Klöckner: Corona-Enquete-Kommission ist Chance zur „gesellschaftlichen Versöhnung“

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat die am Montag beginnende Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie in Deutschland als „große Chance für die Demokratie“ bezeichnet. Die Pandemie und die Maßnahmen hätten „Menschen auseinander gebracht“ und „von der Politik entfremdet“, sagte Klöckner kurz vor der konstituierenden Sitzung des Gremiums. Die Kommission könne dabei helfen, Vertrauen in die Demokratie zurückgewinnen und sei „eine Chance, um zu einer gesellschaftlichen Versöhnung zu kommen“.

Die Bundestagspräsidentin bezeichnete die Enquete-Kommission als „dringend notwendig“. Ihre Einsetzung sei ein „überfälliger Schritt“. „Die Aufarbeitung soll sehr gründlich sein, soll transparent sein und vor allen Dingen auch selbstkritisch sein“, betonte Klöckner, die in den ersten gut anderthalb Pandemie-Jahren Ernährungs- und Landwirtschaftsministerin im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war.

Die Corona-Pandemie sei ein „beispielloser Einschnitt in unser Land“ gewesen, sagte die Parlamentspräsidentin weiter. Viele der damaligen Einschränkungen seien notwendig gewesen, aber die Zeit habe in der Gesellschaft „viele Wunden hinterlassen“. So hätten etwa die psychischen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche zu wenig Aufmerksamkeit erfahren, sagte Klöckner. Sie warnte jedoch davor, „mit heutigem Wissen damaliges Handeln einseitig zu beurteilen“.

Am Montagnachmittag konstituiert sich die Enquete-Kommission im Bundestag. Das Gremium besteht aus jeweils 14 Abgeordneten und Sachverständigen. Das Parlament hatte die Kommission Anfang Juli eingesetzt. Sie soll ein Gesamtbild der Pandemie – deren Ursachen, Verläufe und Folgen – sowie der staatlichen Maßnahmen aufzeigen und bewerten. Ziel ist es, für kommende Pandemien besser gerüstet zu sein. Ein Abschlussbericht soll bis Ende Juni 2027 vorliegen.

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