Cybergrooming: Brandenburg will Schutz vor Belästigung im Netz verbessern

Jedes vierte Kind erlebt im Netz sexuell motivierte Annäherung. Brandenburgs Regierungskoalition will Kinder besser schützen. Wird die Aufklärung über Gefahren im Netz im Schulunterricht verankert?

Kinder sollen in Brandenburg künftig besser vor den Gefahren von sogenanntem Cybergrooming und anderen Formen der Online-Kriminalität geschützt werden. Unter Cybergrooming wird die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet verstanden.

Die Koalitionsfraktionen von SPD und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) fordern mit einem Landtagsantrag, dass Schüler besser auf die Gefahren durch Cybergrooming und Cyberkriminalität vorbereitet werden. Die Themen sollten im Schulunterricht verankert werden. Dazu soll es bis Ende 2026 ein Konzert geben, kündigte die Bildungsexpertin der SPD-Landtagsfraktion, Katja Poschmann, im Landtag in Potsdam an. Auch die Lehrkräfte sollen mit Hilfe von Fortbildungen geschult werden.

Poschmann: Alarmierende Zahlen

Jedes vierte Kind in Deutschland hat laut einer repräsentativen Befragung schon sexuell motivierte Annäherungsversuche Erwachsener im Internet erlebt. „Diese Zahlen müssen uns alarmieren“, sagte die Landtagsabgeordnete Poschmann. In Deutschland ist Cybergrooming als eine Form des sexuellen Missbrauchs von Kindern verboten.

Über das Netz ist das Risiko sexualisierter Gewalt gestiegen. Experten warnen etwa auch vor Sextortion (sexuelle Erpressung) und „Taschengeld-Dating über sogenannte Sugardaddy-Plattformen“ – Plattformen, über die für Geld oder Geschenke Treffen mit Minderjährigen angebahnt werden.

Beim Cybergrooming geben sich die Täter laut Bundeskriminalamt (BKA) in Chats oder Online-Communitys gegenüber Kindern oder Jugendlichen als ungefähr gleichaltrig aus oder stellen sich als verständnisvolle Erwachsene dar. Ziel dabei sei, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, um diese zu manipulieren. Häufig bringen die Täter Kinder dazu, ihnen freizügige Selbstporträts zu senden. Diese werden teils als Druckmittel eingesetzt, um Minderjährige zu weiteren Handlungen zu bewegen. Manche Täter wollen sich „offline“ mit ihren Opfern treffen, um sie zu missbrauchen.

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