Fahndung nach Polizistenmörder: Polizei in Australien setzt hohe Belohnung aus

Nach der Tötung von zwei Polizisten im Südosten Australiens hat die Polizei bei der Fahndung nach dem flüchtigen Täter eine Belohnung von einer Million australischen Dollar (mehr als 550.000 Euro) ausgesetzt. Dabei handele es sich zweifellos um eine für jeden Menschen „beträchtliche Summe“, die ein Leben verändern könnte, sagte ein Vertreter der Polizei im Bundesstaat Victoria, Dean Thomas, am Samstag vor Journalisten.

Der 56-jährige Desmond Freeman soll vergangene Woche in seinem Haus in Victoria auf eine Gruppe von Polizisten geschossen und zwei von ihnen getötet haben. Ein dritter Beamter wurde verletzt und musste operiert werden. Freeman floh nach den tödlichen Schüssen in den Busch und gilt seither als verschwunden.

Mehr als 450 Polizisten waren bei der Suche nach Freeman im Einsatz. Den Vorwurf, dass es sich bei der Aussetzung der Belohnung um einen „Akt der Verzweiflung“ handele, wies Thomas zurück. Das Geld sei vielmehr als Anreiz für Menschen gedacht, die sich bisher nicht gemeldet hätten.

Australische Medien berichteten, der Verdächtige sei ein Anhänger radikaler Verschwörungserzählungen. Er gehört demnach der Gruppe „Souveräne Bürger“ an, die den Staat und seine Gesetze nicht anerkennen, vergleichbar mit den Reichsbürgern in Deutschland. Im Zuge der Ermittlungen hatte die Polizei vergangene Woche ein Grundstück durchsucht. Die Frau und der Sohn des Verdächtigen wurden vorübergehend festgenommen und verhört.

Tödliche Schusswechsel sind in Australien eher selten, noch seltener werden Polizisten getötet. Ein ähnlicher Vorfall wie in Victoria hatte sich im Dezember 2022 im nordöstlichen Bundesstaat Queensland ereignet. Damals wurden bei einem Polizeieinsatz auf einem abgelegenen Grundstück zwei Polizisten und vier weitere Menschen getötet.

Seit einem Amoklauf auf der Insel Tasmanien im Jahr 1966, bei dem ein bewaffneter Mann 35 Menschen tötete, sind automatische und halb-automatische Waffen in Australien verboten.

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