Marode Wasserkanäle, veraltete Kläranlagen: Hessens Infrastruktur für Wasser und Abwasser muss an vielen Stellen saniert werden. Dafür sind große Summen nötig, prognostiziert ein Verband.
In Hessens Infrastruktur für Trinkwasser und Abwasser müssen nach den Prognosen von Experten künftig Milliardensummen investiert werden. Wie die hessische Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) vorrechnete, summiert sich der Bedarf in den kommenden 20 Jahren auf landesweit rund 64,5 Milliarden Euro. Die Investitionen würden sich auf lange Sicht auch im Portemonnaie der Bürgerinnen und Bürger bemerkbar machen – wegen steigender Entgelte für Wasser und Abwasser.
Infrastruktur an Trockenphasen und Starkregen anpassen
Das Geld müsse in den Erhalt, die Erneuerung und Klimaanpassung fließen. Das zeigt den Angaben zufolge eine Studie im Auftrag des Verbandes. Etwa 10 bis 15 Prozent der Gesamtsumme sind demnach Maßnahmen zuzuordnen, die infolge des Klimawandels für die Anpassung der Infrastruktur erforderlich werden, erläuterte der Verband. Dazu zähle der Umgang mit längeren Trockenphasen oder häufigeren Starkregenereignissen.
Schäden an Kanälen oft nicht sofort sichtbar
„Viele Anlagen in Hessen sind zwar in einem guten Zustand, doch ein erheblicher Teil der Infrastruktur nähert sich dem Ende seiner Lebensdauer“, erklärte Martin Heindl, Geschäftsführer der VKU-Landesgruppe. „Anders als bei Straßen und Brücken sind Schäden am Schatz unter der Straße nicht sofort sichtbar und treten erst ins Bewusstsein, wenn es zu Ausfällen kommt.“ In der aktuellen Debatte um Fördermittel bleibe die Wasser- und Abwasserinfrastruktur oft unter dem Radar. In Hessen sind 166 kommunale Unternehmen im VKU organisiert.