Wenn es schnell gehen muss und der Aufbau von Bügeleisen und -brett zu aufwendig erscheint, kommen Steamer ins Spiel. Doch welcher ist der beste für welchen Zweck?
Diese Steamer haben wir getestet
Philips 3000 Series STH3010/30 (UVP: 44,99 Euro)Tefal Pure Pop (UVP: 49,99 Euro)Steamery Cirrus 3 (UVP: 180 Euro)Grundig ST 7950 (UVP: 48 Euro)Tefal AeroSteam (UVP: 129,99 Euro)
Fazit
Jeder Steamer im Test hat seine eigene Stärke. Der Tefal Pure Pop ist ist ein Lifestyle-Produkt mit schmalen Ausmaßen und vereint Design und Flusenentferner in einem Gerät. Er ist unser Reisetipp. Der Steamery Cirrus 3 punktet mit schickem Aussehen und besonders sanfter Behandlung empfindlicher Stoffe. Der Philips 3000 Series ist der klappbare Reisebegleiter für Einsteiger. Der Grundig ST 7950 ist das Power-Paket für Zuhause, das auch dicke Stoffe locker bändigt und zum Preis-Leistungs-Sieger wird. Und der Tefal AeroSteam macht als Allrounder ohne Schnickschnack einen sehr soliden Job und ersetzt in vielen Bereichen gar ein Bügeleisen. Darum ist er unser Redaktionstipp.
Wer nur gelegentlich ein Hemd glättet, greift zu Tefal oder Philips. Wer Wert auf Design legt, nimmt den Cirrus 3. Wer regelmäßig größere Mengen bearbeitet, fährt mit dem Grundig am besten. Eines haben alle Geräte gemeinsam: Wenn es schnell gehen muss, machen sie kurzerhand Schluss mit dem Bügelbrett – und das allein ist schon ein Gewinn.
Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.
Vergleichstabelle Steamer
Tefal AeroSteamGrundig ST 7950Tefal Pure PopSteamery Cirrus 3Philips 3000 Series / STH3010/30Gesamteindruck (max. 5 Sterne)
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Redaktionstipp
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Preis-Leistungssieger
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Reisetipp
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️Abmessungen (H × B × T)32,5 × 14 × 16 cm28 × 13 × 12 cm31,8 × 14,1 × 5,7 cm24,65 × 14 × 8 cm23,0 × 12,4 × 13,4 cmLeistung*1.400 W1.600 W1.300 W1.200 W1.000 WDampfleistung*22 g/min 25 g/min20 g/min20 g/min20 g/minGewicht1,32 kg0,84 kg0,61 kg0,8 kg0,58 kgTank120 ml230 ml70 ml85 ml100 mlAufheizzeit20 s35 s15 s25 s30 sAbschaltautomatikjajaneinjaneinHandschuhneinneinneinjaneinKabellänge2 m2,5 m2 m2,3 m2 mBesonderheitenAnsaug-Funktion2 Stufen, Keramiksohle, Tropfstoppreversible Düse, knalliges DesignHeizplatten-Abdeckung, Reisebeutelklappbar, HygienefunktionPreisab 108,05 Euro (UVP: 129,99 Euro)ab 37,99 Euro (UVP: 48,00 Euro)ab 29,99 Euro (UVP: 49,99 Euro)ab 180,00 Euro (UVP: 180,00 Euro)ab 32,99 Euro (UVP: 44,99 Euro)
* Herstellerangabe
So haben wir die Produkte ausgewählt
Auf dem Markt tummeln sich inzwischen Dutzende Steamer – vom 20-Euro-No-Name-Gerät bis zum Designer-Steamer für dreistellige Summen. Wir haben uns auf Modelle konzentriert, die in Deutschland leicht verfügbar sind, von bekannten Marken mit Servicenetz stammen und in der Preisklasse zwischen Einsteiger- und Mittelklasse liegen. Wichtig war außerdem eine gewisse Bandbreite: kompakte Reisegeräte wie der Philips 3000 Series, stylische Design-Steamer wie der Steamery Cirrus 3, klassische Allrounder wie die Tefal-Modelle und ein echtes Power-Gerät für zu Hause wie der Grundig ST 7950. So ergibt sich ein realistisches Bild für unterschiedliche Bedürfnisse.
Große Bandbreite an Dampfglättern: vom günstigen bis zum teuren Designer-Steamer
Marken- bzw. bekannte Hersteller mit Sitz/Niederlassung in Deutschland/Europa
große Bandbreite vom kompakten Reisegerät bis zum stylischen Design-Steamer
Geräte, bei denen viele Nutzer bereits von hauptsächlich positiven Erfahrungen berichten
So haben wir getestet
Jeder Test startete mit dem Unboxing. Karton öffnen, Lieferumfang checken, Verarbeitung prüfen, mögliche Schäden ausschließen. Danach mussten die Geräte im Alltagsbetrieb das tun, wofür Kunden sie kaufen: Kleidung glätten und auffrischen. Wir haben jeden Steamer an denselben Materialien ausprobiert – Baumwollhemden, T-Shirts, ein Blazer, ein Seidenkleid und ein Paar schwere Jeans. Dazu kam als schwerster Stoff im Test noch ein zerknittertes Tischtuch.
Die Aufheizzeit haben wir mit der Stoppuhr gemessen, die Lautstärke subjektiv eingeschätzt, weil sie bei dieser Produktkategorie kaum ins Gewicht fällt – lediglich ein Gerät machte bauartbedingt ordentlich Krach, dazu mehr in den Einzeltests. Gewogen haben wir die Geräte ohne Kabel, weil diese je nach Anschlusssituation später unterschiedlich ins Gewicht fallen können. Wir haben zudem die Handhabung während des Gebrauchs bewertet: Liegt das Gerät gut in der Hand, tropft es, lässt es sich mit einer Hand bedienen? Außerdem haben wir die Tankgröße bewertet: Reicht es für ein, zwei Teile oder für eine kleine Session am Stück? Am Ende floss auch der Eindruck nach einer Woche in die Bewertung ein – also wie oft wir das Gerät tatsächlich aus dem Schrank holen, wenn ein zerknittertes Hemd ruft.
Guter Reisebegleiter mit Schwächen: Philips 3000 Series STH3020/10
Der günstigste Steamer im Test kommt in einer philipstypischen, braunen Pappschachtel mit Produktfoto, in der sich das Gerät – in unserem Fall in fröhlichem lila-türkis gehalten – sowie ein Nylon-Transportbeutel befinden. Das Gehäuse ist kompakt, gerade mal so groß wie ein Haartrockner. Und genau darin liegt auch sein größter Vorteil: Dank des klappbaren Griffs und seiner geringen Packmaße, ist er ein guter Reisebegleiter. Mit 1.000 Watt Leistung und 20 Gramm Dampfabgabe pro Minute sollte er stark genug sein für leichte bis mittlere Stoffe. Das suggerieren auch einige Meinungen von Kunden auf den Websites einschlägiger Versandhändler.
In unserem Test war er mit etwa 30 Sekunden schnell aufgeheizt und hatte mit 120 Millilitern einen für die Gerätegröße recht üppigen Tank. T-Shirts und leichte Stoffe, wie ein Viskose-Kleid ließen sich damit einfach glätten. Die Wassermenge reichte für zwei bis drei Stücke. Aber schon ab der Stoffstärke eines Baumwollhemds kam der kleine Steamer an seine Grenzen: Auch ein kompletter Wassertank reichte nicht aus, um das Kleidungsstück vollständig zu glätten. Der Dampf strömte zu sehr nach oben ab, anstatt mit Druck auf das Kleidungsstück geschossen zu werden. Zudem spuckte der Steamer im Test dauerhaft Wassertropfen, was zu unerwünschten Flecken bei Kleidungsstücken führte, die ihr Besitzer im Zweifelsfall ja sofort anziehen will. Es gibt auch ein Sicherheitsrisiko: Mangels eines wie bei einigen anderen Mitbewerbern beigelegten Handschuhs, könnten sich Nutzer beim Halten des Stoffs leicht die Hand verbrennen.
Die von vielen Käufern gelobte, einfache Handhabung, konnten wir zum Teil bestätigen. Der Klappmechanismus funktioniert gut und wirkt dem Preis angemessen robust. Eine simple Diode zeigt an, ob das Gerät sich in der Heizphase befindet. Das Kabel ist mit effektiv 1,80 Metern Länge eher kurz bemessen. Die klassische Pistolen- oder Föhnform führt zu einer instinktiv leichten Bedienung. Doch auf Dauer fiel uns das kopflastige Gewicht störend auf – störender gar, als ein höheres Gesamtgewicht bei anderen, besser ausgewogenen Geräten. Zudem hat das Philips-Gerät keine Heizplatte verbaut, mit der im direkten Stoffkontakt geglättet werden könnte. Stattdessen gibt es vorn lediglich eine Plastikabdeckung. Das ist insbesondere bei schweren Stoffen ein Mangel. Auch horizontal – etwa bei einem Tischtuch auf dem Tisch – lässt sich nicht arbeiten, weil das Gerät nur im Vertikalbetrieb Wasser pumpen kann.
Im Test hat das Gerät dauerhaft Wasser auf die Kleidung gespuckt
Praktisch ist vermeintlich die Hygiene-Funktion: Philips und auch einige andere Hersteller versprechen, dass ihre Dampfglätter bis zu 99,9 Prozent der Bakterien durch den heißen Dampf abtöten. Hier dürfen Sie allerdings keine Wunder erwarten. Zwar stimmt es, dass heißer Dampf Bakterien wirksam inaktivieren kann, jedoch gilt das meist nur in Testszenarien mit konstanten Dampftemperaturen über 100 Grad Celsius und Einwirkzeiten von einer Minute. Das wird mit schnellem Abdampfen nicht erreicht. Wer also glaubt, dass ein Steamer Bügeleisen und Waschmaschine gleichzeitig ersetzt, sei hiermit eines Besseren belehrt.
Für Wenignutzer oder Reisende bleibt der Philips-Steamer dennoch eine gute Alternative, weil er Kompaktheit mit einem niedrigen Preis kombiniert. Wer vor allem mit leichten Hemden, Kleidern oder T-Shirts reist, sollte mit dem Gerät glücklich werden. Aus unserer Sicht lohnt es sich aber, sich auch das Schwestermodell STH3020/10 anzuschauen. Bei gleichem Formfaktor und unwesentlich höherem Preis kommt es mit einer beheizten Bügelplatte und dürfte damit – ohne dass wir dies testen konnten – auch mit dickeren Stoffen fertig werden.
Knalliger Reisebegleiter: Tefal Pure Pop
Schon beim Auspacken zeigt der Tefal Pure Pop, dass er anders sein will, mit dem schmalen Formfaktor, der knalligen Farbe (eine von vier möglichen Varianten) und den vertikal angeordneten Düsen, die das Gerät eher wie einen schmalen Scanner an der Supermarktkasse wirken lassen. Das Handgefühl sowie die Gewichtsverteilung sind deshalb auch spürbar anders als beim kopflastigen Philips. Hier gibt es ein stabileres Gefühl, eher wie beim Halten eines modernen Duschkopfes – griffig in der Mitte, mit ausgewogener Gewichtsverteilung. Mit 616 Gramm gehört er zu den leichten Geräten im Test. Sein größter Trick: die reversible Düse. Eine Seite glättet, die andere entfernt Flusen und Haare.
Im Test erwiesen sich die beiden Düsenseiten als wirklich praktisch. Der Aufsatz konnte auch bei aufgeheiztem Gerät angefasst und umgedreht werden. Vor allem feine Stoffe profitieren davon, nicht von einer Heizplatte malträtiert zu werden, was bleibende Falten erzeugen kann. Die Bürstenseite wiederum entfernt relativ zuverlässig Flusen, was einem den zusätzlichen Einsatz einer Fusselrolle erspart. Überhaupt punktet der Tefal Pure Pop mit Geschwindigkeit: Mit 15 Sekunden Aufheizzeit (angezeigt durch eine weiße Diode am Gerätekopf) war er der schnellste Dampfglätter im Test. Die 20 Gramm Dampfabgabe pro Minute sorgen zudem für gute Ergebnisse, auch bei schwierigeren Fällen, wie Leinenhemden. Der schmale Formfaktor der vertikal ausgerichteten Düse, machte das Glätten von Krägen und Knopfleisten zudem recht einfach. So war ein nach dem Waschen luftgetrocknetes und mäßig zerknittertes Herrenhemd in nur einer Minute wieder glatt – samt Aufheizen des Geräts.
Schlank und bunt: Der Tefal Pure Pop überzeugte im Test als Reisebegleiter mit Power
Dass der schmale Formfaktor ein Kompromiss ist, merken Sie eigentlich nur dann, wenn Sie mehrere Wäschestücke nacheinander bedampfen wollen. Denn der 70 Milliliter kleine Tank will je nach Knittergrad manchmal schon nach einem Hemd wieder befüllt werden. Ohne Standfunktion muss ähnlich wie beim Philips-Gerät zwischendurch immer nach einem geeigneten, hitzebeständigen Ablageplatz gesucht werden. Einen Handschuh, mit dem wir hinter einem Kleidungsstück Auflagefläche schaffen könnten, suchen wir auch hier vergebens. Dafür gibt es eine schwarze Nylontasche zum Verstauen und für die Mitnahme auf Reisen.
Der Tefal Pure Pop will kein Ersatz für eine Bügelstation sein, eher eine schnelle Lösung, die auch unterwegs funktioniert. Und darin ist er – sofern Sie lediglich das Outfit des Tages und nicht noch mehr Wäsche glätten wollen – wirklich gut.
Der Steamer der Influencer: Steamery Cirrus 3
Skandinavisches Design trifft auf alltagstaugliche Technik – so würde die Firma Steamery ihren Cirrus 3 wohl beschreiben. Mit seinen klaren Linien und den vier dezenten, zur Auswahl stehenden Farben, ist er der Liebling der Instagram-Influencer. Tatsächlich wirkt er mit der rahmenlosen Heizplatte, dem stoffummantelten Kabel und dem versenkbaren Tank edel und robust, liegt mit 800 Gramm und dem breiten Fuß aber eher schwer in der Hand. Und mit diesem aufrecht abstellbaren Gerät kommen wir zur Riege der Geräte, die Sie wahrscheinlich eher zu Hause, stationär benutzen, als sie ständig im Koffer mit herumzuführen – wobei die vermeintliche „Reisetauglichkeit“ auch hier nur eine Frage der Prioritäten beim Packen ist. Mitgeliefert werden ein Handschuh-Pad zum Glätten, eine Silikonabdeckung für die Heizplatte und ein kleiner Beutel, in dem der Steamer wie ein Accessoire verstaut werden kann.
Die beheizte Frontplatte wird in etwa so warm wie ein Bügeleisen auf Stufe 1 und sorgt für sichtbar bessere Ergebnisse, vor allem auf hartnäckigeren Stoffen. Nach 25 Sekunden Aufwärmzeit ist selbst horizontales Arbeiten möglich, etwa, um Manschetten zu glätten. Der Dampf-Effekt ist dabei aber nie so gut, wie bei vertikalem Betrieb, das sollten Sie im Kopf behalten. Wirklich praktisch ist der mitgelieferte Handschuh. Damit lässt sich hinter dem Kleidungsstück eine Auflagefläche schaffen, auf der dann spätestens die Heizplatte auch hartnäckigen Falten – selbst auf einem groben Tischtuch – den Garaus macht. Die Leistung liegt mit 1200 Watt leicht unterhalb der Konkurrenz von Grundig und Tefal, die Dampfmenge bei konstant 20 Gramm pro Minute ohne die Möglichkeit, weitere Modi auszuwählen. Dass wir zudem den Dampfknopf nicht arretieren können, ist schade in dieser Preisklasse. Das pulsierende Statuslicht außen herum dagegen ist schön gelöst. Dass sich das Gerät nach 30 Minuten ohne Dampfbetrieb automatisch ausschaltet, sorgt überdies für ruhige Nerven. Der Wassertank ist mit 85 Millilitern eher knapp bemessen – im Test reichte das zumeist für zwei Kleidungsstücke. Bei einem Viskose-Kleid, welches zu empfindlich für den Kontakt mit der Heizplatte war, reichte der Tank sogar nur für die Vorderseite.
Mit dem beigelegten Handschuh lässt sich leicht Auflagefläche schaffen, um mit der Heizplatte direkt zu glätten
Der Steamery Cirrus 3 ist ein hochpreisiges Gerät, bei dem Sie auch für Design und Features (wie die beheizte Frontplatte) mitbezahlen. Er eignet sich vor allem für Kundinnen und Kunden, die Wert auf hochwertiges Design legen und dabei nicht auf gute Funktionalität verzichten wollen. Diese wiederum lässt sich aber auch günstiger erkaufen.
Kraftpaket für harte Jobs: Grundig ST 7950
Zum Beispiel mit dem Grundig ST 7950. Das Kraftpaket im Test liefert 1.600 Watt Leistung, 25 Gramm Dampf pro Minute und spielt mit einem 230-Milliliter-Tank in einer anderen Liga als die bisher vorgestellten Geräte. Theoretisch ermöglicht das 9 Minuten durchgängige Dampfabgabe, was in der Praxis mit Abstellen, Wäsche wenden usw. für ein komplettes Outfit mit weiteren Reserven ausreichte. Der Dampfbügler ist in 35 Sekunden einsatzbereit und liefert dann eine Dampfkraft, die auch schwere Stoffe locker bändigt. Wer das Gerät vor einem dunklen Hintergrund in die Luft dampfen lässt, erkennt den starken Dampfstoß gut. Bei Jeans, dicker Baumwolle oder dem Tischtuch reichte im Test ein einziger Durchgang.
Mit einem Leergewicht von 840 Gramm kommt das Gerät bei gefülltem Tank über die Kilo-Marke und ist damit zwar weniger handlich, liegt dafür aber stabil in der Hand. Durch den breiten Standfuß und die grafische Statusanzeige am Kopf (Aufheiz-Status, Eco/Normal-Modus, Wenig-Wasser-Warnung, Abschaltautomatik), kommt eher ein Bügeleisen-Gefühl auf. Das muss nicht schlecht sein, wenn Sie das Gerät vor allem stationär verwenden wollen. Ohnehin kommt es ohne Reisebeutel, auch ohne Handschuh, dafür aber mit einem Messbecher zum bequemen Nachfüllen und mit zwei Aufsätzen: einmal mit Mesh-Stoff für empfindliche Kleidungsstücke und einmal mit einer Bürstenoption für beispielsweise Wollpullover. Durch den Mesh-Stoff-Aufsatz konnten wir im Test Viskosestoffe im Direktkontakt bügeln, was wirklich praktisch war. Die Bürste war uns zu hart und zog auf Strickware manchmal Fäden. Ohne Aufsätze gleitet die Keramiksohle gleichmäßig über den Stoff. Als einziger Dampfbügler im Test hat der Grundig ST 7950 zwei Dampfstufen, die sich je nach Material anpassen lassen. Das fanden wir vor allem dann praktisch, wenn nur leichte Stoffe bedampft werden sollten und der Tank im Eco-Modus wirklich lange durchhielt. Zudem lässt sich der Dampfknopf für Dauerbedampfung arretieren. Die Tropfstopp-Funktion soll verhindern, dass Wasser austritt – ein Detail, das wir bei leichteren Geräten oft vermissen und das im Test gut funktionierte.
Der Aufsatz mit dem Mesh-Stoff eignet sich für feine Stoffe wie Seide. Auch für Wolle liegt ein eigener Aufsatz bei
Im Alltag ist der ST 7950 vielleicht nicht die erste Wahl für die schnelle Hotelnummer, aber zu Hause ist er unschlagbar. Wer regelmäßig größere Mengen Wäsche glätten will, findet hier das richtige Werkzeug.
Mit Ansaugfunktion: Tefal AeroSteam
Um den Tefal AeroSteam zu verstehen, müssen wir noch einmal weitgehend aus dem Gedächtnis löschen, was wir bisher über Dampfbügler erfahren haben. Denn das Gerät verbindet Dampfglätten mit einer Ansaug-Funktion wie bei einem Staubsauger – und das eröffnet neue Möglichkeiten. Wer das Gerät auspackt, denkt erst mal, einen Dreieckschleifer in der Hand zu halten, angesichts der dreieckigen Bügelplatte und des wirklich üppigen Motorblocks am Fuß. Mit 1320 Gramm ist das Gerät schon mit leerem Tank etwa so schwer wie ein Laptop, was am ausgestreckten Arm schon einem mittleren Workout gleichkommt. Den mehr als doppelt so hohen Preis im Vergleich mit dem Grundig ST 7950 macht vor allem der Saugmotor aus, der durch die Heizplatte umgebende Schlitze den Stoff ansaugt und damit in Kombination mit der Heizplatte im vertikalen Betrieb ähnliche Ergebnisse wie ein klassisches Bügeleisen erzielen kann.
Der dreieckige Formfaktor der Heizplatte spiegelt diesen Einsatzzweck wider: Im Test kamen wir damit recht leicht auch an schwierige Stellen am Kragen oder an Knopfleisten, wie mit der Spitze eines Bügeleisens. Ein hängendes Kleidungsstück unten stramm zu ziehen und oben anzusaugen, reicht aus, es muss nicht mehr mit der zweiten Hand im Dampfbereich gearbeitet werden. Der Dampf kommt zudem sichtbar druckvoll aus dem Gerät. Das ermöglicht wirklich gute Glättergebnisse und ein Nacharbeiten war im Test erst bei der Stoffstärke eines Tischtuchs nötig. Das größte Manko neben dem Gewicht bleibt aber das Geräusch des Saugmotors. Mit der frei verfügbaren Handy-App Dezibel X maßen wir vom am ausgestreckten Arm gehaltenen Gerät bis zum Ohr 78 Dezibel in der stärksten Stufe. Das kommt in etwa einem Staubsauger in nächster Nähe gleich.
Das Gerät wirkt durch sein Gewicht solide und in der Anmutung insgesamt eher wie ein Handwerkergerät. Das Plastik und die Schalter wirken für die Preisklasse jedoch ein wenig zu billig. Akustische oder optische Hinweise auf einen leeren Wassertank gibt es nicht, allerdings ist der auch gut sichtbar am oberen Ende des Geräts angebracht und durchsichtig. Es sind weder Handschuh noch Beutel beigelegt, die wir aufgrund von Saugfunktion und ohnehin zu hohem Gewicht für den Einsatz als Reisegerät aber auch nicht vermisst haben. Erfreulich war die Länge des stoffummantelten Kabels von 2,50 Meter. Praktisch war zudem, dass das abgeschlossene Aufheizen, sowie das automatische Ausschalten nach acht Minuten vom Gerät mit einem Ton quittiert werden. Der Tank ist mit 100 Millilitern vergleichsweise klein für so ein massiges Gerät – er reicht für rund 6 Minuten dauerhaften Dampfbetrieb. In der Praxis störte das aber kaum, weil wir zwar auch ausschließlich Bedampfen können, für schnelle Ergebnisse aber ohnehin immer zusätzlich ansaugen oder die Heizplatte auflegen würden.
Multischleifer oder Steamer? Der Tefal Aero Steam überrascht mit seinem Formfaktor. Durch die umlaufenden Schlitze wird Luft angesaugt und damit das Kleidungsstück gegen die Heizplatte gesogen
Für uns ist der Tefal AeroSteam ein gutes Kombigerät für zu Hause. Es erzielt bei eingeschalteter Ansaug-Funktion die wohl besten Glättergebnisse im Test und vermag dann gar ein Bügeleisen zu ersetzen. Wer das nicht bezahlen will, weniger Gewicht auf der Hand dazu noch Komfortfeatures wie ein Display haben will bei ähnlich guten Glättergebnissen, der kann zum Preis-Leistungssieger von Grundig greifen.
Steamer: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Brauche ich mit einem Steamer überhaupt noch ein Bügeleisen?
Das hängt stark von den persönlichen Ansprüchen ab. Für die meisten Kleidungsstücke reicht ein Steamer völlig aus – Hemden, Blusen, T-Shirts oder Kleider sind in wenigen Minuten geglättet und sehen frisch aus. Besonders praktisch: Sie sparen sich das Aufstellen eines sperrigen Bügelbretts. Wer jedoch Wert auf akkurate Kanten in Hosenbeinen oder exakt geformte Hemdkragen legt, kommt um ein klassisches Bügeleisen oder sogar eine Dampfbügelstation nicht herum. Steamer sind eher für das schnelle Auffrischen zwischendurch und für alltagstaugliches Glätten gemacht, weniger für akribische Präzisionsarbeit. Viele Haushalte fahren deshalb mit einer Kombination aus beiden Geräten gut: Der Steamer für den Alltag und Reisen, das Bügeleisen für die Sonntagsgarderobe oder besondere Anlässe.
Kann ich jeden Stoff mit einem Steamer behandeln?
Grundsätzlich lassen sich fast alle gängigen Stoffarten mit einem Steamer bearbeiten. Besonders gut funktioniert das Verfahren bei Baumwolle, Viskose, Polyester oder Mischgeweben. Feine Materialien wie Seide oder Chiffon profitieren von der schonenden Behandlung, da keine heiße Metallplatte aufliegt und somit die Gefahr von Glanzstellen oder Brandflecken entfällt. Vorsicht ist bei Leder, Wildleder und sehr schweren Stoffen wie grobem Denim, Filz oder dicken Vorhängen geboten – hier kann der Dampf zu intensiv sein oder Flecken hinterlassen. Tipp: Bei empfindlichen Textilien zunächst an einer unauffälligen Stelle testen und den Steamer in Bewegung halten, damit sich keine Feuchtigkeit staut. Manche Hersteller, wie in unserem Test Grundig, bieten sogar spezielle Aufsätze für sensible Stoffe an, die den Dampfausstoß regulieren.
Wie benutze ich einen Steamer richtig?
Die Anwendung ist denkbar einfach: Kleidungsstück auf einen Bügel hängen, den Steamer senkrecht davorhalten und langsam von oben nach unten über den Stoff fahren. Dabei gilt: Je gleichmäßiger die Bewegung, desto besser das Ergebnis. Der Dampf muss Zeit haben, tief in die Fasern einzudringen. Also lieber etwas langsamer arbeiten, vor allem bei dickeren Stoffen wie Leinen oder Baumwolle. Besonders praktisch ist, dass Sie direkt im Kleiderschrank, am Türrahmen oder sogar am aufgehängten Vorhang arbeiten können. Für Reisegeräte reicht oft ein simpler Kleiderbügel im Hotelzimmer. Manche Nutzer schwören darauf, die Stoffe leicht zu spannen, indem sie mit der freien Hand am unteren Saum ziehen.
Wie reinige ich meinen Steamer?
Regelmäßige Pflege ist entscheidend, damit der Dampfglätter seine volle Leistung behält. Viele Hersteller empfehlen, den Wassertank nach jeder Benutzung vollständig zu entleeren, damit kein Restwasser verdunstet und Kalk zurückbleibt. In Regionen mit hartem Leitungswasser kann es sinnvoll sein, destilliertes oder entkalktes Wasser zu verwenden. Einige Geräte verfügen über Anti-Kalk-Kapseln oder eine Selbstreinigungsfunktion, andere sollten in regelmäßigen Abständen mit einer Mischung aus Wasser und etwas Essig durchgespült werden – so steht es beispielsweise in der Anleitung unseres Testgeräts Tefal Pure Pop. Wichtig ist, immer die Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung zu beachten. Gerade Heizplatten oder empfindliche Düsen können Schaden nehmen, wenn Sie ungeeignete Reinigungsmittel verwenden. Ein Tipp aus der Praxis: Steamer nach dem Entleeren ein paar Minuten geöffnet stehen lassen, damit der Tank komplett trocknet und kein Schimmel entsteht.
Kann ich den Steamer auch für andere Dinge nutzen?
Ja, und das ist für viele Anwender der eigentliche Clou. Neben Kleidung lassen sich Vorhänge direkt am Fenster auffrischen, Sofakissen oder Bettwäsche entknittern oder sogar Polstermöbel hygienisch behandeln. Da der heiße Dampf in der Regel über 100 Grad erreicht, können laut vielen Herstellern bis zu 99 Prozent der Bakterien und Keime abgetötet werden – ein Vorteil für Allergiker oder Haustierbesitzer. Dazu muss der Wasserdampf aber länger auf einer Stelle einwirken können, was nicht jeder Stoff gleich gut verträgt. Auch muffige Gerüche verschwinden schnell, etwa Zigarettenrauch oder abgestandene Luft aus Koffern. Wer experimentierfreudig ist, kann sogar Tischdecken direkt am Esstisch nachdampfen. Hier sollte nur darauf geachtet werden, dass die Pumpe in der Horizontalen weiterhin Wasser ziehen kann und nicht trockenläuft. Weniger geeignet ist der Einsatz allerdings bei Schuhen, Lederwaren oder empfindlichen Holzoberflächen, da hier Feuchtigkeit eindringen und Schäden verursachen kann.
Wie sicher sind Steamer?
So unkompliziert die Geräte im Alltag sind, so wichtig ist es, den Sicherheitsaspekt nicht zu unterschätzen. Heißer Dampf kann Verbrennungen verursachen, wenn er direkt mit der Haut in Kontakt kommt. Deshalb immer mit etwas Abstand arbeiten und niemals in Richtung Hände oder Gesicht dampfen. Viele moderne Steamer sind mit Sicherheitsfunktionen ausgestattet: automatische Abschaltung, wenn das Gerät zu lange in einer Position bleibt, Kippschutz oder Überhitzungssensoren. Trotzdem sollten sie niemals unbeaufsichtigt laufen gelassen werden – besonders nicht in Haushalten mit kleinen Kindern oder Haustieren. Grundregel: vor dem Verstauen immer erst abkühlen lassen. Wer das Gerät regelmäßig unterwegs nutzt, sollte außerdem darauf achten, dass es im Koffer oder in der Tasche gut geschützt und vollständig entleert ist.
Hat die Stiftung Warentest Steamer getestet?
Die Stiftung Warentest hat in ihrer Ausgabe 04/2025 erstmals Dampfglätter getestet und dabei acht Modelle unter die Lupe genommen. Das Ergebnis fiel gemischt aus: Während der Tefal Access Steam Pocket DT3041 mit der Gesamtnote „Gut (2,2)“ als Testsieger hervorging, fielen gleich vier Geräte wegen deutlicher Haltbarkeitsprobleme mit „Mangelhaft“ durch. Bewertet wurden neben der Glätt- und Auffrischleistung auch Handhabung, Sicherheitsaspekte, Schadstoffprüfung und ein umfassender Dauertest. Positiv hervorgehoben wurden beim am besten bewerteten Modell vor allem die schnelle Einsatzbereitschaft, das kompakte Format sowie die schonende Wirkung auf empfindliche Stoffe wie Seide.
Quellen: Hersteller / Stiftung Warentest