„Bares für Rares“: 2750 Euro sind zu wenig: Knallhart-Verhandlerin lehnt Gebot für Zigarrenetui ab

Der Verkauf des Zigarrenetuis soll eine große Reise finanzieren. Doch bei „Bares für Rares“ kommt es trotzdem nicht zum Geschäft – trotz vierstelliger Gebote.

„Wir wollen mit dem Wohnwagen auf Reisen gehen, da kann man das Zeug nicht gebrauchen“, sagt Kirsten Dreiling aus Osterode am Harz. Sie ist zusammen mit ihrem Ehemann Lutz zu „Bares für Rares“ gekommen, um sich von einem lieb gewonnenen Gegenstand zu trennen. Doch was genau ist dieses „Zeug“?

Es handelt sich tatsächlich um ein kunstvoll verziertes Zigarrenetui. Horst Lichter scheint es zu gefallen: „Aber Hallöli“, ruft der Moderator erfreut, als er das Objekt auf dem Expertentisch sieht. Lutz Dreiling hat es 2000 in Berlin auf einer Kunst- und Antiquitätenmesse erstanden, jetzt soll es versilbert werden. 

„Bares für Rares“: Die Expertise übertrifft den Wunschpreis

Colmar Schulte-Goltz bezeichnet das Etui als einen „Höhepunkt des Kunsthandwerks, vor allem was den russischen Stil angeht“. Es sei eine Feier des „panslawischen Stils“, so der Experte. Es stamme aus der Zeit, als man in ganz Europa etwas Neues gesucht habe, weil die Industrialisierung das Handwerk allmählich verdrängt und die schönen Künste verschwinden. Als Material wurde Silber verwendet, hergestellt wurde das Etui in der Spätphase des Zarenreichs zwischen 1908 und 1917.

3000 Euro hätten die Dreilings gerne für ihr schmuckvolles Zigarrenbehältnis. Viel Geld für so einen Gebrauchsgegenstand. Doch Colmar Schulte-Goltz geht sogar noch darüber: Sein Schätzwert beläuft sich auf 3500 bis 4000 Euro. Die Verkäufer sind begeistert: „Wir kommen gerne wieder“, sagen die Eheleute hinterher unisono. 

Bevor es in den Händlerraum geht, stecken die beiden ihre Strategie ab. „Die Sachfragen erklärt mein Mann“, sagt Kirsten Dreiling. „Aber verhandeln tut meine Frau“, stellt Gatte Lutz klar. „Und das knallhart.“

Fabian Kahl eröffnet den Bieterreigen mit einem Startgebot von 400 Euro. Der Preis steigt zwar bald über 1000 Euro, doch viel mehr wollen die Händler zunächst nicht zahlen. Lutz Dreiling bringt seine Unzufriedenheit über den schleppenden Verlauf der Auktion deutlich zum Ausdruck. 

Als er die Expertise nennt, gibt sich David Suppes einen Ruck und bietet 2500 Euro. Nun schaltete sich Kirsten Dreiling ein und nennt 3000 Euro als Schmerzgrenze. Suppes wagt noch einen letzten Versuch und möchte den Verkäufern mit 2750 Euro entgegenkommen. 

Doch die Knallhart-Verhandlerin erteilt ihm eine deutliche Abfuhr: „Es tut zu weh“, sagt Dreiling. Die Eheleute nehmen ihr Zigarrenetui wieder mit nach Hause. „Wir machen eine Reise weniger“, lautet das Fazit von Lutz Dreiling hinterher. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert