Licht im Dunkel: Für Spiel, Sport und Abenteuer: Zehn Stirnlampen im Vergleich

Was einst Bergleuten die Arbeit erleichterte, ist heute ein beliebtes Gadget für Camping, Läufer und Abenteuer. Doch welche Stirnlampen die beste? Der stern-Test.

Diese Stirnlampen haben wir getestet

Black Diamond Deploy 325 (UVP: 60 Euro)Decathlon Simond UL 500 (UVP: 19,99 Euro)Ledlenser NEO5R (UVP: 62,90 Euro)Lupine Penta Pro 4 (UVP: 189 Euro)Petzl Tikka Core 450 (UVP: 59,95 Euro)Silva Free 1200 S (UVP: 199,99 Euro)

Diese Modelle sind auch interessant

Petzl Swift LT (UVP: 54,95 Euro)Ledlenser HF6R Signature (UVP: 79,90 Euro)Fenix HM65R-T (UVP: 99,99 Euro)Silva Explore 5 (UVP: 80 Euro)

Fazit

Während des stern-Stirnlampen-Tests gingen uns gleich mehrere Lichter auf. Von den sechs getesteten Produkten enttäuschte kein einziges. Alle Lampen lieferten ab, was ihre Hersteller versprachen, was nicht heißt, dass der Kauf einer Stirnlampe reine Geschmacksache ist. Vielmehr ist wichtig, sich im Vorfeld darüber klar zu werden, in welchen Lebensbereichen und bei welchen Hobbies das Kopflicht hauptsächlich zum Einsatz kommen soll.

Als vielseitigster Begleiter erwies sich aus unserer Sicht die hybride Tikka Core 450 von Petzl, die sich mit kleinen praktischen Extras den Titel Reisetipp verdient hat. Viel Licht und wenig Schnickschnack fürs Geld bekommen nachtaktive Menschen bei der zudem noch sehr leichten Black Diamond Deploy, unserem Preis-Leistungs-Tipp

Wer mehr investieren will und kann, bekommt mit der Silva Free 1200 S und und der Lupine Penta Pro 4 zwei Stirnlampen der Extraklasse. Der ähnlich dimensionierte, aber deutlich leichtere Akku und das aus unserer Sicht sinnvollere Kopfband entschieden im Gesamtpaket letztlich für die Penta Pro 4, den Redaktionstipp in unserem stern-Stirnlampen-Test.

Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.

Vergleichstabelle Stirnlampen

 Black Diamond Deploy 325Decathlon Simond UL 500Ledlenser NEO5RLupine Penta Pro 4Petzl Tikka Core 450Silva Free S 1200Fenix HM65R-TPetzl Swift LTLedlenser HF6R SignatureSilva Explore 5Gesamteindruck 
(max 5 Sterne)

⭐️⭐️⭐️⭐️

Preis-Leistungs-Tipp

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Redaktionstipp

⭐️⭐️⭐️⭐️

Reisetipp

⭐️⭐️⭐️⭐️nicht in der Wertungnicht in der Wertungnicht in der Wertungnicht in der WertungGewicht 
inkl. Akku39 g43 g105 g  221 g77 g271 g140 g*43 g*135 g*116 g*max. Helligkeit*325 lm150 lm600 lm1400 lm450 lm1200 lm1600 lm380 lm1000 lm700 lmLeuchtweite*7 bis 52 mbis 30 m5 bis 100 mbis 140 m10 bis 70 mbis 150 mbis 170 mbis 70 mbis 170 mbis 115 mLichtmodi1225222244Leuchtstufen3243334344Rotlichtneinjaja (Rücklicht am Akku)jajaja (Rücklicht am Akku)neinjajajaDimmfunktionjajaneinneinneinneinneinneinneinneinIP-Klasse*IPX4IPX4IP54IP67IPX4IPX5IP68IPX4IP68IP68Breite des Kopfbands10 mm15-20 mm15 mm27 mm25 mm30 mmk.A.k.A.k.A.k.A.Akku-Kapazität*680 mAh750 mAh1800 mAh3500 mAh1250 mAh3350 mAh6400 mAh880 mAh2000 mAh2000 mAhAkku-Laufzeit 
bei max. Helligkeit*k.A.3 h 4 h2 h2,5 h1,5 h3 h2 hk.A.2-3 hLadebuchseUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CUSB-CGarantie3 Jahre2 Jahrebis zu 7 Jahrek.A.5 Jahre auf die Lampe5 Jahre auf die Lampek.A.3 Jahre oder 300 Ladungenbis zu 7 Jahre5 Jahre auf die Lampe           Extras  Comfort Pad und Brustgurt inklusiveSOS-Modus, 
separates LadegerätHybrid für Akku und Batterien, Transportbeutel inkl. Notfallpfeife im Stirnband Frontlicht in Rot, Grün und Blau, Gravur möglichin 3 Farben erhältlich, Helmadapter, Oranges Lichtopt. Zubehör   Helmhalter, Light Bag, Stirnband in 5 FarbenHelmclip, Adapter für Bike & HelmHelm- und Lenkeradapter, GoPro Kit, längeres KabelHelmhalteklammer, TransporttascheBike- und HelmadapterHelm- und GoPro-Adapter UVP60 Euro19,99 Euro62,90 Euro189 Euro59,95 Euro199,99 Euro99,99 Euro54,95 Euro79,90 Euro80 Euro

* Herstellerangabe

So haben wir die Produkte ausgewählt

Die Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete von Stirnlampen sind vielfältig. Aus diesem Grund sollte der große stern-Stirnlampen-Test ein möglichst breites Spektrum abbilden. In der Auswahl der Lampen haben wir darauf geachtet, günstigen Produkten ebenso eine Chance zu geben, wie solchen, die eher für leidenschaftliche Outdoor-Athleten und Profis entwickelt wurden und das Budget deutlich mehr belasten. Das wird auch bei den teils sehr unterschiedlichen Spezifikationen der getesteten Stirnlampen deutlich, wobei alle Stirnlampen im Test ausdrücklich auch für den Laufsport (insbesondere im Gelände) konzipiert sind. Für uns ein wichtiger gemeinsamer Nenner. Ebenso wichtig: Mit sechs der zehn Stirnlampen in diesem Test war unser Autor zu später Stunde auf unbeleuchteten Pfaden unterwegs, um festzustellen, ob die Lampen halten, was ihre Hersteller versprechen.

So haben wir getestet

Beim großen stern-Stirnlampen Test ging es ohne langes Vorgeplänkel ans Eingemachte. Die Lampen wurden ausgepackt und direkt an die Steckdose gehängt, um den Test mit einem 100 Prozent vollen Akku starten zu können. In der Abenddämmerung durften die Stirnlampen dann zeigen, was in ihnen steckt. Zunächst richtete sich unser Fokus darauf, wie bequem und sicher sicher das Kopfband sitzt, ob die Gewichtsverteilung passt und wie fest das System auch beim schnelleren Laufen am Kopf sitzt. 

Hang loose! Für den stern-Stirnlampen-Test nahmen wir sechs Lichter zwischen 20 und 200 Euro unter die Lupe
© Axel Palm

Gute Stirnlampen sollten nicht nur perfekt sitzen, sondern auch leicht zu bedienen sein. Und zwar mit und ohne Handschuhe, die in der kühlen und dunklen Jahreszeit bei vielen Läuferinnen und Läufern zum Jogging Outfit gehören. Auch das haben wir im Test überprüft. Wie leicht lassen sich die Leuchtstufen anpassen oder der Winkel des Lichtkegels und damit das Sichtfeld verändern? 

Und schließlich ging es um die Kernkompetenz jeder Stirnlampe, die verschiedenen Lichtmodi und Leuchtstufen, sowie das Ausleuchten von Wegen in der Dunkelheit. Dafür ist der Autor in seine Laufschuhe geschlüpft und war mit jeder Testlampe mindestens 45 Minuten auf unbeleuchteten Parkwegen unterwegs. Zum Schluss krochen wir bei Rotlicht unter die Bettdecke, um zu prüfen, welche Stirnlampen auch zum Schmökern geeignet sind.

Kompakter Allrounder: Black Diamond Deploy 325

Los geht’s mit der Deploy von Black Diamond, einer klassischen Stirnlampe im mittleren Preissegment. Der erste Eindruck ist überzeugend. Die Lampe besteht aus drei Leuchteinheiten, eingefasst in einen Kunststoffrahmen mit zwei flexiblen Flügeln, an denen das textile und mit reflektierenden Elementen besetzte Kopfband befestigt ist. Das Verstellsystem ist simpel und pragmatisch, funktioniert aber tadellos. Die Rückseite des Lampenkopfes wurde mit einer 2 x 3,5 Zentimeter großen Schaumstoffplatte ausstaffiert, die sich beim ersten Aufsetzen sehr angenehm an die Stirn schmiegt. Überhaupt gibt es an der Passform nichts zu meckern. Ganz abgesehen davon, dass man die 39 Gramm leichte Stirnlampe kaum am Kopf spürt.

Ausgeliefert wurde die Deploy etwa mit halb vollem Akku. Dessen Ladezustand lässt sich neben der USB-C-Buchse an drei blauen LED überprüfen. Ein kurzes Kabel (15 Zentimeter) zum Energie tanken ist inklusive. Die Ladebuchse versteckt sich unter einem fest mit dem Lampenkopf verbundenen Deckelchen aus Kunststoff, das sorgsam behandelt werden sollte. 

Das Deckelchen, das die USB-C-Ladebuchse schützt, hängt nur an einem kurzen Plastikstift

Klares und schnell offensichtliches Manko der Deploy ist der fest installierte Lampenkopf, der beim Laufen weder horizontal noch vertikal ausgerichtet werden kann. Das ist kein Weltuntergang, sollte aber bedacht werden. Statt der Stirnlampe muss nämlich der Kopf bewegt werden, um das horizontale Sichtfeld anzupassen. Das Bedienpanel der Lampe ist mit zwei Knöpfen übersichtlich, wobei der größere etwas erhaben eingebaut und mit Mini-Halbkugeln für besseren Grip versehen wurde. Die Lampe kommt im Lock-Modus, der durch das gleichzeitige Drücken beider Tasten deaktiviert wird. Von den drei Leuchteinheiten sind immer nur entweder die mittlere oder zusätzlich eine der beiden äußeren aktiv. Mit der kleineren Taste kann man beim Laufen blitzschnell zwischen den Lichtmodi hin- und her wechseln. Statt einzelner Leuchtstufen setzt Black Diamond auf stufenloses Anpassen der Helligkeit. So fungiert die Haupttaste bei längerem Halten als Dimmer, wie bei Lampen auf dem Nachttisch oder in Kinderzimmern. Wie sinnvoll das beim Laufen ist, erfahren Sie gleich.

In Action tat die unauffällige Deploy, was wir im Dunkeln von ihr erwartet haben. In der stockfinsteren Parkanlage genügte schon die niedrigste Leuchtstufe mit der mittleren LED, um sich sicher zu orientieren. Ideal zum Beispiel für Spaziergänge mit Hund. Bei etwas höherem Tempo brauchten wir etwas mehr Power. In Bewegung ließ sich der verbaute Dimmer allerdings nicht wirklich präzise bedienen. Einmal passend eingestellt, lässt die Deploy aber keine Wünsche offen. Selbst das eher schmale Stirnband (mit Reflektoren) schneidet weder ein, noch rutscht es nach oben oder unten. Alles in allem eine solide Stirnlampe für gelegentliche Läufe in der dunklen Jahreszeit.

Quadratisch, praktisch, okay: Decathlon Simond UL 500

Hier gibt’s die Decathlon Simond UL 500

Mit ihrem Preis von knapp 20 Euro ist die Stirnlampe von Decathlon das mit Abstand günstigste Modell im  stern-Stirnlampen-Test. Und sammelte dennoch direkt zwei Pluspunkte. Keine andere kam so farbenfroh daher wie unser Testmodell im herbstlichen Gelb. Verpackt war das Leichtgewicht in einer dünnen, passgenauen Pappschachtel. So platzsparend hat das kein Mitbewerber hinbekommen. Dass an anderen Stellen Abstriche gemacht werden müssen, liegt auf der Hand. Beim Gewicht spielt sie mit nur 43 Gramm aber erstmal in der selben Liga wie die Deploy. Für den Test kam das Modell beinahe vollständig geladen. Beim Anstöpseln an die Steckdose gab es direkt grünes Licht.

Insgesamt reichte die Decathlon-Lampe vom ersten Eindruck her dann aber nicht an die Deploy heran. Das Gehäuse besteht zu 100 Prozent aus Plastik, beim Design wurde auf Ästhetik offensichtlich wenig Wert gelegt. Dafür lässt sich der Lampenkopf in kleinen Rasten nach vorn kippennicht besonders elegant, aber es funktioniert. Die LED lassen sich über die einzige, mehr oder weniger ins Gehäuse eingelassene Taste auf der Oberseite zum Leben erwecken. Dafür braucht es ein wenig Nachdruck und mit Handschuhen auch auch Fingerspitzengefühl. Auf das dezente Rotlicht folgt eine Art Normalmodus. Einen Tastendruck später haut die Decathlon-Stirnlampe raus, was sie hat. Das sind vergleichsweise schwache 150 Lumen, die für den Alltagsgebrauch aber absolut ausreichen. Die USB-C-Ladebuchse hat Decathlon unter einer schmalen Gummilasche an der Gehäuseunterseite versteckt. Pragmatisch, mehr nicht.

Günstig & gut? Die Simond von Sport-Discounter Decathlon war das mit Abstand preiswerteste Modell im stern Stirnlampen Test
© stern

Im Einsatz schlug sich die Decathlon-Stirnlampe achtbar. Auch, weil die Optionen für viele, nicht immer notwendige Lichtmodi fehlen. Rotlicht, normales und maximal helles Licht. Das war’s. Unkomplizierter geht es nicht. Hier macht die Simmond aus unserer Sicht einen Stich. Wer nicht mehr braucht, ist mit der Lampe für weniger als 20 Euro gut bedient. Etwas billig fanden wir die harten Plastikteile zum Anpassen des Stirnbands. Druckstellen konnten wir im Test aber keine feststellen. Insgesamt kann man für diesen Preis nicht mehr erwarten. Enttäuscht waren wir von der Performance der Simmond aber nicht.

Kleine Lampe, viel dahinter: Ledlenser NEO5R

Kaum größer als eine Streichholzschachtel ist der Lampenkopf der Ledlenser NEO5R, eine von vier Stirnlampen der noch recht neuen NEO-Serie. Ein eingebauter Akku war hier keine Option. Ledlenser verfrachtete das 1800-mAh-Paket deshalb auf die andere Seite des Kopfbands und verkabelte den Akku mit der Lampe. Das teils wie eine Telefonschnur verdrehte Kabel wird dabei durch eine Lasche im Kopfband geführt. Leider verdreht sich das schmale Kopfband dadurch immer auch ein wenig mit, was beim Aufsetzen etwas fummelig sein kann. Dafür liefert Ledlenser ein Comfort Pad aus Silikon mit, das an der Rückseite der Stirnlampe eingehakt wird und die Stirn bei längeren Läufen schont. 

Über ein Kabel wird die Akkupower bei der Ledlenser NEO5R an die kleine Lampeneinheit übertragen
© stern

Gesteuert wird die NEO5R wie viele andere über nur einen Button, der allerdings auch nur drei verschiedene Leuchtsituationen auslöst. Dafür werden Läuferinnen und Läufer mit der NEO5R auch von hinten gesehen, denn am Akku blinkt ein rotes Licht sobald die Lampe vor eingeschaltet wird. Der wiegt mit 60 Gramm mehr als einige mit integrierter Batterie. Dennoch ist das System gut ausbalanciert und sitzt sicher am Kopf, ohne zu rutschen. Um den Lichtkegel etwas dichter vor die Füße zu holen, kann der Lampenkopf zudem nach unten gekippt werden. Allerdings stufenlos. Kurze Anmerkung noch zum Laden: Hierfür hat Ledlenser ein eigenes Magnetsystem. Es lohnt sich also, gut auf das Ladekabel aufzupassen, denn mit gewöhnlichen Batterien leuchtet das Lämpchen nicht.

Mit 600 Lumen ist die NEO5R hinter den Modellen von Lupine und Silva zahlenmäßig die dritthellste im stern-Stirnlampen-Test. Beim Laufen kamen wir locker mit den beiden ersten von drei Leuchtstufen zurecht. Die maximale Stufe ist fürs Laufen auf befestigten Wegen aus unserer Sicht nicht relevant. Geht es in unwegsames Gelände dürfte Stufe 3 allerdings eine gute Option sein. Das System saß trotz des wuchtigen Akkus auch bei höherem Lauftempo sicher am Kopf. Gut gefiel uns auch die Option, den Abstrahlwinkel der Lampe stufenlos und damit sehr präzise einstellen zu können. Fazit: Ein dezentes und kraftvolles Lämpchen für alle Fälle.  

Darf’s ein bisschen heller sein? Lupine Penta Pro 4

An Lupine kamen wir in diesem Stirnlampen-Test nicht vorbei. Und die Penta Pro 4 überzeugte uns schon beim Auspacken. Das Gehäuse des in Nordbayern gebaute Lampenkopfs besteht komplett aus CNC-gefrästem Aluminium. Die Haptik ist überragend und mit Stirnlampen aus Kunststoff nicht zu vergleichen. Die Druckknöpfe auf der Ober- und Unterseite sind elegant platziert und lassen sich geschmeidig bedienen. Druckpunkt und das leise Klicken machen einfach nur Spaß. Was die Lampe dann liefert, ist ebenfalls stark: 1400 Lumen liefert die Penta Pro 4 maximal mit dem 25-Wattstunden-Akku. Clever: Um den Ladezustand zu erfahren, genügt ein kurzer Druck auf den Akku, der sich optisch und akustisch zurückmeldet. Das Batteriepack selbst wird am Hinterkopf simpel aber sicher in eine Halterung geklickt, das durch zwei Clips fixierte Kabel führt Lupine seitlich am Kopfband entlang. Praktisch: Der Lampenkopf kann per FrontClick am Stirnband befestigt und gelöst werden.

Das Gehäuse der Lupine Penta Pro 4 ist komplett aus CNC-gefrästem Alu gefertigt
© stern

Wer beim Laufen mit der Penta Pro 4 nicht den ganzen Park ausleuchten und das Augenlicht entgegenkommender Passanten schonen will, nutzt besser die mittlere der drei Weißlichtstufen. Dazu gesellen sich gleich drei Rotlichtmodi, der stärkste hat eindrucksvolle 80 Lumen. Mehr Komfort beim Lesen geht nicht. Achja, fürs Leselicht ist der Taster an der Unterseite zuständig. Beide Knöpfe fanden wir auch mit Handschuhen ohne Probleme. Über ein Gelenk im unteren Bereich lässt sich Lampe stufenlos nach unten kippen. Akku und Lampe sind sehr gut ausbalanciert, dennoch setzt Lupine auf ein Extraband, das über den Kopf führt das System noch komfortabler macht und auch abrupte Kopfbewegung oder Stöße beim Laufen locker wegsteckt. Genial: In der Schaltzentrale schlummern ein Helligkeits- und ein Neigungssensor, den wir natürlich ausprobieren mussten.

Auf Knopfdruck spuckt der Lupine-Akku seinen Ladezustand aus – optisch und akustisch
© stern

Wichtig: Die Penta Pro 4 hat keine StVZO-Zulassung. Fürs Bike hat Lupine andere Lampen im Sortiment.

Die Penta Pro 4 ist ein High-Tech-Tool für alle Aktivitäten nach Einbruch der Dunkelheit. Wir haben sie bei einem profilierten Traillauf in unwegsamem Gelände ausprobiert, fühlten uns ob der aufwändigen, aber bombensicheren und bequemen Kopfbandkonstruktion samt Kabel zunächst aber eher wie ein Höhlenforscher. Genial fanden wir, wie die Penta Pro 4 je nach Lichtverhältnissen in der Umgebung die Helligkeit der Lampen angepasst hat. Sobald Straßenlaternen auftauchten, wurde der Lichtstrahl sichtbar schwächer. Im umgekehrten Fall funktionierte es genauso. Fürs alltägliche Laufen finden wir die Lupine Penta Pro 4 übertrieben. Etwa als würde man den Bolzplatz ums Eck mit der Flutlichtanlage der Münchner Allianz-Arena ausstatten. Alpine Hütten- und Klettertouren erscheinen uns das geeignetere Terrain für dieses Lichtmonster. Dort kann die Penta Pro 4 dann auch ihre ganze Stärke ausspielen. EIn Bike Kit gibt es für die Penta Pro leider nicht. Begründung des Herstellers: Wegen der fehlenden StVZO-Zulassung ist die Montage am Rad gar nicht erlaubt.

Ein Licht für alle Fälle: Petzl Tikka Core 450

Als einer von wenigen Spezialisten setzt Petzl bei neu entwickelten Stirnlampen auf Hybrid-Technik. Die getestete Tikka Core 450 kann sowohl mit einem kompakten und herausnehmbaren Akku als auch mit AAA-Batterien arbeiten. Den 1250-mAh-Akku liefern die Outdoor erprobten Franzosen bei ihrer Tikka-Serie mit. Genau wie einen praktischen Transportbeutel, was eher die Ausnahme ist. Der Clou daran: Das transparent-weiße Beutelchen streut mit eingeschalteter Tikka das Licht und geht damit locker auch als Campinglaterne fürs Zelt durch. 

Der kleine Akku kann bei der Petzl Tikka Core 450 auch durch Batterien ersetzt werden
© stern

Der Lichtschalter für sämtliche Funktionen der Lampe ist nicht zu verfehlen, auch mit Handschuhen erwischt man ihn sicher. Eine Spur leichtgängiger könnte dagegen der Kippmechanismus sein. Praktisch: Die Lampe kann auch nach oben geklappt werden. Geladen wird die Tikka Core per USB-C. Soweit, so normal. Doch wo ist die Ladebuchse? Wir finden sie direkt am Akku, nebst kleiner Ladestandsanzeige. Während der Akku lädt, kann die Lampe bei Bedarf mit drei AAA-Batterien weiter betrieben werden. Spannend vor allem dort, wo keine Steckdose in der Nähe ist. Pluspunkt für die Tikka, denn diese Option bietet keine andere Stirnlampe im Test. Auch beim Kopfband macht Petzl keine Kompromisse. Nur Lupine und Silva setzen auf ähnlich breite Bänder.

In Action vertrauten wir auf den erfreulich kompakten Akku der Petzl Tikka Core, die auch deshalb zu den Leichtgewichten im  stern-Stirnlampen-Test gehört. In der stockdunklen Parkanlage lieferte sie einen Lichtkegel, der uns auch bei höheren Tempi ein sicheres Gefühl gab. Die mittlere Leuchtstufe sollte es in komplett unbeleuchtetem Terrain aber mindestens sein. Ihr Talent als Allrounder untermauerte sie beim Indoor-Check. Das Rotlicht fanden wir zwar nicht auf Anhieb. Einmal entdeckt, überzeugte die Tikka Core auch als dezentes Leselicht. 

Skandinavisches Multitalent: Silva Free S 1200

Mit breiter Brust, oder besser: Mit ihrem 30 Millimeter breitem Kopfband setzt die Silva Free S 1200 direkt beim Auspacken ein Statement. Das Besondere an der Free-Serie der schwedischen Outdoormarke: Das System ist kabellos und modular. Je nachdem, wie abenteuerlich es werden soll, können vier Lampen und fünf verschieden große Akkus gewählt und per Klick an zwei Stirnbändern miteinander kombiniert werden. Unser Testmodell S 1200 kam mit der „kleinsten“ Lampeneinheit und einem recht wuchtigen 24,1-Wattstunden-Akku. Bemerkenswert: Als einziger Hersteller versteckt Silva die Stromführung im Stirnband. Und zwar so geschickt, dass man sie nicht mal erahnen kann. Diese sehr elegante Lösung hat allerdings auch ihren Preis. Sportliche 200 Euro rufen die Schweden für ihr intelligentes System auf, das Multisportlern in der Loipe, am Berg, beim Trekking, Biken und Trailrunning ein Licht aufgehen lässt.

Im Verhältnis zum Akku ist das Silva-Lämpchen geradezu winzig. Silva hat es drehbar auf einen kleinen Sockel montiert, an dessen Unterseite die Lampe dank großem Taster komfortabel bedient werden kann. Die zwei LED leuchten nach dem Einklicken ins Stirnband über- statt nebeneinander. Auch das ist ungewöhnlich und hat mit dem „Intelligent Light“ zu tun, das Fernlicht und möglichst breites Nahlicht kombinieren soll. Auf das Rotlicht vorn hat Silva verzichtet. Stattdessen gibt’s eine schicke Heckluchte links und rechts neben dem Akku.

Größtes Manko der Free 1200 S ist das umständliche Anpassen des Stirnbands an die Kopfgröße. Das ohnehin schon steife Band muss in der richtigen Reihenfolge an drei Stellen durch- und nachgezogen werden. Und das auf zwei Seiten. Das muss in dieser Preisklasse intuitiver und weniger fummelig gehen.

Im Einsatz blieben dafür so gut wie keine Wünsche offen. Die Silva Free 1200 S hat es in sich und glänzte im Test mit perfekter Ausleuchtung des kniffligen Terrains, aber auch mit seiner Lichtleistung. Die drei Leuchtstufen überzeugten von der Dämmerung bis in stockfinstere Gassen. Die Verstellbarkeit des Lampenkopfs ist limitiert, was in der Praxis aber aufgrund der überragenden Lichtleistung des kleinen Lampenwunders nicht auffiel. Auch Skilangläufer dürften ihre Freude mit diesem kleinen Kraftpaket haben. Einziger Störmoment der Silva blieb das von innen mit Silkon ausstaffierte und umständlich einzustellende Kopfband, das noch dazu leicht überdimensioniert wirkt.

Stirnlampen im Test: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Wie hell sollte eine Stirnlampe sein?

Die einfache Antwort: So hell, dass der Lichtkegel der Stirnlampe das benötigte Sichtfeld oder den Arbeitsbereich ausreichend ausleuchtet. Für eine Nachtwanderung in der Dämmerung sind Stirnlampen mit mehr als 400 Lumen unnötig. Bei einem Trail Run am späten Abend dürfen es dagegen schon ein paar hundert Lumen sein, damit Wurzeln oder Unebenheiten früh erkannt und entsprechend reagiert werden kann. Vor dem Kauf lohnt es sich immer, darüber nachzudenken, wofür genau die Stirnlampe hauptsächlich benutzt werden soll. So lässt sich vermeiden, in einem Notfall unterbelichtet zu sein, aber auch viel Geld für letztlich überdimensionierte High-End-Stirnlampen auszugeben.

Wie lange hält der Akku einer Stirnlampe?

Die Akkus in Stirnlampen halten in der Regel mehrere Tage, teils sogar Wochen durch, sofern sie nicht permanent auf maximaler Helligkeitsstufe betrieben werden. Die einfache und logische Formel lautet: Je höher die Helligkeit, desto mehr Energie saugt die Lampe aus dem Akku. In der am wenigsten hellen Leuchtstufe liefern einige Akkus mehrere hundert Stunden zumindest Licht für das Nötigste. Bei maximaler Helligkeit schwankt die Akkulaufzeit der getesteten Stirnlampen zwischen zwei und vier Stunden. 

Was ist besser: Stirnlampen mit Akku oder mit Batterien?

Die Antwort auf diese Frage hängt stark davon ab, wo die Stirnlampe eingesetzt werden soll. Für den Alltag, also regelmäßiges Joggen im Dunkeln, Nachtwanderungen an Kindergeburtstagen, Pfadfinderlager oder Camping-Wochenenden mit der Familie würden wir Modellen mit Akku auch aus Gründen der Nachhaltigkeit den Vorzug geben. Weil Akkus relativ empfindlich auf Kälte reagieren, sind Batterien beim Winterwandern oder in Bergregionen im Vorteil. Wer seine Stirnlampe sehr selten nutzt, fährt ebenfalls mit Batterien besser, die sich im Gegensatz zu Akkus kaum selbst entladen.

Sind Stirnlampen wasserdicht?

Die Stirnlampen in unserem Test sind durchweg gegen Spritzwasser geschützt, erfüllen also mindestens den IPX4-Standard. Heißt: Wer beim Laufen oder Campen mal in einen kurzen Regenschauer gerät, muss sich um seine Stirnlampe keine Sorgen machen. Die Free S von Silva ist in alle Richtungen gegen Strahlwasser geschützt (IPX5). Sogar gegen kurzzeitiges Untertauchen ist die Lupine Penta Pro geschützt, worauf der Standard IP67 hindeutet. Wie praxisrelevant das ist, steht auf einem anderen Blatt. Fazit: Wer Wert darauf legt, dass seine Stirnlampe zumindest leichten Regenschauern Stand hält, sollte beim Kauf auf die IP-Schutzart (International Protection) und speziell auf die letzte Ziffer achten.

Welche Lichtmodi haben Stirnlampen?

Die beiden wesentlichen Lichtmodi bei Stirnlampen sind das nach vorn strahlende weiße Kopflicht und ein Rotlicht, das je nach Hersteller ebenfalls über den Lampenkopf vorn als dezentes Leselicht oder als eine Art Rücklicht in den Akku am Hinterkopf integriert wurde. Je nach Preisklasse stehen für beide Modi Blinkfunktionen mit verschiedenen Frequenzen zur Verfügung. Dazu kommen Dimm- oder Helligkeitsstufen, die je nach Lichtverhältnissen per Knopfdruck angepasst werden können. Die Produkte im  stern-Stirnlampen-Test sind mit mindestens drei einstellbaren Leuchtstufen ausgerüstet.

Wie schwer darf eine Stirnlampe sein, damit sie noch bequem sitzt?

Die Stirnlampen selbst wiegen in der Regel nicht mehr als 100 Gramm, viele liegen sogar deutlich darunter. Die meisten spürt man kaum am Kopf. Lichtstärkere Stirnlampen müssen von einem externen Akku mit Energie versorgt werden, weil der interne Akku die Lampengröße sprengen würde. Um das Gewicht besser zu verteilen, werden diese Akkus am hinteren Ende des Kopfbands platziert und sitzen beim Tragen am Hinterkopf. Je nach maximaler Helligkeit der Stirnlampe sind diese Akkus schwerer oder leichter. Ein 24.1 Wh-Akku der Free 1200 S von Silva wiegt zum Beispiel rund 150 Gramm. Lupine kommt bei gleicher Akkugröße mit 30 Gramm weniger aus. Wie bequem die Stirnlampe auf dem Kopf sitzt, hängt allerdings nicht nur vom Gewicht, sondern auch von der Breite und Verstellbarkeit des Kopfbands ab. Hersteller wie Lupine setzen bei ihren leistungsstärksten Lampen deshalb auf ein drittes Band, das mittig über den Kopf führt und damit auch bei schwereren Stirnlampen nicht verrutschen kann.

Welche Stirnlampen eignen sich für Kinder?

Bei Stirnlampen für Kinder kommt es weniger auf die herausragende Helligkeit der Leuchtmittel als auf die einfache Bedienung, Gewicht und Größe an. Einige Hersteller haben speziell auf Kinder zugeschnittene Stirnlampen im Sortiment. Dazu gehören Petzl mit der TIKKID, die Wiz Kid von Black Diamond und die Ledlenser Kidled4R . Alle Lampen sind leicht, in farbenfrohen Designs erhältlich, mit einem einfach zu verstellenden Stirnband ausgestattet und eignen sich prima für kleine Nachtwanderungen und zum Lesen im Zelt oder unter der Bettdecke. 

Was kostet eine gute Stirnlampe?

Einfache Stirnlampen für den Alltag gibt es schon ab etwa 20 Euro. Auch renommierte Marken wie Petzl bieten in diesem Preissegment Produkte an. Je leistungsfähiger und funktionaler die Lampen werden, desto mehr Geld muss man dafür bezahlen. Hochwertige Stirnlampen mit externem Akku, die vor allem fürs Camping, Klettern oder mehrtägige Trails interessant sind, starten etwa im Bereich von 60 Euro. Für eine wasserdichte Stirnlampe mit mehr als 1000 Lumen geht es in den dreistelligen Bereich. Hier kommt das Licht zumeist aus einem hochwertigen Metallgehäuse. 

Welche Marken sind empfehlenswert?

Sowohl in Deutschland als auch in Skandinavien und Übersee gibt es Hersteller mit langjähriger Erfahrung und Expertise im Bereich von Stirnlampen. Ledlenser und Lupine sind renommierte Marken mit Sitz und Produktion (Lupine) in Deutschland. Ebenfalls bekannt ist die Marke Petzl, die ihre Wurzeln in Frankreich hat und sich vor allem auf Tools und Gadgets für den Bergsport spezialisiert hat. In Schweden ist die Firma Silva zu Hause, deren Gründer schon 1935 ihre erste Stirnlampe vorstellten. Heute sind Stirnlampen das Herzstück der skandinavischen Outdoormarke. Eine weitere empfehlenswerte Marke, die sich auf Stirnlampen spezialisiert, ist Black Diamond, die ihren Sitz in den USA hat. 

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