Nach der kurzfristigen Verschiebung des Besuchs von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) fassen Deutschland und China neue Besuchskontakte auf höchster Ebene ins Auge. Der chinesische Außenminister Wang Yi und Wadephul seien sich in einem Telefonat am Montag einig gewesen, dass der Besuch in China „bald“ nachgeholt werden solle, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. China habe zudem seine Einladung an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bekräftigt und zusätzlich eine Einladung an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgesprochen.
Zu den möglichen Besuchsterminen wollten die Sprecher von Auswärtigem Amt und Bundesregierung noch keine Angaben machen. Wadephul und Wang seien sich in dem Telefonat einig gewesen, „dass stabile deutsch-chinesische Beziehungen für beide Länder von großem Interesse“ seien, sagte der Außenamtssprecher. Die beiden Minister hätten ein „sehr gutes und konstruktives Gespräch“ geführt, in dem es um aktuelle außen-, sicherheits- und wirtschaftspolitische Fragen gegangen sei. Sie hätten vereinbart, „dazu weiter im engen Austausch zu bleiben“.
Ende Oktober hatte das Auswärtige Amt den geplanten China-Besuch Wadephuls kurz vor der Abreise verschoben; als Grund gab es an, dass die chinesischen Gastgeber außer dem Treffen mit Wang keine weiteren Termine für Wadephul bestätigt hätten. Das Auswärtige Amt hatte dies bedauert und auf eine Reihe von Themen verwiesen, über welche die Bundesregierung sich gerne mit China austauschen würde – etwa Konflikte in Handelsfragen und das Verhältnis zu Russland.