16-Jährige getötet: Dobrindt wütend: Fall in Friedland zeige Systemfehler

Ein 31-Jähriger, dessen Asylantrag eigentlich abgelehnt war, soll an einem Bahnhof eine 16-Jährige vor einen Zug gestoßen haben. Bundesinnenminister Dobrindt sieht in dem Fall Behördenversagen.

Für Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) werden im Fall der mutmaßlich getöteten 16-Jährigen im niedersächsischen Friedland Systemfehler sichtbar. „Ich habe auch kein Verständnis dafür. Und ich bin auch wütend“, sagte der CSU-Politiker bei Welt TV. Dringend Tatverdächtig ist ein 31-jähriger Iraker, bei dem fraglich ist, warum er zum Zeitpunkt der Tat im August noch in Deutschland war. 

Der Mann soll das 2022 mit seiner Familie aus der Ukraine geflüchtete Mädchen am Nachmittag des 11. August gegen einen mit Tempo 100 durchfahrenden Güterzug gestoßen haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Göttingen sind DNA-Spuren des Mannes an der Schulter des Opfers gefunden worden. Der Beschuldigte wurde per Unterbringungsbefehl in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

Dysfunktionalität des Systems in „tragischer Weise“ belegt

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte bereits am Freitag gesagt, der Fall zeige einmal mehr die massiven Probleme des sogenannten Dublin-Verfahrens, das die Verteilung von Asylbewerben in Europa regelt. Demnach hätte der Verdächtige nicht mehr in Deutschland, sondern in Litauen sein sollen.

„Das sind genau die Punkte, die die Dysfunktionalität dieses Systems leider in so unglaublich tragischer Weise belegen“, sagte Dobrindt. „Ein Land, das überfordert ist mit einer zu hohen Zahl an Flüchtlingen, wird eben auch nicht mehr funktionierende Systeme zeigen können“, sagte der Innenminister. Am Donnerstag will Niedersachsens Innenministerium den zuständigen Landtagsausschuss über den Fall informieren.

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