Betriebsräte in Sorge: IG Metall verlangt von Ländern aktive Industriepolitik

Betriebsräte der IG Metall sorgen sich um die Jobs bei zahlreichen Betrieben in der Metall- und Elektroindustrie. Unterstützung erwartet die Gewerkschaft von zwei Seiten.

Der IG-Metall-Bezirk Mitte verlangt von den Landesregierungen eine aktivere Rolle im Kampf um tausende Industriearbeitsplätze. Auch die Unternehmen müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, formuliert Bezirkschef Jörg Köhlinger nach einer Versammlung von Gewerkschaftern aus den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen. 

„Wer die Mobilitätswende vollkommen verschlafen hat, sollte jetzt endlich die Ärmel hochkrempeln und zusammen mit der IG Metall den Industriestandort nachhaltig gestalten und absichern“, sagt Köhlinger. 

Energiepreise drängendes Problem

Die Gewerkschaft stellte zudem eine Umfrage vor, an der Betriebsräte von rund 450 Unternehmen im Bezirk Mitte teilgenommen haben. Danach sehen rund 90 Prozent das bisherige Geschäftsmodell ihres Betriebs unter erhöhtem Anpassungsdruck. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) berichten von schlechter bis sehr schlechter Auftrags- und Ertragslage. Bei 46 Prozent beeinträchtigten die hohen Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit stark.

In nur knapp jedem dritten Betrieb (30 Prozent) werde nach Einschätzung der Betriebsräte angemessen in die Digitalisierung, Dekarbonisierung und in die Prozessoptimierung investiert, wie die IG Metall berichtet. 30 Prozent der Teilnehmer erwarten in ihren Betrieben einen Personalabbau.

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