Südbaden: Millionenschaden bei Großbrand in Freiburger Industriegebiet

Nach dem massiven Feuer im Industriegebiet Hochdorf spricht Freiburgs Oberbürgermeister von einem der größten Brände der Stadtgeschichte. Verletzte gab es kaum – doch der materielle Schaden ist enorm.

Flammen und eine riesige Rauchsäule: Ein Großbrand hat in einem Freiburger Industriegebiet einen Schaden von schätzungsweise mindestens 50 Millionen Euro verursacht. Ein Mitarbeiter einer ansässigen Firma wurde nach Polizeiangaben leicht verletzt. Nach rund 20 Stunden konnte die Feuerwehr die Löscharbeiten abschließen. 

Das Feuer war aus bisher ungeklärter Ursache am Mittwochabend ausgebrochen. Die Feuerwehr löschte am Donnerstag weiter. „Den Einsatzkräften ist es durch erheblichen Kräfteeinsatz gelungen, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte“, hieß es in einer Polizeimitteilung. Rund 70 Kräfte seien den Tag über im Einsatz gewesen. Einige sollten als Brandsicherheitswache vor Ort bleiben.

Nach ersten Schätzungen der Ermittler beläuft sich der Schaden auf mindestens 50 Millionen Euro. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass die Schadensumme später noch steige.

„Das Brandobjekt ist an vielen Stellen akut einsturzgefährdet, weshalb eine Begehung des Geländes durch die Polizei zur genauen Ursachenforschung auch weiterhin noch nicht möglich ist“, hieß es nach Abschluss der Löscharbeiten. Ein vorläufiges Ergebnis zur genauen Brandursache werde nicht vor nächster Woche erwartet. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei hätten die Ermittlungen übernommen und seien im Austausch mit weiteren Behörden.

Rathauschef: Einer der größten Brände in der Stadtgeschichte 

„Wir haben heute Nacht einen der größten Brände in Freiburgs Geschichte erlebt“, teilte Oberbürgermeister Martin Horn auf Anfrage mit. „Dank des enormen Einsatzes der Feuerwehr ist es gelungen, die Flammen unter Kontrolle zu bringen und Schlimmeres zu verhindern.“

Das Feuer habe sich nicht auf weitere Gebäude ausbreiten können, sagte der parteilose Lokalpolitiker. Der materielle Schaden sei erheblich, doch es seien keine Menschen schwer verletzt worden. Die kommunale Wirtschaftsförderung sei mit betroffenen Firmen bereits in Kontakt, um diese unterstützen.

 „Wir haben derzeit keinen Hinweis auf Brandstiftung – können dieses aber auch nicht ausschließen“, sagte ein Polizeisprecher. Das Areal sei sehr groß und es gebe noch zahlreiche Glutnester. Zudem drohten einige Gebäudeteile einzustürzen. Bagger-Fahrzeuge unterstützten der Mitteilung zufolge die Löscharbeiten, indem sie Schutt und Gebäudeteile beiseite räumten und so der Feuerwehr den Zugang zu weiteren Brandherden ermöglichten.

Gebäudekomplex komplett ausgebrannt

Betroffen war ein Gewerbekomplex mit mehreren Unternehmen auf einer Fläche von rund 60.000 Quadratmetern im Stadtteil Hochdorf unweit der Autobahn 5. Zunächst war von 40.000 Quadratmetern die Rede gewesen. Der Komplex sei komplett ausgebrannt. Die umliegenden Straßen wurden während des nächtlichen Einsatzes gesperrt. Den Angaben zufolge kämpften anfangs rund 200 Feuerwehrleute gegen die Flammen. 

Um die Menschen in Freiburg über den Brand zu informieren, habe es eine Warnmeldung über den Katastrophendienst Nina gegeben, berichtete die Polizei. Anwohnerinnen und Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung bestand aber nicht, wie es hieß.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein forderte, den betroffenen Unternehmen rasch zu helfen. Behörden und Versicherungen müssten unbürokratisch handeln. „Im Interesse der Unternehmen und der Beschäftigten hoffen wir, dass es zu keinen längeren Betriebsausfällen kommt“, erklärte IHK-Vize-Hauptgeschäftsführer Alwin Wagner laut einer Mitteilung. 

Das Gewerbe- und Industriegebiet Hochdorf erstreckt sich nach Angaben der Stadt auf einer Fläche von insgesamt rund 120 Hektar im Nordwesten Freiburgs. Dort seien rund 260 Betriebe ansässig, unter ihnen Pharma-, Speditions- und Logistikunternehmen.

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