Der stern Cloudpillo Test. Was ist dran am Hype um das ergonomische Kissen mit dem blau-weißen Memory-Schaum? Ein Seitenschläfer hat sich der Sache angenommen.
Gesunder Schlaf hängt nicht nur davon ab, wie lange wir schlafen oder in welcher Kleidung wir nachts im Bett liegen. Vielmehr geht es darum, ein angenehmes Schlafklima zu schaffen und die perfekte Position für erholsamen Schlaf zu finden. Für Letzteres ist ein Accessoire ganz entscheidend: das Kissen. Denn wem nützen acht Stunden schlafen, wenn er morgens mit verspannten Muskeln und Nackenschmerzen aufwacht? Kurzum: Kopfkissen haben großen Einfluss auf die Schlafqualität und damit auch auf die Gesundheit. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, welches Kissen unterm Kopf liegen soll.
Das niederländische Start-up Cloudpillo widmete sich diesem Thema und stellte mit seinem gleichnamigen Kissen eine Kopfunterlage vor, die leicht anpassbar und für Seiten-, Rücken- und Bauchschläfer gleichermaßen geeignet sein soll. Laut einer repräsentativen Umfrage von bett1.de von 2023 sind fast 64 Prozent der Deutschen Seitenschläfer. Die AOK kam in einer Studie mit 664 Teilnehmenden auf 54 Prozent. Deshalb hat der stern das Cloudpillo Plus, ein ergonomisch geformtes Kissen speziell für Seitenschläfer, getestet. Funktionieren soll es nach demselben Prinzip wie das Cloudpillo Original.
Cloudpillo Plus: Der erste Eindruck
Geliefert wird das Cloudpillo Testkissen in einem Pappkarton. Zusammengerollt und in einer Plastikfolie vakuumiert. Ist die Folie ab, plustert sich das Kissen binnen einer Minute auf. Genauer gesagt dehnt sich der im Kissen verstaute Memory-Schaum aus und bringt es in Form. Nach etwas Ziehen und Klopfen liegt schnell ein mit blauen Wolken dekoriertes Kissen vor uns. Komplett ausgedehnt hat sich das Cloudpillo laut Hersteller nach 48 bis 72 Stunden. Das Format ist ungewöhnlich. Etwa 75 Zentimeter breit und nur 40 Zentimeter tief ist das Cloudpillo Plus. Besonders auffällig ist die Aussparung an einer der Längsseiten des Kissens. Insgesamt wirkt das Kissen beim ersten Herantasten recht dick und deutlich fester als gewöhnliche, mit Federn oder Daunen gefüllte Kissen. Ebenfalls bemerkenswert: die spürbar kühle Oberfläche des Cloudpillo. Im Lieferumfang unseres Testkissens außerdem enthalten: passende Kissenbezüge im 2er-Pack.
Cloudpillo Test: Was hat es mit der Füllung auf sich?
Zunächst einmal nutzt Cloudpillo nach eigenen Angaben Schaumflocken hochwertiger Matratzen, also No-Waste-Schaum, als Füllmaterial für seine Kissen. Auch Etiketten und Verpackung wurden demnach aus recyceltem Material gefertigt. Im Cloudpillo Plus, exakter in einer atmungsaktiven Polyesterhülle, stecken also unzählige Matratzenschnipsel. Je nachdem, wie dick das Kissen sein soll, kann mit einem beherzten Griff in die Schaumstoffhöhle Füllmaterial aus dem Kissen genommen werden. Die Schnipsel „kleben“ zwar ein wenig aneinander, dennoch krümelten in unserem Test immer wieder blaue und weiße Schaumstoffflocken übers Bett und den Fußboden. Übrigens Füllmaterial passt perfekt in die Folientüte, in die das Kissen eingewickelt war. Das Entsorgen der Verpackung ist also keine gute Idee.
Die blau-weißen Schaumflocken können je nach Bedarf aus dem Bauch des Cloudpillo Plus entfernt werden
© stern
Der Test
Für den Test bezogen wir das Cloudpillo Plus mit einem der mitgelieferten Kissenbezüge, die es in verschiedenen Farben gibt. Das Kissen fühlt sich aber auch in anderen 40 mal 80 Zentimeter großen Bezügen wohl. In der ausgelieferten Form war das Cloudpillo für unseren Tester deutlich zu dick (es ist zudem auch noch ziemlich schwer). Letztlich holten wir vor ein gutes Dutzend Hände voll Schaumstoffschnipsel aus dem Inneren des Kissens, bis es sich beim Liegen bequem anfühlte. Schon beim Hinlegen spürten wir, dass das Kissen angenehm kühlt. Beim Schlafen in Seitenlage hilft die ergonomische Form des Kissens. Die Schulter liegt dank der Aussparung nicht auf, sondern an der unteren Kante des Kissens, was sowohl den Nacken als auch die Wirbelsäule entlastet. Was noch auffällt: Im Gegensatz zu klassischen Kissen verformt sich das Cloudpillo Plus nur minimal, was an der mit vielen hundert Lüftungskanälen bestückten Hülle für den Memory-Schaum liegt.
Cloudpillo Test: Das Fazit
Abgesehen vom etwas umständlichen und nicht wirklich fusselfreien Schnipsel ein- und ausladen, gibt es am Cloudpillo Plus nichts zu meckern. Wer einmal die richtige Füllmenge für seine Schlafposition gefunden hat, wird mit diesem Kissen viel Spaß und noch mehr erholsamen und gesunden Schlaf bekommen. Den kühlen Kopf bewahren Seitenschläfer mit den Cloudpillo Plus automatisch. Auch der Preis geht mit 85 Euro (UVP) in Ordnung. Wer auf dem Rücken schläft, greift aber besser zum Cloudpillo Original und spart dabei noch ein bisschen Geld. Für kleine Kinderköpfe haben die ausgeschlafenen Niederländer das Cloudkiddo entwickelt, das nach demselben Prinzip funktioniert.
Quelle:Haus & Garten Test