Die geplante neue Jugendorganisation der AfD wird erst noch gegründet. Der designierte Vorsitzende sagt, was ihm wichtig ist und weist Vorwürfe gegen sich zurück.
Der designierte Vorsitzende der geplanten neuen AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“, Jean-Pascal Hohm, will alle internen Strömungen integrieren und weist Rechtsextremismusvorwürfe zurück. „Die Junge Alternative hat sicher nicht alles richtig gemacht, aber sie war nicht rechtsextrem. Wir werden als neue Jugendorganisation disziplinierter auftreten, jedoch mit aller Entschlossenheit für unsere Überzeugungen einstehen“, sagte der Brandenburger Landtagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sind nicht die Höcke-, Weidel- oder Chrupalla-Jugend, sondern die AfD-Jugend – offen für alle Strömungen innerhalb der Partei.“
Die neue Jugendorganisation will sich am 29. und 30. November im hessischen Gießen gründen. Die Polizei bereitet sich auf Proteste vor. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die vorherige Parteijugend – die Junge Alternative (JA) – als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft. Die JA löste sich auf, nachdem es einen AfD-Parteitagsbeschluss gegeben hatte, sich von ihr zu trennen, um mehr Kontrolle zu bekommen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte im Mai mitgeteilt, die AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung einstufen zu wollen. Dies legte die Behörde wegen einer Klage der AfD dagegen aber auf Eis.
Hohm wendet sich gegen rechtsextreme Einstufung
Der designierte Vorsitzende wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als rechtsextremistisch eingestuft und hält das für „politisch motiviert“. „Mir wird vorgeworfen, mich zum ethno-kulturellen Volksbegriff zu bekennen oder Jugendliche zu Wehrhaftigkeit aufgerufen zu haben“, sagte er. „Den jeweiligen Kontext kennend, bin ich überzeugt, dass diese Positionen fest in der Mitte der Gesellschaft verankert sind und in keiner Weise gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung oder die Verfassung verstoßen.“
Der Potsdamer Politikwissenschaftler Werner Krause sieht personelle Kontinuitäten der geplanten AfD-Jugendorganisation zur JA mit Verbindungen in rechtsextreme und rechtsradikale Netzwerke. „Es ist es schwer vorstellbar, dass der neue Jugendverband inhaltlich auf irgendeine Art und Weise moderater aufschlägt“, sagte Krause der dpa.