Druck auf Wissenschaft: Trump will getreue Unis mit Förderung belohnen

Viele Top-Unis in den USA wurden von Donald Trump angegangen – Fördermittel drohten wegzufallen. Nun will die Regierung mit Geld locken und fordert im Gegenzug von Unis etwas ein.

US-Präsident Donald Trump will mehrere Top-Universitäten des Landes mit hohen Fördergeldern locken, um sie auf Regierungslinie zu bringen. Mehrere US-Medien berichteten, dass das Weiße Haus Briefe an neun Top-Hochschulstandorte verschickt habe. Darin sollen die Hochschulleiter aufgefordert worden sein, bestimmte Grundsätze, die die Regierung gemäß ihrer Bildungsziele festlegt, einzuhalten – im Gegenzug würden die Hochschulen Zugang zu Forschungsgeldern bekommen.

Laut „New York Times“ müssten die Unis verbieten, was „konservative Ideen bestrafen, herabsetzen oder sogar Gewalt gegen sie anstiften könnte“, zitiert die US-Zeitung aus der Vereinbarung. Es solle demnach zudem die Zahl der ausländischen Studierenden begrenzt werden; die Studiengebühren sollen eingefroren werden.

Auch soll sich die jeweilige Hochschule zu strengen Definitionen des Geschlechts bekennen – was auf die Kritik Trumps gegen Transpersonen anspielt. Transmenschen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.

Trump-Widersacher: „radikale Vereinbarung“

Der demokratische Gouverneur von Kalifornien und Trump-Widersacher Gavin Newsom sprach von einer radikalen Vereinbarung. Er machte im Gegenzug auf kalifornische Unis Druck, dass sie im Falle einer Unterzeichnung anderweitige Millionenförderung auf Bundesstaatsebene verlöre. Kalifornien werde keine Standorte unterstützen, die die akademische Freiheit aufgäben.

Der Chef eines hohen Rates der University von Texas – er war vom republikanischen Gouverneur des Bundesstaates ernannt worden – bestätigte, dass es das neue geplante Programm gebe. Man fühle sich „geehrt“, dass die University of Texas als eine von neun Einrichtungen für potenzielle Finanzierungsvorteile ausgewählt worden sei.

Die Trump-Regierung hatte in den vergangenen Wochen den Druck auf die Wissenschaft erhöht. Sie warf mehreren Universitäten eine linksliberale Ausrichtung und unzureichende Maßnahmen gegen Antisemitismus vor. Fördergeld wurden entzogen. 

Betroffen war unter anderem die Elite-Uni Harvard, der Gelder eingefroren und entzogen wurden. Anfang September entschied ein Bundesgericht, die Blockade der Fördermittel sei rechtswidrig; die milliardenschweren Fördermittel müssten wieder freigegeben werden.

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