Gartentipps: Clever kürzen: Diese Fehler sollten Sie beim Erdbeeren schneiden vermeiden

Für eine reiche Ernte im kommenden Jahr müssen Erdbeeren im Spätsommer geschnitten werden. Warum dabei das Herz der Pflanzen wichtig ist und welche Gartenschere Sie brauchen.

Sie sind süß, gesund und heißen Salsa, Lambada, Sonata oder Osterfee. Erdbeeren gehören nicht nur bei Kindern im Sommer zum beliebtesten Beerenobst. Mehr als drei Kilogramm verputzen die Deutschen laut Statista pro Kopf pro Jahr im Durchschnitt. Auf die Dauer geht das ins Geld, denn in Supermärkten muss man für die süßen Früchtchen teils tief in die Tasche greifen. Glück für Klein- oder Balkongärtner, denn Erdbeeren lassen sich auch gut in Eigenregie anbauen. Je nach Sorte reifen die Früchte bis in den August hinein. Danach direkt die Beine hochzulegen, klingt verlockend, ist aber keine gute Idee. Denn das Erdbeeren schneiden ist wichtig, damit die Pflanzen auch im kommenden Gartenjahr wieder viele Früchte tragen. 

Erdbeeren schneiden: Wann ist der beste Zeitpunkt

Erdbeeren sollten möglich zeitnah nach der Ernte der letzten reifen Früchte zurückgeschnitten werden. Bei einmal tragenden Pflanzen sollte das etwa Ende Juli der Fall sein. Grundsätzlich ist es hilfreich, das Erdbeerbeet oder den Balkonkasten mit Erdbeeren auch während der Kulturzeit sauber und frei von gelben und vertrockneten Blättern zu halten. So verhindert man beispielsweise, dass die Pflanzen von Pilzkrankheiten befallen werden.

Wie und womit schneidet man Erdbeeren richtig?

Die klassische Gartenschere ist auch beim Erdbeeren schneiden eine gute Wahl. Im besten Fall greift man zur Bypass-Variante, die frische und weiche Pflanzenteile sauberer durchtrennt als Scheren mit Amboss-Technik. Wer lieber mit einem Messer arbeitet, kann auch damit bedenkenlos ans Werk gehen, vorausgesetzt es wird ein scharfes Messer benutzt. Mindestens so wichtig wie das Werkzeug ist die Technik beim Erdbeeren schneiden. Zimperlich braucht man dabei zwar nicht zu sein, doch wer an der falschen Stelle kürzt, ruiniert möglicherweise die ganze Erdbeerpflanze. In der Mitte jeder Pflanze ragen die sogenannten Herzblätter aus dem Boden. Sowohl das Herz als auch das unterirdische Speicherorgan der Pflanzen, das Rhizom, dürfen beim Schneiden nicht verletzt werden. Alle anderen Blätter und Triebe können bis knapp über dem Boden abgeschnitten werden. Wichtig: Wer aus den Ablegern der Mutterpflanzen neue Jungpflanzen ziehen möchte, sollte zunächst die Kindel (so heißen die Ableger auch) abschneiden und verpflanzen. Erst danach ist das Blattwerk der Mutterpflanze dran. Ansonsten können und sollten die Ableger jederzeit ohne Reue abgeschnitten werden. Sie kosten die Mutterpflanze Kraft, die sie zum Ausbilden der Früchte braucht.

Kurz & knapp: So schneidet man Erdbeeren

Einmaltragende Pflanzen direkt nach der Ernte (meist Ende Juli) schneidenVertrocknetes und gelbes Laub sowie die Ranken mit einer Gartenschere entfernenVorsicht: Auf keinen Fall das Herz der Pflanze beschädigen!Auch bei immertragenden Pflanzen regelmäßig vertrocknete Blätter abschneidenWichtig: Wer Ableger nutzen will, sollte diese erst verpflanzen und dann das Laub der Mutterpflanze kürzen

Erdbeeren schneiden: Warum ist das noch wichtig?

Erdbeerstauden sind anfällig für Viruserkrankungen. Weil vertrocknete Blätter eine zentrale Übertragungsquelle wie zum Beispiel für Erdbeermehltau sind, müssen die abgestorbenen Pflanzenteile möglichst schnell und regelmäßig aus den Beeten entfernt werden. Entsorgen Sie das ausgeputzte Laub wegen möglicher Krankheitserreger nicht auf dem Kompost, sondern im normalen Abfall. Ist die Pflanze frei von alten Blättern, werden die jungen, aus dem Wurzelrhizom sprießenden, Nachfolger zudem besser belichtet. Das befeuert einen gesunden Austrieb junger Blätter, spielt den neuen Blütenknospen in die Karten und verbessert die Chancen auf eine reiche Ernte im nächsten Jahr.

Um die Chancen auf viele süße Früchte weiter zu erhöhen, befreit man das Erdbeerbeet im Spätsommer zudem vom Strohmulch, der das reifende Obst vor Grauschimmel schützen und sauber halten soll. Als finalen Booster bringt man danach noch etwas Beerendünger aus. Achten Sie hierbei darauf, dass maximal zwei Gramm Stickstoff pro Quadratmeter in den Boden gelangen. 

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