Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den Publizisten Julian Reichelt. Gegen Reichelt sei Anzeige erstattet worden, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Es geht demnach um einen Beitrag im Onlinedienst X aus dem April.
Darin schrieb Reichelt, Deutschland werde „in den nächsten Jahren erst die Unterwanderung und dann die Übernahme unserer Polizei erleben“. Er teilte dazu den Screenshot eines Artikels über die mutmaßliche Verwicklung zweier Bundespolizisten in Drogengeschäfte und fügte hinzu, in zehn Jahren sei „die Polizei in unseren Städten arabisch dominiert“.
Die Ermittlungen dauern an, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Zuerst hatte die „Welt“ berichtet. Der Zeitung gegenüber verteidigte Reichelt seinen Beitrag als zulässige Meinungsäußerung. Reichelt ist Chefredakteur des als rechtspopulistisch eingestuften Online-Portals „Nius“. Bis zum Herbst 2021 war er Chefredakteur der „Bild“-Zeitung.