Die Max-Planck-Gesellschaft steht für international beachtete Spitzenforschung. In Würzburg soll ein neues Institut rund um Biochemie entstehen.
Mit einem Max-Planck-Institut für Biochemie soll Würzburg eine Forschungseinrichtung von internationalem Rang erhalten. Ziel seien Fortschritte von der Infektionsforschung bis zur Krebsbehandlung, sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung in München. Damit wolle man die Rahmenbedingungen schaffen, „mittelfristig“ ein Institut in der Mainstadt aufzubauen, teilte die Max-Planck-Gesellschaft mit.
„In einer schlagkräftigen Kombination aus universitärer und außeruniversitärer Forschung soll der Biomedizin-Standort Würzburg weiterentwickelt werden“, erläuterte Blume. „Wir bringen die Universität Würzburg, das Universitätsklinikum Würzburg und die Max-Planck-Gesellschaft unter ein Dach und schaffen so ein interdisziplinäres Zentrum für Nukleinsäure-Forschung und neuartige RNA-Technologien.“
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach von einem „Forschungs-Champion“, der „ein Turbo für jeden Wissenschaftsstandort“ sei.
Weiteres Ziel: Titel „Exzellenzuniversität“
„Die Ansiedlung wird die internationale Sichtbarkeit des Standorts weiter erhöhen und die Innovationskraft der gesamten Region langfristig stärken“, sagte Würzburgs Oberbürgermeister Martin Heilig (Grüne). Die Universitätsstadt erhofft sich mit der Ankündigung für das Max-Planck-Institut auch Rückenwind für ihre Bewerbung um den Titel „Exzellenzuniversität“.
Der Antrag soll zum Stichtag am 12. November beim Wissenschaftsrat eingereicht werden, wie eine Uni-Sprecherin mitteilte. Im Oktober 2026 soll dann die Förderentscheidung verkündet werden. Der begehrte Titel ist mit jeweils 10 bis 15 Millionen Euro im Jahr vom Bund und den Ländern verknüpft.
In Würzburg sind unter anderem bereits ein Helmholtz-Institut und ein Fraunhofer-Institut angesiedelt.
Mehr als 80 Institute weltweit
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) mit Sitz in München unterhält derzeit 84 Max-Planck-Institute und Forschungseinrichtungen (Stichtag 1. Januar 2025) mit etwa 25.000 Mitarbeitenden. Die Finanzierung erfolgt nach eigenen Angaben überwiegend aus öffentlichen Mitteln von Bund und Ländern – im vergangenen Jahr waren dies etwas mehr als 2,15 Milliarden Euro.
Namensgeber Max Planck (1858-1947) erhielt 1918 den Physik-Nobelpreis. Heute gilt die MPG als Nobelpreisschmiede.
Die MPG beschäftigt sich in erster Linie mit Grundlagenforschung in Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften sowie in der Medizin. Ziel ist es, vor allem neue, besonders innovative Forschungsrichtungen aufzugreifen.