Festival: Dokus, Krimi, Streaming: Das bieten die Hofer Filmtage

Kein roter Teppich, kein Champagner – doch die Hofer Filmtage gelten als Sprungbrett für Filmschaffende. Das sind die Besonderheiten in diesem Jahr.

Dokumentarfilme, Spielfilme, Kurzfilme – kurzum: die ganze Welt der Leinwand öffnet sich wieder in Hof. Die oberfränkische Stadt rollt keinen roten Teppich für Stars und Sternchen aus, es fließt kein Champagner – trotzdem oder vielleicht gerade deshalb genießen die Filmtage internationales Renommee. Viele heute etablierte Kräfte der Filmszene haben ihre Karriere einst in Hof gestartet. Die wichtigsten Daten und Fakten zur 59. Ausgabe des Festivals, das am kommenden Dienstag (21. Oktober) beginnt.

Der Eröffnungsfilm

Das Festival startet in diesem Jahr mit einem Dokumentarfilm. „Über Unterbiberger“ stammt vom Filmemacher Matthias Ditscherlein. Er stellt die Musikerfamilie Himpsl in den Mittelpunkt, die als „Unterbiberger Hofmusik“ weltweit auftritt und bayerische Volksmusik mit Jazz, orientalischen Rhythmen und globalem Sound mischt. 

Ditscherlein zeige, was Musik jenseits von Genres und Grenzen bedeuten könne. „Ein fein beobachtetes, offenes Porträt – und ein Film, der zeigt, wie nah sich Menschen kommen können, wenn sie einfach zuhören“, sagte Thorsten Schaumann, künstlerischer Leiter der Filmtage.

Hommage an Julia von Heinz

Es hat Tradition, dass die Filmtage einen Filmschaffenden oder eine Filmschaffende besonders würdigen, die dem Festival eng verbunden sind – in diesem Jahr ist es Regisseurin Julia von Heinz („Und morgen die ganze Welt“). „Ihre Karriere ist untrennbar mit Hof verbunden“, sagte Schaumann. Die Regisseurin erhielt 2021 den Filmpreis der Stadt Hof. Neun ihrer Filme werden in diesem Jahr in Hof gezeigt.

Dokus und Spielfilme

22 Dokumentarfilme aus aller Welt sind zu sehen, dazu kommen 30 internationale Langspielfilme. Darunter sind Deutschland- und Weltpremieren. Bei den deutschen Filmen feiert „Im Zeichen des Drachen“ Premiere unter der Regie von Enrico Saller und Marina Hoeft. Der im Bayerischen Wald gedrehte Film wartet mit bekannten Namen aus der TV-Welt auf: Erol Sander, Amira Aly und Nastassja Kinski.

„Fingerübung für den Nachwuchs“ – die Kurzfilme

69 Kurzfilme sind für die Filmtage in diesem Jahr ausgewählt worden. Der Kurzfilm ist sozusagen der Ursprung der Veranstaltung, starteten die Hofer Filmtage doch einst als reines Kurzfilm-Festival. Die Streifen – laut Veranstalter „erste Fingerübungen junger Filmschaffender“ – bieten eine große Bandbreite an Themen: Es geht um Flucht, Klimawandel, Kriege bis hin zu Fragen der Demokratie und zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei zeigt nicht nur der Nachwuchs aus den deutschen Filmhochschulen sein Können, es sind auch internationale Produktionen zu sehen, so etwa aus Neuseeland.

Das Raum-Problem 

In den vergangenen Monaten sorgte in Hof für Aufregung, dass das Scala-Kino nicht als Spielstätte zur Verfügung stehen wird, sondern nur das große Central-Kino.

Doch die Festivalmacher und -unterstützer fanden eine Lösung: Es gibt in diesem Jahr eine Reihe von Pop-up-Kinos im Stadtzentrum. Sie wurden eigens aufbereitet, um ein Kino-Erlebnis auch an ungewöhnlichen Orten zu ermöglichen.

Filmtage auf dem heimischen Sofa

Wer all die Filme, die für das Hofer Festival ausgesucht wurden, ansehen will, aber nicht eigens anreisen will oder kann – für den gibt es die Möglichkeit, zu streamen. Begleitend zu den Kinovorstellungen werde ein Großteil der Festivalfilme bis 2. November on demand online zur Verfügung stehen, teilten die Verantwortlichen mit. Das Festival vor Ort in Hof endet dagegen bereits am 26. Oktober.

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