Museumskooperation: Moorleichen sind während Schlossumbaus in Dänemark zu sehen

Während der Sanierung von Schloss Gottorf reisen die berühmten Moorleichen nach Dänemark. Im Silkeborg Museum werden sie Teil einer neuen Ausstellung.

Die bekannten Schleswiger Moorleichen werden während der Schließzeit von Schloss Gottorf im dänischen Silkeborg gezeigt. „Die mehrjährige Ausleihe nach Dänemark ist Teil unserer Strategie, die museale Zusammenarbeit mit unseren dänischen Nachbarn in den kommenden Jahren noch weiter zu intensivieren“, sagte der Vorstand der Stiftung schleswig-holsteinische Landesmuseen, Thorsten Sadowsky. 

Die Moorleichen werden nach Stiftungsangaben erst wieder nach Schleswig zurückkehren, wenn die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten des Schlosses abgeschlossen sind. Die Präsentation der Menschen aus den Mooren gehört nach Angaben der Stiftung zu den beliebtesten Ausstellungen der vergangenen Jahrzehnte in Schloss Gottorf. 

Benannt sind die zum Teil mehr als 2.000 Jahre alten und dank der idealen Bedingungen in Mooren überaus gut erhaltenen menschlichen Überreste nach den Orten ihres Auffindens. In den kommenden Tagen verlassen die drei Moorleichen von Windeby, Damendorf und Rendswühren sowie der Schädel von Osterby und ein Haarteil der Moorleiche von Dätgen in speziellen Klimakisten gesichert die Museumsinsel Schleswig. 

Silkeborg Museum plant neue Ausstellung 

Im Silkeborg Museum wird unter anderem der bekannte Tollund-Mann ausgestellt, der vor 75 Jahren in einem Moor in der Nähe von Silkeborg gefunden wurde. Anlässlich des Jahrestages des Fundes der mehr als 2.000 Jahre alten Moorleiche bereitet das Museum gerade eine neue große Ausstellung „Die Schläfer im Moor“ vor, die am 8. Oktober eröffnet wird. Die Gottorfer Moorleichen sollen darin eine zentrale Rolle einnehmen.

„Es ist uns eine ausgesprochene Freude und eine große Ehre, dass der Tollund-Mann und die Elling-Frau ab Oktober vornehmen Besuch von den Moorleichen der Landesmuseen Schloss Gottorf bekommen“, sagte Museumsdirektor Ole Nielsen. „Es handelt sich um einzigartige Schätze, und die Tatsache, dass man uns diese unersetzbaren Kostbarkeiten anvertraut, ist Ausdruck des großen Vertrauens und Wohlwollens zwischen unseren Museen und Ländern.“

Der Gottorfer Archäologe Ralf Bleile sagte: „Wir können uns keinen besseren Ort vorstellen als das Museum in Silkeborg, um unsere Moorleichen für die Zeit der Baumaßnahmen in Schleswig weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ Silkeborg sei weit über die Grenzen Dänemarks hinaus berühmt für seinen Tollund-Mann, „eine wirklich großartig erhaltene und erforschte Moorleiche“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert