In einem Schwimmkurs in Hamburg kümmert sich die Lehrerin um ein weinendes Kind – und verliert die anderen Schüler aus den Augen. Eine Fünfjährige kommt deswegen 2023 tragisch ums Leben.
Im Prozess um den Tod eines fünfjährigen Mädchens bei einem Schwimmkurs in Hamburg wird am Donnerstag (9.30 Uhr) im Amtsgericht der Hansestadt das Urteil gegen die Schwimmlehrerin erwartet. Die Frau ist wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung angeklagt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Das Mädchen hatte im Oktober 2023 als eines von zehn Kindern an einem Anfängerkurs im Schwimmbad Bondenwald im Stadtteil Niendorf teilgenommen. Während des Kurses soll sich die 39 Jahre alte Kursleiterin laut Anklage um ein weinendes Kind gekümmert und dabei nicht bemerkt haben, dass die Fünfjährige ihre Schwimmhilfe verlor, eine sogenannte Schwimmnudel. Das Mädchen geriet für mindestens drei Minuten unter Wasser.
Das Kind starb trotz Reanimationsmaßnahmen einen Tag später an den Folgen eines Sauerstoffmangels. Laut Anklage hätte der Tod verhindert werden können, wenn die Schwimmlehrerin die anderen Kinder während der Betreuung des weinenden Kindes aus dem tiefen Wasser geschickt oder die Vollständigkeit des Kurses rechtzeitig überprüft hätte.