Medizin: Ärztekammer fordert zusätzliche Post-Covid-Ambulanzen

Viele Menschen leiden unter Long oder Post Covid – und die Symptome sind zahlreich. Wie soll man diesen Menschen helfen? Die Ärztekammer Niedersachsen macht einen Vorschlag.

Die Ärztekammer Niedersachsen hat sich für die Einrichtung weiterer Post-Covid-Ambulanzen in dem Bundesland ausgesprochen. Für eine interdisziplinäre Versorgung benötige ein Flächenland wie Niedersachsen ein entsprechendes Netzwerk, sagte die stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer, Marion Charlotte Renneberg. Derzeit gebe es landesweit zwei solcher Angebote – nämlich an der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universitätsmedizin Göttingen. Das sei „ausbaufähig“, betonte sie. 

Unter Long Covid versteht man teils schwere Beschwerden wie Erschöpfung und Atemnot, die nach einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder neu auftreten. Mehr als zwölf Wochen andauernde Beschwerden werden Post Covid genannt. Laut Ärztekammer Niedersachsen haben fünf bis zehn Prozent der Infizierten mit Long oder Post Covid zu kämpfen. Die genauen Ursachen sind demnach bisher nicht vollständig geklärt, auch gibt es keine Therapien. 

Aber: Es gehe um eine große Anzahl von Menschen, die „katastrophal unterversorgt sind“, sagte Prof. Georg Schomerus vom Universitätsklinikum Leipzig. Menschen mit Post-Covid-Syndrom erlebten oft eine Benachteiligung – ihre Beschwerden würden „in die psychosomatische Ecke geschoben“. Wichtig sei eine Anlaufstelle für Betroffene, ergänzte Renneberg: „Man braucht viel Zeit, man muss zuhören.“

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