Notfälle: Auto fährt in Kindergruppe – Ermittlungen gegen Fahrer

Eine Gruppe von Kindern überquert bei einer Ferienfreizeit im Wedding eine Straße. Trotz Rotlicht fährt ein Auto weiter und erfasst einige von ihnen. Warum hat der Fahrer nicht angehalten?

Nach dem Unfall in Berlin-Wedding, bei dem eine Betreuerin einer Kindergruppe schwer verletzt wurde, ermittelt die Polizei gegen einen 20-Jährigen. Bislang wird wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Weitere Vorwürfe könnten jedoch hinzukommen, wenn sich herausstellt, dass der junge Mann Alkohol getrunken oder Drogen genommen hat, wie ein Polizeisprecher sagte. 

Der 20-Jährige war nach dem Unfall am Donnerstagmittag vorläufig festgenommen worden. Es bestehe der Verdacht, dass er unter Einfluss von „berauschenden Substanzen“ stand, erklärte Polizeisprecher Florian Nath. Dem Autofahrer sollte Blut entnommen werden und eine Urinprobe erfolgen. 

Ergebnisse erst nächste Woche 

Ergebnisse sind nach Angaben des Sprechers erst in der nächsten Woche zu erwarten. Nach seinen Angaben dürfte der 20-Jährige wieder auf freien Fuß kommen, sobald die Proben entnommen und seine Personalien geklärt sind. Sofern der Mann eine Fahrerlaubnis besitze, werde diese beschlagnahmt. 

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Beschuldigte am Donnerstag gegen 12.50 Uhr bei Rotlicht über eine Ampel an der Ecke Dohnagestell, Seestraße abgebogen sein. Eine Gruppe von Mädchen und Jungen einer Ferienfreizeit überquerte zu diesem Zeitpunkt die Straße. Drei Kinder wurden erfasst und leicht verletzt. Ihre Betreuerin erlitt schwere Verletzungen und kam ins Krankenhaus. 

Polizeisprecher Nath sprach von „Rücksichtslosigkeit“. „Es liegt weder ein terroristisches Tatmotiv vor, noch können wir hier von einer Amokfahrt sprechen. Sondern es handelt sich um einen von vielen Verkehrsunfällen, wie sie in der Großstadt passieren und in diesem Fall ist es genau ein solcher“, so Nath weiter. 

Passanten springen beiseite 

Laut Polizei hatten einige Passanten das Auto auf sich zukommen sehen und waren beiseite gesprungen. Rettungskräfte der Feuerwehr betreuten nach Angaben eines Sprechers insgesamt 19 Menschen vor Ort. Insgesamt seien mehr als 40 Kräfte an der Unfallstelle gewesen. 

Seelsorger betreuen Kinder und Eltern

Ein Team der Notfallseelsorge und Krisenintervention betreute die Kinder aus Moabit sowie Eltern, die herbeigeeilt waren. Drei Seelsorger klärten sie darüber auf, welche Folgen das Geschehen für die Mädchen und Jungen haben kann. Einige Kinder wurden von den Betreuerinnen zurück in die Einrichtung gebracht.

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