Gegenwart und Geschichte sind ihr Thema. Eine der höchsten literarischen Auszeichnungen geht an eine Berliner Autorin.
Der Schriftstellerin Ursula Krechel ist bei einem Festakt im Staatstheater in Darmstadt der Georg-Büchner-Preis 2025 verliehen worden. In ihrem Werk setzt sie den Verheerungen der deutschen Geschichte und Verhärtungen der Gegenwart die Kraft ihrer Literatur entgegen, urteilte die Jury. „Die Geschichte explodiert, begräbt namenlose Menschen unter sich“, sagte sie einleitend in ihrer Preisrede.
„Schreiben heißt: Denken, Beobachten, auf Töne und Misstöne achten, Schlüsse ziehen mit weitreichenden Folgen. Schreiben heißt: Lesen und auch das Unscheinbare auflesen. Schreiben heißt: den Tod, den gewaltsamen Tod denken, an Lebensbedingungen erinnern, die töten. Mit salbungsvollen Worten streut die Politik Sägemehl über die Blutspuren, neue Opfer sind zu beklagen“, sagte sie.
Preis mit 50.000 Euro dotiert
Die in Berlin lebende Autorin bekam mit dem mit 50.000 Euro dotierten Preis eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Außerdem wurden der Sigmund-Freud-Preis an den Historiker Dan Diner und der Johann-Heinrich-Merck-Preis an die Schriftstellerin Ilma Rakusa verliehen.
Namensgeber der Auszeichnung ist der Dramatiker und Revolutionär Georg Büchner („Woyzeck“). Er wurde 1813 im Großherzogtum Hessen geboren und starb 1837 in Zürich.