Kurz vor der Strafmaßverkündung bat Sean „Diddy“ Combs noch in einem Brief an den Richter um Gnade, nun ist das Urteil gefallen.
Der US-Rapper Sean „Diddy“ Combs ist wegen Sexualstraftaten zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Richter Arun Subramanian legte das Strafmaß am Freitag in New York auf insgesamt 50 Monate fest. Zudem wurde Combs zu einer Geldbuße von 500.000 Dollar (rund 426.000 Euro) verurteilt.
Der Richter blieb mit dem Strafmaß von gut vier Jahren deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft nach mehr als elf Jahren Gefängnis für den 55-Jährigen zurück. Combs‘ Verteidigung hatte dagegen eine deutlich geringere Haftstrafe von höchstens 14 Monaten beantragt. Die Anklage hatte dem Rapper vorgeworfen, Frauen mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys gezwungen zu haben.
Der Rapper bat den Richter zum Abschluss des vor fünf Monaten eröffneten Prozesses um ein mildes Urteil. Combs sagte kurz vor der Strafmaßverkündung, es tue ihm „wirklich Leid“, und er bitte den Richter um „Gnade“.
Prozess gegen Diddy
Der US-Musikstar war im September 2024 in New York verhaftet und unter anderem wegen schwerer Delikte wie Menschenhandel und Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation angeklagt worden. Der Antrag auf Kaution war abgelehnt worden. Die Justiz fürchtete Einflussnahme auf Zeugen.
Im Frühjahr 2025 begann daraufhin der Prozess gegen den Musikmogul in Manhattan. Zeugen berichteten von sogenannten „freak-offs“: wilde Sex-Partys, bei denen Combs Frauen bezahlte, Männer engagierte, zusah und filmte. Die Anklage sah darin ein System von Machtmissbrauch, die Verteidigung sprach von einvernehmlichen Eskapaden.
P. Diddy erhält das Strafmaß für zwei Schuldsprüche
Nach Wochen voller explosiver Aussagen und einem Video, das um die Welt ging, in dem Diddy 2016 seine Ex-Freundin Cassie Ventura prügelte, zog sich die Jury im Sommer zurück. Am 2. Juli 2025 fiel ihr Urteil. Die Jury sprach Diddy von den schwerwiegenden Vorwürfen des Menschenhandels und der Beteiligung an einer kriminellen Organisation frei.
In zwei Fällen wurde er jedoch schuldig gesprochen: wegen „Beförderung zur Prostitution“. Dabei ging es um seine Ex-Freundin, Cassie Ventura, und eine weitere Frau, die Combs laut Jury zu Treffen gebracht hatte, die als erzwungene Prostitution gewertet wurden. Wäre der Rapper in allen Punkten für schuldig befunden worden, hätte ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe gedroht.