Vier Verletzte: Behörden geben Entwarnung nach Gaswolken-Alarm in Aschaffenburg

Eine orangefarbene Gaswolke entweicht nach einem Chemieunfall in Aschaffenburg und sorgt für einen Großeinsatz. Was ist bekannt?

Bei einem Chemieunfall in einem Industriebetrieb im unterfränkischen Mainaschaff bei Aschaffenburg ist eine Gaswolke freigesetzt worden. Stundenlang kämpften Feuerwehrleute in Schutzanzügen gegen eine bedrohliche chemische Reaktion in einem großen Becken der Firma. Vier Menschen auf dem Betriebsgelände wurden leicht verletzt, wie die zuständige Leitstelle mitteilte. Bei dem Großeinsatz waren zeitweilig rund 250 Einsatzkräfte am Ort, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Am späten Abend gaben die Behörden in Unterfranken Entwarnung. Messungen seien als unbedenklich eingestuft worden, hieß es von der Gemeinde Mainaschaff.

Bei dem Vorfall waren möglicherweise giftige Gase freigesetzt worden. Eine orangefarbene Gaswolke schoss aus einem großen Becken mit rund 6.000 Litern Salpetersäure in die Höhe. Auf Bildern war zu sehen, wie die Wolke am frühen Abend in den Himmel aufstieg.

Metallteil könnte Unglück ausgelöst haben

Messungen der Feuerwehr ergaben später in einer Entfernung von bis zu fünf Kilometern vom Unglücksort zunächst keine Schadstoffpartikel in der Luft. Salpetersäure wirkt stark ätzend. Es ist selbst nicht brennbar, reagiert aber heftig mit anderen Stoffen, was auch eine Entzündung oder Explosion auslösen kann.

Möglicherweise hat ein Metallstück, das in das Becken fiel, die folgenreiche Reaktion ausgelöst. Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, soll es in das mit der Salpetersäure gefüllte Becken gefallen sein. Die Feuerwehrleute kühlten das Becken mit Wasser, um die chemische Reaktion zu verlangsamen. Dies schien nach und nach zu gelingen. Die Farbe der Rauchwolke aus dem Becken wechselte am Abend von Orange auf Weiß.

Gegen 18.23 Uhr hatten die Behörden Alarm geschlagen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnte vor einer möglicherweise giftigen Gaswolke. Die Stadtverwaltung rief die Bevölkerung auf, in den Häusern zu bleiben und Menschen aus dem Freien hereinzuholen.

Entwarnung in Aschaffenburg

Die Bürgerinnen und Bürger wurden zunächst aufgerufen, gefährdete Personen vorübergehend bei sich aufzunehmen, Kindern und Hilfsbedürftigen zu helfen sowie auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr zu achten. Zudem sollten die Menschen Türen und Fenster geschlossen halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abschalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert