Woody Allen dreht seinen nächsten Film in Madrid. Die Regionalregierung unterstützt das Projekt mit 1,5 Millionen Euro.
Nach mehreren gescheiterten Anläufen auf internationalen Filmmärkten außerhalb der USA hat Woody Allen (89) nun offenbar einen neuen Drehort für sein nächstes Projekt gefunden: Madrid. Die Regionalregierung der spanischen Hauptstadt unterstützt den 89-jährigen Regisseur mit 1,5 Millionen Euro, wie die spanische Zeitung „El País“ berichtet. Produziert wird der Film über Allens Produktionsfirma Gravier Production zusammen mit der spanischen Firma Wanda Vision.
Madrid muss im Titel erscheinen
Die Finanzierungsvereinbarung enthält demnach aber mehrere ungewöhnliche Klauseln: So müsse Madrid im Filmtitel vorkommen. Das Geld werde zudem in drei Raten ausgezahlt, wobei ein Teil erst nach der Weltpremiere des Films auf einem großen Festival wie etwa der Berlinale fließen soll. Der Arbeitstitel lautet „Wasp 2026“ – eine Abkürzung für „Woody Allen Summer Project“. Im Vertrag wird die Investition als „Sponsoring der Werbekampagne“ für den Film beschrieben.
In dem Dokument heißt es laut „El País“, Woody Allen sei „einer der vielseitigsten zeitgenössischen Künstler der Filmszene“. Die Werbung für Reiseziele durch Filme sei „ein Branding-Instrument in der gesamten Geschichte des Kinos“ gewesen. Allen ist kein Unbekannter in Spanien: 2008 drehte er in Barcelona seinen Oscar-prämierten Film „Vicky Cristina Barcelona“ mit Javier Bardem und Penélope Cruz – damals hatte er ebenfalls 1,5 Millionen Euro von der regionalen Förderung erhalten.
Finanzierungsprobleme in den USA
Sein letzter Film „Coup de Chance“ feierte 2023 bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere und war sein 50. Kinofilm. In einem Interview mit „Variety“ sprach Allen damals über seine Schwierigkeiten, in den USA Geld für Filme aufzutreiben. Grund sind die anhaltenden Kontroversen um Missbrauchsvorwürfe seiner Tochter Dylan Farrow. „Ich habe so viele Ideen für Filme, dass ich versucht wäre, es zu tun, wenn die Finanzierung einfach wäre“, sagte der Regisseur. „Aber darüber hinaus weiß ich nicht, ob ich noch die gleiche Energie habe, viel Zeit damit zu verbringen, Geld aufzutreiben.“
Ob das Madrid-Projekt tatsächlich realisiert wird, bleibt abzuwarten. Die 1,5 Millionen Euro decken vermutlich nur einen Teil der Produktionskosten, weitere Geldgeber müssten noch gefunden werden.