten?

Um den nervigen Lärm von Laubbläsern gerade jetzt im Herbst einzudämmen, gelten in Zürich bald deutlich strengere Regeln – aber wie ist die Lage in Berlin und Brandenburg? In beiden Ländern steht keine Verschärfung der Rechtslage an, wie die zuständigen Umweltressorts der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilten. Auffällig viele Beschwerden gebe es auch nicht. Und: Ohnehin ist schon jetzt ist der Einsatz von Laubbläsern recht detailliert geregelt.

In der Hauptstadt und in Brandenburg bestimmen Landesgesetze und eine Verordnung des Bundes, dass Laubbläser in Wohngebieten und in öffentlichen Grünanlagen nur von September bis Februar und nur an Werktagen genutzt werden dürfen. Und die Nutzung ist zeitlich stark beschränkt: etwa für die lauten, mit Benzin betriebenen Geräte nur von 9 bis 17 Uhr, mit einer zusätzlichen Mittagspause von 13 bis 15 Uhr. Geräte mit dem europäischen Umweltzeichen, die elektrisch und damit leiser laufen, darf man von 7 bis 20 Uhr durchgängig anwerfen.

Harke und Besen tun es auch

Die Berliner Senatsverwaltung rät, die Verwendung von Laubsaugern und Laubbläsern – sowohl gewerblich als auch privat – auf den notwendigen Umfang zu beschränken. Gründe seien unter anderem der Lärm, die Abgase und die Feinstaubbelastung. Weiter erklärt die Senatsverwaltung für Klimaschutz und Umwelt: „Durch die Laubbläser werden nicht nur Laub, sondern auch Staub mit anhaftenden mikrobiellen Verunreinigungen, wie Bakterien, Schimmelpilze, Viren, Parasiten, Blüten- und Gräserpollen aufgewirbelt.“ 

In einer Broschüre des Brandenburger Umweltministeriums wird der Sinn von Laubbläsern generell hinterfragt. „Besonders im privaten häuslichen Garten erfüllen die bewährten Geräte Harke und Besen denselben Zweck wie Laubbläser oder Laubsammler“, heißt es darin. 

In Zürich, der größten Stadt der Schweiz, hatten sich Ende September in einer Volksabstimmung 61,7 Prozent für restriktive Regeln ausgesprochen. Um Lärm zu vermeiden, werden demnach benzinbetriebene Maschinen verboten und nur noch elektrische Geräte zugelassen. Auch die Sitte, damit ganzjährig Dreck und Unrat zu entfernen, wird gestoppt: Laubbläser werden künftig nur noch im Herbst und zu Beginn des Winters von Oktober bis Dezember geduldet.

Broschüre Lärmschutz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert