Jeder Dritte erkrankt einmal daran: Stiko empfiehlt Gürtelrose-Impfung für Risikogruppen ab 18 Jahren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) ändert die Empfehlung für Gürtelrose-Impfungen. Diese gilt nun auch für Risikogruppen ab einem Alter von 18 Jahren. Wer davon betroffen ist und wie die Krankheit verläuft.

Jährlich erkranken rund 400.000 Menschen in Deutschland an Gürtelrose. Etwa jeder dritte Erwachsene erkrankt daran hierzulande im Laufe seines Lebens. Die Viruserkrankung kann über Wochen und Monate andauernde Schmerzen hervorrufen. Jetzt empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung für Risikogruppen bereits ab 18 Jahren, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin mitteilt. Vorausgegangen war die Zulassung eines neuen Totimpfstoffes durch die EU. Nach sorgfältiger Prüfung hat die Stiko deshalb ihre Empfehlung für Gürtelrose-Impfungen angepasst.

Ältere und Immunschwache mit erhöhtem Risiko

Die neue Impfempfehlung gilt nun für Personen ab einem Alter von 18 Jahren, die ein erhöhtes Risiko haben, an Gürtelrose zu erkranken. Dazu zählen etwa Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder Menschen, die an Diabetes, COPD oder rheumatoider Arthritis erkrankt sind. Zuvor galt die Impfempfehlung der Stiko nur für Risikogruppen ab 50 Jahren. Bei einer zweifachen Impfung hatten Menschen, die 50 Jahre oder älter sind, mit dem bisherigen Impfstoff einen Schutz von 92 Prozent. Mit der neuen Impfempfehlung ist es, die Häufigkeit von Gürtelrose zu verringern und Komplikationen oder Folgeerkrankungen aus einer Gürtelrose-Infektion zu verhindern. Die Gürtelrose-Impfung ist eine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen, die Kosten für die Impfung werden übernommen.

Diese Symptome treten bei einer Gürtelrose-Infektion auf

Gürtelrose (Herpes Zoster) befällt die Haut und Nerven und wirkt zunächst wie ein harmloser Hautausschlag. Zunächst treten Fieber, Jucken und brennende Schmerzen auf. Zu den Symptomen zählt zudem ein gürtelförmiger Hautausschlag auf einer Seite des Rumpfes oder am Kopf. Charakteristisch sind die kleinen, eng beieinander stehenden und flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Bei Kindern verläuft eine Gürtelrose-Infektion meist gutartig. Ab einem Alter von 50 Jahren steigt jedoch das Risiko für Komplikationen und schwere Verläufe, wie etwa anhaltende Nervenschmerzen. Diese können auch über längere Zeiträume bis hin zu mehreren Monaten anhalten. Bei immunschwachen Personen kann sich die Gürtelrose auch auf andere Körperregionen ausbreiten.

Gürtelrose ist eine Folgeerkrankung der Windpocken. Jeder, der schon einmal an Windpocken erkrankt ist, kann auch an Gürtelrose erkranken. Die Viren sind also schon im Körper. Auch nach Jahren können die Erreger wieder aktiv werden und eine Gürtelrose auslösen. Die Krankheit ist nicht sonderlich ansteckend. Infektiös ist vor allem die Flüssigkeit in den Bläschen auf der Haut.

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