Folgen der Corona-Pandemie: Diakonie: Jugend leidet weiter unter Folgen der Pandemie

Angst, Isolation, Depression: Die Diakonie warnt, dass viele Jugendliche noch immer unter den Folgen der Pandemie leiden. Warum sie jetzt dringend mehr Gehör und Hilfe brauchen.

Die Diakonie Sachsen sieht Kinder und Jugendliche noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Ihre psychische Gesundheit müsse stärker in den Blick politischer Entscheidungen rücken, teilte der soziale Dienst der evangelischen Kirche mit Blick auf eine Sitzung der parlamentarischen Enquete-Kommission zur Pandemie mit. Die Kommission hat diesen Donnerstag eine öffentliche Anhörung geplant. 

Erfahrungen junger Menschen vorrangig berücksichtigen

„Die Erfahrungen und Belastungen junger Menschen während und nach der Corona-Pandemie müssen endlich vorrangig berücksichtigt und gehört werden“, sagte Dietrich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen. „Ihre Erfahrungen sind entscheidend, wenn es darum geht, Lehren aus der Pandemie zu ziehen und die vorhandenen Strukturen weiterzuentwickeln und krisenfester zu machen“, ergänzte Kathleen Jevlasch, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe der Diakonie Sachsen.

Depressionen, Angstzustände, Isolation

Viele Kinder und Jugendliche litten bis heute unter Angstzuständen, Depressionen und Isolation, erklärte Jevlasch. Sie hätten wertvolle Lernzeit verloren, was ihre Bildungschancen beeinträchtige. „Die Schulschließungen, der Verlust sozialer Kontakte und die Unsicherheit, die die Pandemie mit sich brachte, haben eine ganze Generation geprägt. Die Situation verschärft sich dadurch, dass in Sachsen therapeutische Angebote und Beratungsstellen für junge Menschen vielerorts überlastet oder gar nicht vorhanden sind.“

Seit 2023 widmet sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Regie der Diakonie den Pandemie-Folgen für Kinder und Jugendliche. Ausgangspunkt waren zahlreiche Berichte aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit und der Jugendsozialarbeit, die einen deutlichen Anstieg psychischer Erkrankungen und sozial-emotionaler Auffälligkeiten verzeichneten. Die Arbeitsgruppe hat mittlerweile Forderungen formuliert. Sie zielen darauf, psychosoziale Hilfe Bildungsförderung und soziale Teilhabe systematisch zu stärken.

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