Strafvollzug: Baubeginn für neues Hafthaus im Gefängnis Tegel

Als die ersten Häftlinge einzogen, trug das Gebäude noch den Namen Königliches Strafgefängnis. Auch heute sitzen dort Straftäter ihre Haftzeit ab. Das erfordert Bauarbeiten.

Die seit langem geplante Sanierung des Berliner Gefängnisses Tegel beginnt. Mit einem Spatenstich wollen Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) und Bausenator Christian Gaebler (SPD) den Neubau der Teilanstalt I offiziell starten. Ab Anfang 2029 sollen Häftlinge darin untergebracht werden können. Insgesamt rund 41,74 Millionen Euro sind für den Bau laut Senatsjustizverwaltung veranschlagt. 

Nach dem Spatenstich erfolgen demnach verschiedene Bauvorbereitungen. Mit dem Rohbau soll noch in diesem Jahr begonnen werden, wie es hieß. In dem modernen Gefängnis sollen dann 216 Einzelhafträume entstehen. 

Planungen für Bau bereits vor Jahren 

Die Planungen für einen Ersatzneubau waren bereits unter dem früheren Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) relativ weit gediehen. Doch dann wechselte Ende 2016 die Regierung in Berlin und Rot-Rot-Grün stoppte das Vorhaben. 

Der Neubau gilt als Voraussetzung dafür, dass die Sanierung weiterer Gefängnisse auf dem Areal erfolgen können. Denn durch das neue Gebäude können Gefangene verlegt werden. Laut Justizverwaltung ist im Anschluss an den Neubau der Teilanstalt I die Sanierung der Teilanstalt III geplant. „Mit diesen beiden Gebäuden werden dann ausreichend Haftplätze geschaffen sein, um weitere Liegenschaften, insbesondere die Teilanstalt II der JVA Tegel und die Teilanstalt II der JVA Moabit, umbauen und sanieren zu können“, hieß es. 

Eines der größten Gefängnisse 

Die JVA Tegel im Berliner Bezirk Reinickendorf ist eines der größten Gefängnisse Deutschlands. Die ersten Häftlinge zogen 1898 in das damalige Königliche Strafgefängnis. Im Laufe der Jahre wurde der Komplex im Berliner Bezirk Reinickendorf immer wieder erweitert. Heute erstreckt sich die Haftanstalt, die sich nur wenige Kilometer vom früheren Flughafen Tegel entfernt befindet, laut Verwaltung auf mehr als 130.000 Quadratmeter.

Untergebracht sind dort männliche Straftäter, die mehrjährige oder auch lebenslange Haftstrafen verbüßen. Auch die sogenannte Sicherungsverwahrung befindet sich auf dem Gelände. Zum Schutz der Allgemeinheit werden dort Täter untergebracht, die ihre Strafe verbüßt haben, aber immer noch als gefährlich gelten. Das Gefängnis hat Platz für knapp 900 Häftlinge.

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