Immer mehr Drohnen stören den Luftverkehr – allein in Bremen und Hannover schon mehrfach dieses Jahr. Was im Ernstfall passiert.
Drohnen stören immer wieder den Betrieb an den Flughäfen in Bremen und Hannover. Bis Ende August verzeichnete die Deutsche Flugsicherung (DFS) in diesem Jahr jeweils vier Behinderungen durch unbemannte Fluggeräte, wie aus dem aktuellen Drohnen-Report hervorgeht. Wer die Drohnen steuert, ist unklar. In vielen Fällen dürfte es sich um Hobby-Piloten handeln.
Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung werden Drohnen in der Regel von Piloten startender oder landender Flugzeuge gemeldet, aber auch aus dem Tower des jeweiligen Flughafens beobachtet. Wenn eine Drohne in der Nähe entdeckt wird, gibt es laut Flughafen Hannover eine bewährte Vorgehensweise: Der Flughafen schätzt die Lage dann gemeinsam mit der Bundespolizei und der DFS nach einem Ampelsystem ein, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. „Befindet sich die Drohne in der Einflugschneise, wird zeitweise der Flugbetrieb eingestellt, um die Gefahr einer Kollision zu vermeiden.“ Der Flughafen selbst verfüge über keine Systeme zur Erkennung oder Abwehr von Drohnen.
Immer mehr Drohnen in der Nähe deutscher Flughäfen
Drohnenflüge sind im Umkreis von 1,5 Kilometern um Flughäfen gesetzlich verboten und können mit Haftstrafen von bis zu zehn Jahren bestraft werden, hieß es von der Flugsicherung. Zuletzt hatten Drohnen-Behinderungen etwa am Flughafen in Kopenhagen für Aufsehen gesorgt. Ein Zusammenhang mit Provokationen aus Russland wurde von den dänischen Behörden nicht ausgeschlossen.
Bundesweit nehmen Vorkommnisse mit Drohnen in der Nähe von Flughäfen zu. Bis Ende August dieses Jahres seien in Deutschland schon 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden, heißt es in dem Report der Flugsicherung. Im Vorjahr seien es im selben Zeitraum 113 Vorkommnisse gewesen, im Jahr 2023 nur 99. Allein am Flughafen Frankfurt am Main, dem größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz, wurden 2025 den Angaben nach bereits 35 Behinderungen gezählt.
Verband fordert Drohnen-Abwehr-System
Der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen) fordert die Politik zu entschlossenem Handeln in Kampf gegen die Bedrohung durch Drohnen auf. „Eine gesetzlich gesicherte, staatliche Finanzierung von Systemen zur Drohnendetektion und Abwehr ist zwingend notwendig“, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Flughäfen können und dürfen nicht beurteilen, ob eine Drohne von einem Hobby-Piloten gesteuert wird oder ob es Teil einer hybriden Bedrohung ist“, sagte er.