Wirtschaftswachstum: Leichte wirtschaftliche Erholung in Thüringen

Aus dem wirtschaftlichen Tal im vergangenen Jahr scheint sich Thüringen herauszuarbeiten. Die Wirtschaft wächst wieder, allerdings nur verhalten.

Nach zwei schwachen Jahren holt Thüringen wirtschaftlich im Ländervergleich auf – allerdings auf einem niedrigen Niveau. Im ersten Halbjahr verzeichnete der Freistaat ein reales Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, wie aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes in Erfurt hervorgeht. 

Bundesweit gab es demnach kein preisbereinigtes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das den Wert der produzierten Waren und erbrachten Dienstleistungen erfasst. In den fünf ostdeutschen Bundesländern lag das reale Wachstum mit 0,1 Prozent nur knapp darüber. Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) äußerte die Erwartung auf eine weitere wirtschaftliche Belebung in den nächsten Monaten. 

Nur wenige Bundesländer mit mehr Wachstum 

Thüringen lag nach den vorläufigen Berechnungen mit seinem BIP-Wert von 0,6 Prozent im vorderen Mittelfeld der Bundesländer. Besser schnitten nur Bremen, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen ab. Bundesländer mit einer starken Wirtschaft wie Baden-Württemberg oder Bayern lagen dagegen leicht im Minus. 

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 stabilisierte sich Thüringens Wirtschaft. Vor einem Jahr hatte das Bruttoinlandsprodukt im Freistaat mit 1,3 Prozent im Minus gelegen. Vor allem die für Thüringen wichtige Automobilzulieferindustrie, aber auch die Bauwirtschaft hatten Absatzprobleme, die bisher nicht überwunden scheinen. Nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes gibt es rund eine Million Erwerbstätige im Freistaat. 

Boos-John: Konjunkturelle Lage bleibt schwierig

Thüringens Wirtschaft habe sich im ersten Halbjahr als erfreulich robust erwiesen, sagte die Wirtschaftsministerin. Viele Unternehmen hätten trotz des schwierigen Konjunkturumfelds und des laufenden Strukturwandels überzeugt. „Als Landesregierung sehen wir uns in unserem wirtschaftspolitischen Kurs bestätigt, der auf die Unterstützung von Zukunftsinvestitionen und die Schaffung guter Standortbedingungen für die Betriebe setzt.“

Die konjunkturelle Lage in Deutschland bleibe angesichts des Nullwachstums unbefriedigend, so Boos-John. Zu den vordringlichsten Aufgaben gehöre die Schaffung wettbewerbsfähiger Energiepreise, der Abbau überflüssiger Bürokratie, die Senkung der Steuer- und Abgabenlast für die Betriebe sowie eine wirksame Begrenzung der immer weiter steigenden Sozialausgaben.

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