Blut, Schweiß und Tränen: Mutter sein kann eines der anstrengendsten Dinge im Leben einer Frau sein. Die Komikerin Carolin Kebekus nimmt es mit Humor – und veröffentlicht ein Buch dazu.
Binden wie Matratzen im Wochenbett, Popel aus dem süßen Babynäschen fischen und blutende Nippel dank Stillen: Mutter werden und sein bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Komikerin Carolin Kebekus – selbst Mutter eines Kleinkindes – nimmt das Ganze (meist) mit Humor und hat ein Buch darüber geschrieben: „8000 Arten, als Mutter zu versagen“.
Die Kölnerin begeistert regelmäßig Zuschauer mit ihrer preisgekrönten „Carolin Kebekus Show“ in der ARD. Zuletzt war sie viel mit ihrer aktuellen Bühnenshow „Shesus“ auf Tour. Eine Auswahl an Themen aus ihrem neuen Buch:
Blutiges zum Wochenbett
Kebekus schreibt über das massive Bluten nach der Geburt im Wochenbett – und vergleicht es mit der ersten Periode einer 14-Jährigen. „Blut ohne Ende. Und dann kommen die Hebammen mit diesen riesigen Binden, ich dachte, die hätten wir alle in den 90ern verbrannt. Doch da sind sie wieder, diese Matratzen, die du dir in die Hose steckst.“
Lustiges zum Stillen
Je länger Frauen stillen würden, desto weniger kümmere es sie, wo sie ihre Brüste herausholten, schreibt die 45-Jährige. Früher habe sie beispielsweise immer darauf geachtet, dass der BH nicht durch ihr Oberteil schimmere. Heute sei ihr alles so egal, dass sie sogar dem Paketboten oben ohne die Tür aufmache. „Manchmal hatte ich sogar Angst, dass ich irgendwann mal oben ohne in den Supermarkt gehe. Oh, ich dachte, das wäre ein Unverpackt-Laden. Nein? Sorry, mein Fehler.“
Faszinierendes zu Baby-Popeln
Die Komikerin war offenbar irgendwann fast besessen von den Popeln ihres Babys. Manchmal habe es nur einen winzigen Popel zum aus dem Näschen Pulen gegeben, schreibt sie. „Aber nicht selten sieht man ein kleines Popelchen hervorlugen, und während man es, nichts Böses ahnend, herausfriemelt, wird dieses kleine Stücklein plötzlich immer größer und größer, und man kann es nicht fassen, was für ein gewaltiges Popelmassiv sich da angestaut hat.“
Dadurch, dass das Kind nicht selbst popeln könne, sei die Babynase geradezu „ein Paradies für Popelfreunde“. Sie habe sich dann immer wieder mit einer Freundin Fotos der Popel ihrer Kinder per WhatsApp geschickt – mit einer Ein-Euro-Münze als Größenvergleich daneben.
Ernstes zur Gesellschaft
„Frauenhass ist nun mal sehr verankert in unserer Gesellschaft“, schreibt Kebekus. Was allerdings eine schwangere Frau, die auf der Bühne stehe, aus den Menschen heraushole, sei schon erstaunlich. Sie habe über die Kommentare gelacht. „Wie viel Zeit muss man haben und wie wenige Freunde, wie wenige Ziele, dass man beim Anblick einer schwangeren Frau auf der Bühne so sauer wird, dass man sagt: Nä! Bin ich sauer! Jetzt gehe ich ins Internet und sage der mal ordentlich Bescheid!“ Danach folgt eine Aufzählung von Hassbotschaften, die Kebekus nach eigener Aussage erhalten hat, natürlich kommentiert von ihr selbst.
Fazit:
Vieles, über das Kebekus schreibt, ist nicht neu – etwa der (auch selbst erzeugte) Druck auf werdende und neue Mütter, natürlich zu gebären, zu stillen und möglichst lange beim Kind zu bleiben. Aber sie formuliert auf knapp 180 Seiten auf eine sehr unterhaltsame Weise, oft auch scharfzüngig und spitz. Sie geht noch ein bisschen tiefer in die Themen rein als andere, beschreibt anschaulicher und schmerzhafter. Ein lesenswertes Buch für frischgebackene Mütter, vor allem für die, die schon festgestellt haben, dass das mit dem Mutter-Dasein nicht nur der Garten Eden ist.