CDU und CSU: Baden-Württemberg und Bayern wollen „Südschiene reloaded“

Die Parteichefs Söder und Hagel betonen die Bedeutung der Nachbarländer. Ohne den Süden wäre Deutschland pleite, sagt der Bayer. Mit Blick auf die Landtagswahl im Südwesten hat er einen Wunsch.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Baden-Württembergs CDU-Chef Manuel Hagel wollen die sogenannte Südschiene neu beleben. „Wir wollen da wieder richtig Gas geben“, sagte Hagel und rief die „Südschiene reloaded“ aus. Die Südschiene habe Deutschland immer Kraft und Stabilität gegeben und vor allem die ganze Bundesrepublik vorangebracht, sagte der Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl im März. Er hatte den CSU-Chef nach Nagold am Rande des Nordschwarzwaldes geladen. 

Söder sagte, Bayern ohne Deutschland sei möglich. Aber „Deutschland ohne den Süden wäre restlos pleite“ – da beziehe er Baden-Württemberg mit ein. Es könne nicht sein, dass ein paar Bundesländer die halbe Republik finanzierten, sagte Söder mit Blick auf den Länderfinanzausgleich, in dem Bayern und Baden-Württemberg zu den wenigen Geberländern gehören.

Söder wünscht sich Hagel als Amtskollegen 

Mit Verweis auf Hagel betonte Söder: „Ich möchte, dass er der nächste Ministerpräsident von Baden-Württemberg wird.“ Auch mit dem amtierenden Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), habe er gut zusammengearbeitet, sagte Söder.

Hagel kritisierte, in Deutschland sei eine negative Stimmung entstanden. Man solle aber nicht zulassen, dass Deutschland schlechtgeredet werde, sagte der CDU-Landesvorsitzende im Südwesten. „Wir leben in einem großartigen Land.“

Wo Söder Nachholbedarf im Südwesten sieht

Als Projekt für die Südschiene könne er sich vorstellen, die Erbschaftssteuer wieder zu einer Ländersteuer zu machen, sagte Hagel. Das sei unter anderem mit Blick auf die Wirtschaft im Süden Deutschlands wichtig. 

Söder stichelte in der phasenweise recht lockeren Unterhaltung, es gebe mit der Schule einen Bereich, wo Baden-Württemberg besser werden könnte und früher der stärkste Konkurrent Bayerns gewesen sei. Dabei müsse es auch um Leistung gehen, um Kinder gut aufs Leben vorzubereiten. „Wissen Sie, ich mache sogar unangekündigte Leistungsnachweise im Kabinett.“

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