US Open: Tennisspieler beschwert sich über Marihuana-Geruch auf dem Platz

Bei den US Open wehen gerne mal ein paar Cannabis-Schwaden über die Courts. Manche Tennisstars kommen damit nicht gut zurecht – dabei passt der Duft zum Turnier.

Eigentlich ist die Konzentration der Spieler im Tennis das höchste Gut. Während der Ballwechsel herrscht Stille auf den Rängen, oft dürfen Zuschauer nur in den Pausen die Tribüne betreten oder verlassen. Bei den US Open in New York stört einige Profis aber ein ganz anderer Einflussfaktor – der Geruch von Marihuana.

Der norwegische Spieler Casper Ruud hat sich darüber beschwert. „Es ist ziemlich nervig, wenn man spielt, müde ist und nur wenige Meter entfernt jemand Marihuana raucht“, sagte er dem norwegischen Sender NRK. „Für mich ist das das Schlimmste an New York. Der Geruch ist überall, sogar hier auf den Plätzen.“ Auf der Anlage in Flushing Meadows darf zwar offiziell nicht geraucht werden. Aber entweder wird diese Regel nicht konsequent umgesetzt oder der Geruch dringt aus dem nahe gelegenen Park auf die Courts.

Marihuana in New York schon länger ein Thema 

Seit 2021 ist der Konsum von Cannabis im US-Bundesstaat New York legal, seit Ende 2022 wird es frei verkauft. Und seitdem ist das Thema bei den US Open ein Dauerbrenner. „Wir können nichts dagegen tun, solange das Gesetz nicht geändert wird, aber ich habe starke Zweifel, dass das passieren wird“, sagte Casper Ruud, der mit der Polin Iga Swiatek bis ins Mixed-Finale bei den US Open kam.

Ruud ist nicht der erste, der sich beschwert. „Oh mein Gott, es ist buchstäblich überall, der ganze Platz riecht nach Weed“, bemerkte Alexander Zverev 2023. „Court 17 riecht wie Snoop Doggs Wohnzimmer.“ Die deutsche Spielerin Tamara Korpatsch beklagte, sie könne bei dem Geruch „nicht atmen“. Auch der Australier Nick Kyrgios beschwerte sich während eines Matches, der Marihuana-Rauch bereite ihm als Asthmatiker Probleme. 

Die US Open – der etwas andere Grand Slam

Während vor allem in Wimbledon noch sehr stark auf die Einhaltung der Etikette auf Platz und Tribüne geachtet wird, gelten die US Open als der Freigeist unter den Grand Slams. Hier geht das Publikum traditionell teilweise lautstark mit, aus den Lautsprechern kommt zwischen den Ballwechseln laute Musik. „Ein Angriff auf die Sinne“ seien die US Open, sagte die Tennisjournalistin Molly McElwee CNN. Für die Spieler bedeutet das teilweise eine besondere Herausforderung – doch wer einen Grand Slam gewinnen will, muss auch damit zurechtkommen.

Quellen: NRK, „Spiegel“, CNN

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