Aktion für Dialog: Moscheen öffnen ihre Pforten für Nichtmuslime

Seit fast drei Jahrzehnten öffnen viele muslimische Gemeinden ihre Gotteshäuser für Gäste anderen Glaubens: Auch Moscheen in vielen Städten an Rhein und Ruhr suchen so den gegenseitigen Austausch.

Führungen, Gespräche und Einblicke in islamische Rituale: Am 3. Oktober laden wieder zahlreiche muslimische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum Tag der offenen Moschee. So bieten sowohl viele größere als auch kleine Gotteshäuser Führungen oder Besichtigungsmöglichkeiten der Gebetsräume an oder haben Vorträge zu verschiedenen Themen organisiert.

Wissenswertes und Kulinarisches

Den gesamten Tag finden etwa in der Kölner Zentralmoschee Führungen durch den Kuppelsaal statt. Unter der Überschrift „Frag den Imam“ stehen Religionsgelehrte Rede und Antwort, zudem stehen Filmvorführungen sowie ein Podiumsgespräch auf dem Programm. 

Die Duisburger Ditib-Zentralmoschee lädt am Nachmittag ebenfalls zu stündlichen Führungen mit anschließendem türkischem Tee und Mokka ein. Auch das islamische Zentrum in Essen öffnet die Pforten seiner Al Faruq Moschee – und begrüßt Interessierte mit Milch und gefüllten Datteln und anderen orientalischen Spezialitäten. In kurzen Vorträgen erfahren Besucher Wissenswertes über den Islam und können die Moschee kennenlernen. 

Aktionstag mit langer Tradition

Auf Initiative des Zentralrats der Muslime war das Angebot 1997 an den Start gegangen – als Zeichen der Zugehörigkeit und Verbundenheit bewusst am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit. Laut Koordinationsrat der Muslime, der die Aktion seit 2007 organisiert, soll der Tag auch in diesem Jahr im Zeichen der Gastfreundschaft, des Dialogs und der Verantwortung stehen. „An diesem Tag öffnen wir unsere Türen, um zu zeigen, dass Moscheen lebendige Orte sind – Orte des Gebetes, der Bildung, der Beratung und der Nachbarschaft“, heißt es in einer Ankündigung. 

Bundesweit steht der Tag in diesem Jahr unter dem Motto „Glaube als Kompass der Menschlichkeit“. Laut Koordinierungsrat sind Interessierte damit ausdrücklich zum Gespräch über die Kraft des Glaubens im Alltag eingeladen. Man wolle mit Menschen mit und ohne religiöse Bindung in den Austausch darüber treten, wie Glaube Orientierung in Gegenwartsfragen geben könne und welche Rollen Moscheegemeinden dabei spielen könnten.

In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Muslime. Unter den Bundesländern wohnen die mit Abstand meisten in Nordrhein-Westfalen.

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