Luftverkehr: Ballons stören Betrieb am Flughafen Vilnius

Drohnen nahe Flughäfen haben in Europa zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. In Litauen mussten die Behörden nun auf andere Flugkörper reagieren – zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit.

   Am Flughafen der litauischen Hauptstadt Vilnius ist der Flugbetrieb in der Nacht vorübergehend eingestellt worden. Grund dafür seien Wetterballons gewesen, die in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes eingedrungen seien und den Flugverkehr gestört hätten, teilte der Flughafenbetreiber mit. Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal über die Grenze zu schicken.

Nach Angaben des Flughafens wurden mehrere ankommende Flüge umgeleitet, einige Abflüge gestrichen. Insgesamt waren 30 Flüge und mehr als 4.000 Passagiere von den Einschränkungen während der Sperre betroffen, die um 22.23 Uhr Ortszeit verhängt worden war. Der Flugverkehr wurde um 6.40 Uhr wieder aufgenommen.

Auch Grenzübergänge geschlossen 

Litauens Grenzschutz schloss aufgrund des Vorfalls zudem vorübergehend die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Medininkai und Salcinkai. Begründet wurde die Entscheidung mit der Sicherheitslage. Diese sollte überprüft werden, sobald der Flughafen seinen Betrieb wieder aufnimmt, teilten die Behörden mit. 

Der größte Flughafen Litauens wurde zuvor bereits Anfang Oktober einmal von „Schmuggelballons“ lahmgelegt. Damals verletzten 25 Wetterballons den litauischen Luftraum. Die Behörden leiteten daraufhin Ermittlungen ein und nahmen mehrere Personen fest. Untersucht wurden die Fälle als organisierte Kriminalität.

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