Der Verkauf der Cefetra sollte dem kriselnden Konzern Geld bringen und vor allem Schulden reduzieren. Doch der Deal ist wohl geplatzt. Immerhin hat die Baywa schon einen neuen Käufer im Auge.
Die tief in der Krise steckende Baywa hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Der Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra an die Firmengruppe First Dutch, der die Schuldenlast um hunderte Millionen Euro senken sollte, ist offenbar gescheitert. Man gehe „nicht mehr davon aus“ dass der Vertrag über den Erwerb „gemäß dem Kaufvertrag vollzogen wird“, erklärt die Baywa. Der Käufer habe „die Finanzierung des Kaufpreises nicht rechtzeitig sichergestellt“, um dessen Vollzug zu ermöglichen. Ursprünglich war der Vollzug für das dritte Quartal angekündigt worden.
Die Baywa hat nach eigenen Angaben allerdings bereits einen neuen Interessenten. Man verhandle aktuell „mit einer neuen Investorengruppe, die erklärt hat, den bestehenden Kaufvertrag im Wesentlichen zu übernehmen und die Transaktion auf dieser Basis zu vollziehen“. Die involvierten Banken hätten signalisiert, den Prozess „konstruktiv weiter zu unterstützen“. Der Vorstand der Baywa will den Verkauf nun im laufenden vierten Quartal vollziehen.
Der jetzt wohl geplatzte Verkauf an First Dutch war im Juni verkündet worden. Damals hatte es geheißen, dass er die Schuldenlast der Baywa um mehr als 600 Millionen Euro senken sollte. Dazu sollte der Verkaufspreis von 125 Millionen Euro nur einen kleineren Teil beitragen. Weitaus mehr sollte durch das Herauslösen der Cefetra und ihrer eigenen Schulden aus den Büchern der Baywa bewirkt werden. Die Cefetra-Gruppe ist Lieferant von Agrarrohstoffen unter anderem für die Futtermittelherstellung, ein weiteres Geschäftsfeld ist der Getreidehandel.
Nicht der erste Rückschlag in der Sanierung
Die Baywa war im Sommer 2024 in finanzielle Schwierigkeiten geraten, maßgeblich verursacht durch stark gestiegene Zinszahlungen für die Kredite bei gleichzeitigen roten Zahlen im Tagesgeschäft. Die lang- und kurzfristigen Finanzschulden summierten sich auf über fünf Milliarden Euro.
Der aktuelle Rückschlag ist nicht der erste im Laufe der Sanierung. Erst Anfang Oktober musste sie wegen Unsicherheiten im Geschäft mit erneuerbaren Energien ihre Jahresprognose zurückziehen. Hintergrund waren veränderte regulatorische Rahmenbedingungen in den USA im Zusammenhang mit dem „One Big Beautiful Bill“ („Ein großes, schönes Gesetz“) von US-Präsident Donald Trump.