Aktivisten wollen eine Abholzung des sogenannten Sündenwäldchens am Rande des Tagebaus Hambach verhindern. Seit Monaten halten sie das Areal besetzt. Ab heute ist eine Räumung möglich.
Auch wenn eine Räumung des von Aktivisten besetzten „Sündenwäldchens“ am Rande des Tagebaus Hambach rechtlich ab sofort möglich wäre, ist es am Montag auf dem Areal zunächst ruhig geblieben. Eine Polizeisprecherin sagte auf Anfrage, man sei von der Stadt Kerpen hier um Vollzugshilfe gebeten worden. Die Polizei beobachte und prüfe die Lage derzeit noch. Über Zeiträume und Einsatzpläne für eine mögliche Räumung könne man keine öffentlichen Angaben im Vorfeld machen.
Mit der Besetzung wollten Aktivisten, die sich in Baumhäuser aufhalten, eine Rodung durch den Energiekonzern RWE verhindern. Diese will dort Kies abbauen. So soll die Böschung eines später dort geplanten Sees stabilisiert werden. Ein Großteil der Bäume in dem Forst ist bereits gefällt.
Auf dem noch verbliebenen rund ein Hektar großen Grundstück halten sich die Aktivisten seit Monaten in ihren Baumhäusern auf, es war mehrfach zu Polizeieinsätzen gekommen. Die Polizeisprecherin sagte, wie viele Personen sich dort aktuell illegal aufhalten, sei nicht bekannt. Die Entwicklung sei dynamisch.
Laut einer Allgemeinverfügung der Stadt Kerpen ist das Betreten des Grundstücks für alle Personen – außer Mitarbeitenden der RWE Power AG – untersagt. Ab dem 20. Oktober sei „mit der Ergreifung von Maßnahmen der Verwaltungsvollstreckung durch Ausübung von unmittelbarem Zwang zu rechnen“, heißt es in der Verfügung.