Deutschland Cup: Eishockey-Turniersieg der Frauen, enttäuschende Männer

Die Eishockey-Frauen sammeln beim Deutschland Cup Selbstvertrauen für Olympia. Für die Männer gibt es dagegen einen üblen Rückschlag.

Turniersieg für die Frauen, Endspiel für die Männer: Beim Deutschland Cup in Landshut haben die deutschen Eishockey-Nationalteams gegensätzliche Leistungen gezeigt. Während das Frauenteam mit einem 9:1-Kantersieg gegen Ungarn den Titel verteidigte und Selbstvertrauen für Olympia in drei Monaten tankte, empfahl sich bei den Männern beim 2:5 (0:1, 1:1, 1:3) gegen Österreich kaum ein Spieler für das Aufgebot in Mailand. 

Um den Turniersieg erreichen zu können, muss die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis am Sonntag (14.45 Uhr/MagentaSport) zum Abschluss gegen die allerdings bislang starken Slowaken nach regulärer Spielzeit gewinnen. Tore von Kapitän Moritz Müller (30. Minute) von den Kölner Haien und Philipp Preto (59.) vom ERC Ingolstadt waren zu wenig im Prestigeduell mit den Österreichern. Vinzenz Rohrer (15./52.), Paul Huber (32.), Leon Wallner (41.) und Dominic Zwerger (55.) schossen den forschen Außenseiter zum Sieg. 

Ohne die verletzten Dominik Kahun und Lukas Kälble offenbarte Deutschland diesmal erhebliche Probleme in der Abstimmung, im Spielaufbau und bei der Chancenverwertung. Beide Spieler hatten sich beim 4:1-Auftaktsieg am Donnerstag gegen Lettland verletzt und können in Landshut nicht mehr spielen.

Frauen unterhalten das Publikum deutlich besser

Deutlich besser waren zuvor die Frauen drauf, die Ungarn mit 9:1 (2:0, 3:0, 4:1) dominierten. „Wir freuen uns riesig über die Titelverteidigung und auch die Art, wie wir diesen Turniersieg erarbeitet haben“, sagte Bundestrainer Jeff MacLeod. Die Tore schossen Carina Strobel (2. Minute), Ronja Hark (26.) und Daria Gleißner (28., alle Memmingen Indians) sowie Mathilda Heine (16./48.) und Franziska Feldmeier (52., beide Eisbären Juniors Berlin), Celina Haider (37.), Katharina Häckelsmiller (51./beide ERC Ingolstadt) und Emily Nix (45., Frölunda HC). 

In der Olympia-Qualifikation hatte sich sein Team gegen die Ungarinnen noch zu einem 2:1 und damit zur ersten Olympia-Teilnahme seit zwölf Jahren gezittert. Diesmal klappte dagegen fast alles. „Wir wissen alle, was für eine Saison vor uns liegt. Der Turniersieg gibt uns auf jeden Fall noch einmal Selbstvertrauen. Wir haben in den letzten Jahren schon viel aufgebaut, und ich denke, wir können jetzt positiv in die Zukunft schauen und uns optimal auf Olympia vorbereiten“, sagte Kapitänin Gleißner.

Frauen auch traurig über Abschied vom Deutschland Cup

Die 32-Jährige fand indes auch wehmütige Worte, denn nach drei Jahren ist es mit der Bühne Deutschland Cup für die Frauen erst einmal wieder vorbei. Da der Weltverband IIHF die Weltmeisterschaft künftig ebenfalls im November austrägt, können die Frauen nicht mehr parallel zu den Männern teilnehmen.

„Das ist sehr schade, aber ich glaube, der Verband lässt sich da was einfallen“, sagte Gleißner. Für die Frauen war der Deutschland Cup eine Bühne, um mehr Aufmerksamkeit als sonst zu bekommen. Gegen Ungarn waren 3.246 Zuschauer in der Halle. „Das ist für uns immer sehr, sehr ungewohnt. Sowas haben wir nur hier beim Deutschland Cup“, sagte Gleißner. „Das macht dann natürlich einfach Spaß zu spielen. Bei unseren Ligaspielen sind es immer nur um die hundert Zuschauer.“

Die DEB-Auswahl der Frauen hatte zuvor gegen Frankreich (3:2 nach Penaltyschießen) und die Slowakei (3:2 nach Verlängerung) gewonnen.

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