Systemausfall in „Die Höhle der Löwen“: Ein IT-Sicherheitsberater verzettelt sich völlig und sorgt für ein Novum bei der Gründershow.
Ein IT-Experte verspricht in „Die Höhle der Löwen“ (6. Oktober, 20:15 Uhr, Vox oder bei RTL+) die „sicherste Kommunikation der Welt“ – scheitert dann aber an der eigenen Kommunikation. Der Kandidat erleidet einen völligen Systemausfall – totaler Blackout. Die Löwen reagieren mit einem noch nie dagewesenen Angebot. Wie in der letzten Folge verlässt Carsten Maschmeyer (66) erneut das Studio. Diesmal aber aus anderen Gründen.
Ansonsten in Folge 7 von Staffel 18: Ein Wichtel im Studio, gleich drei Ehepaare als Gründer und zwei ehemalige Profisportler, darunter der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Marvin Plattenhardt (33).
„Deckenraum“ geht nicht durch die Decke
Mario Jacobi (39) und Georg Pichler (30) wollen Stauraum neu denken. Die Oberösterreicher präsentieren den Löwen das Konzept „Deckenraum“. Bedeutet: Kisten mit Weihnachtsdeko und Co. sollen nicht im Keller oder unterm Bett, sondern unter der Decke verstaut werden. Dazu haben sie ein Schienensystem entwickelt, das an die Decke geschraubt wird. Dort können handelsübliche Kisten eingeklemmt werden. Sie wollen 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.
Die Löwen sind unterwältigt. Frank Thelen (49) fehlt der „Pfiff“, er wünscht sich einen digitalen Kniff zur Organisierung des „drögen“ Produkts. Carsten Maschmeyer bemängelt, dass das Beschriftungssystem der Boxen nicht durchdacht ist. Außerdem lasse sich die Erfindung nicht schützen. Janna Ensthaler (41) ist das Ganze zu teuer, sie steigt auch aus.
Die drei Investoren bemängeln, dass den Gründern der Biss fehlt, der „Killerinstinkt“ (Thelen). Schließlich betreiben sie ihr Geschäft nur nebenbei, All-in gehen wollen sie nicht. Doch Ralf Dümmel (58) interessiert sich merklich. Jana Ensthaler animiert die Gründer, bei dem Vertriebsprofi nochmal Gas zu geben. Und schon wechseln die Kandidaten von auswendig gelernten Sätzen auf Hochdeutsch zu österreichischer Umgangssprache. Prompt zeigt sich eine Begeisterung, die Dümmel ansteckt. Er schlägt ein, allerdings für 30 Prozent.
Totaler Systemausfall bei IT-Experten
Als Nächster stellt Michal Napiórkowski (44) Irondots vor, die „sicherste Kommunikation der Welt“. Vor dem IT-Spezialisten schleicht sich jedoch eine als klischeehafter Hacker verkleidete Person in das Studio. Inklusive schwarzem Kapuzenpulli. Dann kommt Napiórkowski herein und verjagt den Übeltäter.
Mit diesem schauspielerisch dilettantischen Auftakt tut sich der Gründer keinen Gefallen. Denn er verzettelt sich völlig. Schon bei seiner Vorstellung gerät er ins Stocken. Mehrfach versucht er, einen „Reset“ zu machen. Schließlich holt er einen Spickzettel aus der Hosentasche.
Aber auch dann wird es nicht besser. Der bedauernswerte Kandidat schafft es nicht, sein Konzept einer verschlüsselten Kommunikation über zwei Handys und einem QR-Code verständlich zu kommunizieren. Für Frank Thelen, der für sich in Anspruch nimmt, ein Experte auf diesem Gebiet zu sein, redet er nur „wirren Kram“.
Löwen gehen ungewöhnlichen Schritt
Spätestens als der Bewerber von einer Nachrichtenübermittlung über Ultraschall anfängt, zu denen ihn Fledermäuse inspiriert haben, ziehen die konsternierten Löwen die Notbremse. Sie gehen einen Schritt, den es noch nie in der Geschichte von „Die Höhle der Löwen“ gab. Sie bieten Michal Napiórkowski an, es in einer späteren Sendung noch einmal zu probieren.
Die sichtlich betroffenen Löwen bleiben im Studio zurück. Carsten Maschmeyer geht nach draußen. Diesmal nicht wutentbrannt wie in der letzten Folge, sondern um den unglücklichen Gründer im Vorraum zu umarmen. Frank Thelen bleibt skeptisch. Er versucht seinen Kollegen klarzumachen, dass der Kandidat „Blödsinn erzählt“ und eine „sinnfreie Lösung“ angeboten hat.
Studiowichtel bringt Kekse
Nach dem Schock wird es weihnachtlich im Studio. Der mehrfach bei Olympia gestartete Kanute Hannes Aigner (36) und seine Frau Elena wollen eine skandinavische Tradition in Deutschland etablieren. Statt einem Weihnachtskalender bekommen hier Kinder im Dezember jeden Tag eine Überraschung von einem Wichtel.
Das Ehepaar bietet nun eine „Wichtelbox“ an, die gestressten Eltern kleine Spielzeuge und Geschichten für jeden Tag bereitstellt. Als Beispiel interagieren sie mit einem „Studiowichtel“, der den Löwen je einen Keks bringt. Der hungrige Ralf Dümmel bekommt gleich zwei Kekse.
Die Investoren sind zunächst begeistert, vor allem Janna Ensthaler (41), Weihnachtsfan und junge Mutter. Als erster steigt der stets nüchterne Frank Thelen aus. Carsten Maschmeyer schleicht zu Ensthaler, um einen gemeinsamen Deal einzufädeln. Doch dann steigt auch er aus, genau wie Dümmel und Judith Williams (54). Schließlich zieht sich sogar Janna Ensthaler zurück. Zu nischig, zu saisonal, so lautet das Verdikt der Löwen. Da hilft es auch nicht, dass die Gründer Boxen auch für die Sommerferien planen. Keiner will also 150.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile ausgeben.
300.000 Euro für nur fünf Prozent
Auch die nächsten Gründer sind ein verheiratetes Paar. Niklas (30) und Ece Spiegel (30) präsentieren Tallow“, Naturkosmetik aus Rindertalg. Das ist zwar nicht vegan, aber nachhaltig, weil Talg bei der Fleischproduktion eh anfällt. Sie wollen 300.000 Euro – und das für nur fünf Prozent. Aber bei 2,4 Millionen Euro Umsatz in nur 12 Monaten kann man schon mal hoch stapeln.
Nun suchen die Gründer einen strategischen Partner. Judith Williams sieht sich als natürliche Wahl dafür. Sie sieht in „Tallow“ einen „First Mover“, selten im Kosmetikbereich. Sie will aber 10 Prozent. Dagmar Wöhrl (71) verabschiedet sich, ansonsten entsteht aber ein Bieterkrieg. Die Löwen protzen mit den Telefonnummern der Chefs von Drogerien. Sogar der Technikfreak Frank Thelen bietet mit. Er würde anders als Williams und Dümmel nicht zehn, sondern acht Prozent nehmen. Carsten Maschmeyer wirbt mit seiner Erfahrung, viele „Unicorns aufgebaut“ zu haben. Er wäre sogar mit 7,5 Prozent einverstanden.
Judith Williams und Frank Thelen verbünden sich. Sie bieten gemeinsam 400.000 für zwölf Prozent. Die Synthese aus Online-Welt und gutem alten Handel überzeugt. Die Gründer schlagen nach kurzer Bedenkzeit ein.
Und das nächste Paar. Und der nächste Profisportler. Marvin Plattenhardt hat seine Fußballkarriere beendet, um mit seiner Frau Sara (33) das Start-up „Pinù“ voranzubringen. Aus der „gehypten Steinfrucht“ Pistazie haben sie ein veganes Getränk gemacht. Als erste Anbieter überhaupt. Nun wollen sie 150.000 Euro für zehn Prozent, wichtiger ist ihnen aber die Unterstützung durch einen Investor. Geld hat Plattenhardt als Ex-Fußballer schließlich genug.
Der Geschmack der Pistazienmilch überzeugt die Löwen. Die Marktchancen des Produkts aber weniger. Dagmar Wöhrl, die als letzte Investorin im Rennen bleibt, fürchtet die Konkurrenz großer Player. Die könnten auf den Hype-Zug aufspringen und den Markt mit eigenen Pistaziendrinks überschwemmen. Auch sie gibt schließlich auf.