Schwarzbuch: Brücke ins Nichts und Fahrradbarometer landen im Schwarzbuch

Eine Brücke ohne Anschluss und teure Fahrradbarometer: Zwei sächsische Projekte stehen im neuen Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds. Was kritisiert wird.

Ein Brücke ins Nichts und ein Zählsystem für Radfahrer haben es in das bundesweite Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft. In Radeburg wurde die Brücke als Teil einer neuen Autobahnanbindung für 900.000 Euro gebaut, dann ging dem Land das Geld aus und das Bauwerk steht nutzlos in der Landschaft, wie der Steuerzahlerbund mitteilte.

Das Betreten ist verboten, auf den Bauschutthügeln links und rechts wuchert bereits das Unkraut. Öffentliche Bauprojekte sollten nur dann begonnen werden, wenn klar sei, dass sie sachlich sinnvoll seien und das nötige Geld im Haushalt vorhanden sei, hieß es im Schwarzbuch.

Die Brücke sei ein notwendiger Bestandteil eines sinnvollen Gesamtprojekts, dessen Umsetzung weiterhin vorgesehen ist, teilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf Anfrage mit. Der Freistaat beabsichtige das Vorhaben vollständig umzusetzen, sobald die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen gegeben seien.

Schwarzbuch: Kein Plus für Fahrradsicherheit

Als zweites Projekt listet der Steuerzahlerbund ein Fahrradzählsystem in Dresden auf. In der Landeshauptstadt werden Radfahrer seit April 2025 durch zwei sogenannte Fahrradbarometer gezählt. Ein echtes Plus für die Fahrradsicherheit oder die Infrastruktur seien die Fahrradbarometer nicht, dafür seien die Kosten beachtlich, heißt es im Schwarzbuch. Pro Fahrradbarometer fallen demnach 45.000 Euro an, wovon die Stadt Dresden rund 16.000 Euro trägt, der Rest wird aus Bundesmitteln finanziert.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert, dass die Barometer einem rein repräsentativen Zweck und nicht der Verkehrslenkung oder -sicherheit dienten. Die Investition sei unnötig und teuer, denn die Informationen wären mit bestehenden Technologien günstiger zu erzielen gewesen.

Das Barometer sei Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Verbesserung der Datengrundlagen im Verkehrsbereich und liefere wertvolle Informationen für die Verkehrsplanung, teilte die Stadt mit. Die Maßnahme sei im Vergleich zu klassischen Infrastrukturprojekten kostengünstig, erziele eine hohe öffentliche Sichtbarkeit und stärke die Wahrnehmung des Radverkehrs in der Stadtgesellschaft.

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